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Torga Gemeinde KodersdorfKoordinaten: 51° 13′ N, 14° 54′ O51.20972222222214.894444444444Koordinaten: 51° 12′ 35″ N, 14° 53′ 40″ O Fläche: 1,529 km² Eingemeindung: 1938 Postleitzahl: 02923 Vorwahl: 035825 Torga (1936–1947 Kleeberg) ist ein Ort in der ostsächsischen Gemeinde Kodersdorf im Landkreis Görlitz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Torga liegt im Süden der Gemeinde in einem Seitental des durch Rengersdorf und Kodersdorf fließenden Weißen Schöps. Die Bundesautobahn 4 verläuft in West-Ost-Richtung nördlich des Ortes durch Rengersdorf und ist dort über die Anschlussstelle Kodersdorf mit der Bundesstraße 115 verbunden.
Nachbarorte sind Wiesa im Nordosten und Rengersdorf im Norden, das Kirchdorf Kunnersdorf im Südosten, Liebstein im Süden und Königshain im Südwesten. Im Westen liegen die Königshainer Berge, durch die der gleichnamige Autobahntunnel führt.
Zusammen mit Liebstein liegt Torga im Hügelgebiet um Liebstein, einer Kleinlandschaft des Naturraums Oberlausitzer Platten- und Granithügelland. Charakteristisch dafür sind die Höhenlagen zwischen 190 und 290 m ü. NN, Hügelrücken, Kuppen, steilhängige Mulden und Sohlenkerbtälchen in der Oberflächengestalt, Königshainer Granit und Lößlehm als vorherrschendes Gestein sowie die Bodentypen Braunerde, Parabraunerde, Staugley, Braunstaugley und Amphigley.
Geschichte
Ortsgeschichte
Urkundlich erstmals erwähnt wurde Torga im Jahr 1399. Vermutlich war die Gemarkung schon weitaus früher besiedelt, denn um 1755 wurde eine Münze aus der römischen Kaiserzeit mit dem Bildnis des Kaisers Antoninus Pius (138–161 n. Chr.) gefunden.
Noch als die Oberlausitz ein böhmisches Kronland war, kam Torga grundherrschaftlich an das Rittergut Oberrengersdorf, dem es bis in das 19. Jahrhundert unterstand. Kirchlich ist Torga spätestens seit 1545 der Kirche in Kunnersdorf unterstellt, die bis 1748 eine Filialkirche von Ebersbach war.
Nach dem Wiener Kongress musste das Königreich Sachsen 1815 unter anderem einen großen Teil der Oberlausitz an das Königreich Preußen abtreten. Im Folgejahr wurde Torga dem Landkreis Rothenburg (Ob. Laus.) eingegliedert. Südlich des Ortes verlief die Kreisgrenze zum preußisch-schlesischen Landkreis Görlitz.
1938 kam das Dorf, das seit 1936 Kleeberg hieß, zusammen mit Ober- und Niederrengersdorf zur Gemeinde Kodersdorf.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner 1825 [1] 191 1871 230 1885 221 1905 216 1925 194 Getrennt für Torga erhobene Einwohnerzahlen sind für den Zeitraum 1825–1925 vorhanden. Danach wuchs die Bevölkerung von 1825 bis zum Jahr der Reichsgründung von 191 auf 230 Einwohner an. In den darauffolgenden Erhebungen sank die Einwohnerzahl wieder, so dass beim 100-jährigen Vergleich 1925 gerade einmal 3 Einwohner Überschuss (+1,6 %) verzeichnet werden konnten.
Ortsname
Der Ortsname entwickelte sich in urkundlichen Überlieferungen von de Torge (Zusatz zu einem Personennamen, 1399) über Turgaw (1416), Turkow (1454), Torgaw (1500), Torge bey Ebirßbach (1519), Torgaw (1532) hin zu Torga im Jahr 1602. Zu dieser Zeit war der Name noch nicht feststehend, wie die späteren urkundlichen Nennungen Turgau (1616) und Torge (1824) belegen. Der Name entstammt möglicherweise dem altsorbischen Wort torg „Markt“; Meschgang leitet ihn dagegen von torgać (reißen) ab und weist auf die Lage im Wasserriss des Schöps hin.[2][3]
Im Zuge der Germanisierung slawischstämmiger Ortsnamen in der Zeit des Nationalsozialismus, die insbesondere in Preußen vorangetrieben wurde, erhielt der Ort 1936 den Namen Kleeberg. Wie die ehemals schlesischen Orte Sachsens erhielt Torga 1947 seinen alten Namen zurück.
Literatur
- Görlitz und seine Umgebung: Ergebnisse der landeskundlichen Bestandsaufnahme im Raum Görlitz und Ostritz. In: Werte der deutschen Heimat. 54, Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1994.
Fußnoten
- ↑ Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Abgerufen am 10. April 2009.
- ↑ Ernst Eichler/Hans Walther: Ortsnamenbuch der Oberlausitz – Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen, Bischofswerda, Görlitz, Hoyerswerda, Kamenz, Löbau, Niesky, Senftenberg, Weißwasser und Zittau. I Namenbuch. In: Deutsch-slawische Forschungen zur Namenskunde und Siedlungsgeschichte. 28, Akademie-Verlag, Berlin 1975, S. 315 f.
- ↑ Jan Meschgang: Die Ortsnamen der Oberlausitz, VEB Domowina-Verlag Bautzen, 1973, S. 139
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