- Torasemidum
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Strukturformel Allgemeines Freiname Torasemid Andere Namen - N-(Isopropylcarbamoyl) -4-(m-toluidino)pyridin -3-sulfonamid
- Latein: Torasemidum
Summenformel C16H20N4O3S CAS-Nummer 56211-40-6 PubChem 41781 ATC-Code C03CA04
DrugBank DB00214 Kurzbeschreibung weißes bis fast weißes, polymorphes Pulver Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Fertigpräparate Toracard®, Unat®, Torasemid-CT®
Verschreibungspflichtig: ja Eigenschaften Molare Masse 348,42 g·mol−1 Schmelzpunkt 163–164 °C
pKs-Wert 6,44
Löslichkeit DMSO: 18 g·L−1 [1], praktisch unlöslich in Wasser, schwer löslich in Ethanol 96 %
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Xi
ReizendR- und S-Sätze R: 36 S: 26 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Torasemid (lat.: Torasemidum, Handelsname Torem®, Unat® usw.) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Schleifendiuretika, der zur Behandlung von Bluthochdruck, Ödemen (Wasseransammlungen) oder Ergüssen auf Grund einer Herzinsuffizienz eingesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete (Indikationen)
Torasemid kann in der Therapie des Bluthochdrucks und zur Behandlung oder Vorbeugung Herzinsuffizienz-bedingter Ödeme oder Ergüsse (Pleuraerguss oder Aszites) verwendet werden.
Gegenanzeigen (Kontraindikationen)
Torasemid darf bei
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Torasemid,
- Nierenversagen mit Anurie,
- Coma hepaticum oder Praecoma hepaticum,
- Hypotonie,
- Hypovolämie,
- Hyponatriämie oder Hypokaliämie
- erheblicher Störung der Miktion (etwa bei Prostatavergrößerungen unterschiedlicher Ursache) und
- in der Stillzeit
nicht angewendet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Torasemid kann die Wirkung von ACE-Hemmern und die Nebenwirkungen von Digitalispräparaten verstärken und die Wirkung von Antidiabetika vermindern. Probenecid und nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) (etwa Acetylsalicylsäure und Indometacin) können die diuretische und blutdrucksenkende Wirkung des Torasemid abschwächen.
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Torasemid darf während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation in der niedrigst wirksamen Dosis eingesetzt werden. Während der Stillzeit ist die Anwendung kontraindiziert, falls sie lebensnotwendig ist, muss abgestillt werden.
Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)
Häufig (1–10 %) sind Verstärkung einer metabolischen Alkalose, Anstieg der Blutkonzentration von Harnsäure, Glucose, Triglyceriden und Cholesterin. Besonders bei kaliumarmer Ernährung, Erbrechen, Durchfall und nach längerem Gebrauch von Abführmitteln kommt es häufig zur Hypokaliämie. Besonders zu Behandlungsbeginn kommt es häufiger zu Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und auch Verstopfungen.
Nutzenbewertung
Bei der Indikation Herzinsuffizienz ist Torasemid ein wirksames Schleifen-Diuretikum mit einer etwa 2,5-fachen Potenz im Vergleich zu Furosemid. Es liegen keine Belege vor, dass Torasemid die Mortalität und die Beschwerden günstiger beeinflusst als Furosemid. Ein Vorteil von Torasemid im Hinblick auf die Lebensqualität findet sich nicht. Der diuretische Effekt scheint in niedriger Dosis etwas langsamer einzusetzen und länger anzuhalten als unter Furosemid. Dass dies zu einer geringeren Belästigung der Patienten im Alltag führt, ist nicht ausreichend belegt. Ein Kostenvorteil für Torasemid durch kürzere Verweildauer im Krankenhaus bei Herzinsuffizenzbehandlung konnte nicht bewiesen werden.
Einzelnachweise
Literatur
- Fa. Roche: Fachinformation Unat, Januar 2005.
Weblinks
- MedlinePlus Druginfo (engl.)
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