- Königshain
-
Wappen Deutschlandkarte 51.1798614.88195233Koordinaten: 51° 11′ N, 14° 53′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Görlitz Verwaltungs-
gemeinschaft:Reichenbach/O.L. Höhe: 233 m ü. NN Fläche: 19,52 km² Einwohner: 1.266 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km² Postleitzahl: 02829 Vorwahl: 035826 Kfz-Kennzeichen: GR Gemeindeschlüssel: 14 6 26 240 Adresse der Verbandsverwaltung: Görlitzer Str. 4
02894 Reichenbach/O.L.Webpräsenz: Bürgermeister: Siegfried Lange Lage der Gemeinde Königshain im Landkreis Görlitz Königshain ist eine Gemeinde im Landkreis Görlitz im Osten Sachsens. Die Gemeinde gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Reichenbach/O.L..
Inhaltsverzeichnis
Sport
Königshain hat einen Sportverein, dessen größte Abteilung der Fußballbereich ist. Die erste Männermannschaft des SV Königshain spielt in der Bezirksklasse Dresden Staffel 1 und das Reserveteam in der Kreisliga Mitte des Fußballverbandes Oberlausitz.
Neben Fußball wird u.a. auch Tischtennis und Kegeln angeboten.
Geografie
Die Gemeinde Königshain liegt im zentralen Teil des Landkreises etwa 9 km westlich von Görlitz zwischen den Königshainer Bergen. Der Ort ist ein Waldhufendorf mit zahlreichen gut erhaltenen Vierseithöfen.
Geschichte
Der Ort Königshain wurde erstmals im Jahr 1298 urkundlich erwähnt. Die Gemahlin eines Böhmischen Königs soll sich hier in den Wäldern ein Jagdquartier eingerichtet haben (daher stammt wahrscheinlich auch der Name). Während der Hussitenkriege wurde Königshain im Jahr 1429 zerstört. Erhalten blieb ein Steinbau, der Steinstock, der als der älteste Profanbau der Oberlausitz gilt.
Im Jahr 1504 erwarb der reiche Görlitzer Kaufmann Hans Frenzel das Rittergut Königshain. Sein Sohn errichtete darauf ein Wasserschloss im Renaissancestil. Dieses wurde im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigt. 1660 ging es in den Besitz des Breslauer Kaufmanns Ernst Moritz von Schachmann über, in dessen Familie es künftighin verblieb. Der bekannteste Vertreter derer von Schachmann, der Numismatiker und Naturforscher Carl Adolph Gottlob von Schachmann, baute 1764 in der Nähe des alten Schlosses ein Barockschloss im schlichten französischen Stil. Nach seinem und seiner Gattin Tod ging der Besitz an seinen Neffen Carl Heinrich Ludwig von Heynitz. Die Familie Heynitz besaß das Gut bis zu ihrer Vertreibung 1945. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im Schloss Königshain ein Hauptverbandplatz eingerichtet. Daran erinnern noch heute zwei Friedhöfe im Park. Zu DDR-Zeiten waren Schloss und Gut Königshain Zentrum eines landwirtschaftlichen Betriebes.
Ein wesentlicher Erwerbszweig in Königshain war seit dem 18. Jahrhundert die Arbeit in der Granitsteinbrüchen der Königshainer Berge. Der Abtransport der Steine wurde mit dem Bahnanschluss durch die Görlitzer Kreisbahn von Görlitz nach Weißenberg im Jahre 1905 wesentlich verbessert. Der letzte der Steinbrüche schloss 1975.
Sehenswürdigkeiten
- Barockschloss mit Parkanlage (Rhododendronanlage)
- Wasser- (Renaissance) Schloss[2]
- Steinstock (ältester Profanbau der Oberlausitz), im 13./14. Jahrhundert als mittelalterlicher Wohnturm erbaut
- Dorfkirche mit Parkanlage
- zahlreiche gut erhaltene Vierseithöfe
- Granitabbaumuseum mit Natur- und Steinbruch-Lehrpfad durch die stillgelegten Steinbrüche
- Hochstein 406 m ü. NN, mit über 22 Meter hohem Aussichtsturm
- Kuckuckstein 340 m ü. NN, mit Sichtloch zur Wintersonnenwende
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Die Bundesstraße 6 verläuft südlich und die Bundesautobahn 4 nördlich der Gemeinde. Der hier gelegene Autobahntunnel Königshainer Berge ist der zweitlängste Deutschlands. Die Bahnstrecke von Görlitz nach Königshain ist seit 1993 stillgelegt und wurde 2009 als Radweg umgestaltet.
Persönlichkeiten
- Carl Adolph Gottlob von Schachmann (1725–1789), Altertumssammler, Naturforscher, Numismatiker und Maler
Quellen und weiterführende Literatur
Literatur
- Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006, S. 342 ff.
- Christian Samuel Schmidt: Beschreibung von Königshain. Hermsdorf und Anton, Görlitz 1797.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ Schlösser auf Webseite des Ortes
Weblinks
Commons: Königshain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- SV Königshain (Bezirksklasse Dresden Staffel 1)
- Königshain und Umgebung
- Königshain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Ausflug nach Königshain
Städte und Gemeinden im Landkreis GörlitzBad Muskau (Mužakow) | Beiersdorf | Bernstadt a. d. Eigen | Berthelsdorf | Bertsdorf-Hörnitz | Boxberg/O.L. (Hamor) | Dürrhennersdorf | Ebersbach-Neugersdorf | Eibau | Gablenz (Jabłońc) | Görlitz | Groß Düben (Dźěwin) | Großschönau | Großschweidnitz | Hähnichen | Hainewalde | Herrnhut | Hohendubrau (Wysoka Dubrawa) | Horka | Jonsdorf | Kodersdorf | Königshain | Krauschwitz (Krušwica) | Kreba-Neudorf (Chrjebja-Nowa Wjes) | Lawalde | Leutersdorf | Löbau | Markersdorf | Mittelherwigsdorf | Mücka (Mikow) | Neißeaue | Neusalza-Spremberg | Niedercunnersdorf | Niesky | Obercunnersdorf | Oderwitz | Olbersdorf | Oppach | Ostritz | Oybin | Quitzdorf am See | Reichenbach/O.L. | Rietschen (Rěčicy) | Rosenbach | Rothenburg/O.L. | Schleife (Slepo) | Schönau-Berzdorf a. d. Eigen | Schönbach | Schöpstal | Seifhennersdorf | Sohland am Rotstein | Trebendorf (Trjebin) | Vierkirchen | Waldhufen | Weißkeißel (Wuskidź) | Weißwasser/Oberlausitz (Běła Woda) | Zittau
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Königshain — Königshain, 1) Dorf im Kreise Görlitz des Regierungsbezirks Liegnitz der preußischen Provinz Schlesien; Schloß mit Garten, Sandsteinbrüche; 1300 Ew. Dabei die Königshainer Berge, Burgruinen gleichende Granitfelsenberge, bes. ausgezeichnet der… … Pierer's Universal-Lexikon
Königshain — Cette page d’homonymie répertorie les différents lieux partageant un même toponyme. Königshain (Görlitz), une commune de Saxe, Allemagne Königshain Wiederau, une commune de Saxe, Allemagne Catégorie : Homonymie de toponyme … Wikipédia en Français
Königshain — Infobox Ort in Deutschland image photo = Wappen = Wappen koenigshain.png lat deg = 51 |lat min = 11 lon deg = 14 |lon min = 52 Lageplan = Bundesland = Sachsen Regierungsbezirk = Dresden Landkreis = Görlitz Verwaltungsgemeinschaft = Reichenbach… … Wikipedia
Königshain-Wiederau — Königshain Wiederau … Wikipédia en Français
Königshain (Begriffsklärung) — Königshain bezeichnet eine Gemeinde im Landkreis Görlitz, Sachsen, siehe Königshain einen Ortsteil der Gemeinde Königshain Wiederau, Landkreis Mittelsachsen, Sachsen die Ortschaft Działoszyn (Bogatynia) der Gemeinde Bogatynia, Powiat Zgorzelecki … Deutsch Wikipedia
Königshain (Görlitz) — Königshain … Wikipédia en Français
Königshain-Wiederau — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Königshain-Wiederau — Infobox Ort in Deutschland image photo = Wappen = Wappen koenigshain wiederau.png Wappengröße = 98 lat deg = 50 |lat min = 58 |lat sec = 15 lon deg = 12 |lon min = 51 |lon sec = 45 Lageplan = Bundesland = Sachsen Regierungsbezirk = Chemnitz… … Wikipedia
Konigshain — Original name in latin Knigshain Name in other language State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 51.18333 latitude 14.86667 altitude 246 Population 1283 Date 2011 04 25 … Cities with a population over 1000 database
Görlitzer Kreisbahn AG — Görlitz West–Weißenberg Süd Kursbuchstrecke (DB): 232 (1993) Streckennummer: 6582 Streckenlänge: 26,29 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 46 ‰ Minimaler Radius: 200 m … Deutsch Wikipedia