Traunsee

Traunsee
Traunsee
Traunsee Richtung Norden vom kleinen Sonnstein aus aufgenommen
Traunsee Richtung Norden vom kleinen Sonnstein aus aufgenommen
Geographische Lage Salzkammergut, Österreich
Zuflüsse Traun
Abfluss Traun
Orte am Ufer Gmunden, Ebensee, Altmünster, Traunkirchen
Daten
Koordinaten 47° 52′ 0″ N, 13° 48′ 0″ O47.86666666666713.8423Koordinaten: 47° 52′ 0″ N, 13° 48′ 0″ O
Traunsee (Oberösterreich)
Traunsee
Höhe über Meeresspiegel 423 m ü. A.
Fläche 24,5 km²dep1f5
Maximale Tiefe 191 mdep1f10
Besonderheiten

tiefster See Österreichs

Der Traunsee (auch Gmundner See) ist mit 191 m Tiefe der tiefste See Österreichs. Er liegt in Oberösterreich und ist nach dem Attersee der zweitgrößte See Oberösterreichs.

Die Gemeinden des Traunseegebiets sind als Ferienregion Traunsee Teil des Salzkammerguts.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Landschaft des Traunseegebiets ist äußerst vielfältig: Das Ostufer des Sees ist steil und sehr unzugänglich und daher wenig besiedelt. Es wird vom mächtigen und markanten Traunsteinmassiv (1.691 m) und anderen schwer zugänglichen Bergstöcken beherrscht. Das Westufer ist von ausgedehnten Wiesenlandschaften und Mittelgebirgsszenerien geprägt. Die stark bis mäßig bewaldeten Erhebungen des Westufers gehören zur Flyschzone und erreichen Höhen von 700 und 1.100 Metern (u.a. Gmundnerberg, Grasberg, Richtberg). Im Südwesten erhebt sich das Höllengebirge mit dem Feuerkogel und den Langbathseen, im Südosten das Tote Gebirge mit dem Offensee. Beide sind typische Karststöcke der Kalkalpen.

Mit einer Länge von 12 km und Breite von 3 km umfasst der Traunsee eine Fläche von ca. 24,5 km². Die Traun fließt im Süden bei Ebensee in den Traunsee und verlässt ihn wieder im Norden bei Gmunden.

Wasserqualität

Der Traunsee ist oligotroph (nährstoffarm) und hat deshalb klares Wasser. So kann noch in 60 m Tiefe photosynthetische Aktivität der Kryptophycee Rhodomonas lacustris nachgewiesen werden.[1] Die unterste Wasserschicht (Hypolimnion) des 191 m tiefen Sees ist jedoch durch industrielle Einleitungen salzhaltig (Calciumchlorid) und schwerer als die oberen Schichten. Als meromiktischer See durchläuft der See deshalb keine vollständige jährliche Durchmischung seines Wassers.[2] Die Wasserqualität ist durch Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft über zufließende Bäche gefährdet.[3]

Der Traunsee als Lebensraum

Zu den vorkommenden Fischen zählen: Barsch, Elritze, Hecht, Europäischer Aal, Seesaibling und Coregonen. Eine Unterart der Coregonen, der Riedling, kommt nur im Traunsee vor.

Es leben aber auch viele Wasservögel am Traunsee: Die bekanntesten sind wohl die Schwäne - sie sind eines der Wahrzeichen Gmundens.

Geschichte

Von den Römern wurde er Lacus Felix (der glückliche See) genannt.

Der Traunsee wurde erstmals 909 in einem Dokument als Trunseo erwähnt.

Wirtschaft und Fremdenverkehr

Flößer auf dem Traunsee, 1906
Schiffe am Anleger Gmunden
Richard Gerstl: Traunsee mit schlafender Griechin, um 1908
Raddampfer Gisela
Traunsee und Höllengebirge
Fahrgastschiff auf dem Traunsee bei Traunkirchen
Abfluss der Traun aus dem Traunsee in Gmunden

Die Traunseeregion ist vor allem vom Sommertourismus geprägt. Der Traunsee ist ein alpiner Badesee von ausgezeichneter Wasserqualität. Die durchschnittliche Wassertemperatur im August liegt bei 20 Grad. Es können viele Wassersportarten ausgeübt werden: Segeln, Surfen, Kite-Surfen, Tauchen und Wasserski.

Bemerkenswert ist auch der jährlich durchgeführte Traunseemarathon. Hierbei gilt es, den Traunsee vollständig zu umrunden und dabei 4.300 Höhenmeter und 70 Kilometer zurückzulegen.

Im Sommer verkehren Schiffe am Traunsee im Linienbetrieb; Stolz der Flotte ist der Raddampfer Gisela. Erster Schaufelraddampfer war die Sophie, die am 15. Mai 1839 in Dienst gestellt wurde.

Die Feuerkogel-Seilbahn erschließt das Höllengebirge.

In Gmunden besteht am Bahnhof Gmunden Seebahnhof eine direkte Umstiegsmöglichkeit von der Traunseebahn auf ein Linienschiff der Traunseeschifffahrt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Auf einer kleinen Insel in Gmunden liegt das Schloss Ort.

Zwischen 1996 und 2004 war die Traunseeregion Schauplatz der Fernsehserie Schlosshotel Orth (144 Folgen à 45 Minuten).

Sonstiges

Am 8. Mai 1945 stürzte eine P-47 Thunderbolt in den Traunsee. Sie war der letzte Verlust für die US-Luftwaffe in Europa. Die Maschine galt über 60 Jahre lang als verschollen und wurde erst 2005 wieder gefunden und geborgen - aus etwa 70 m Tiefe. Die Maschine mit dem Namen "Dottie Mae" wird gerade in den Vereinigten Staaten einer umfassenden Restaurierung unterzogen.

Weblinks

 Commons: Traunsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ingo Findenegg: Die Planktonproduktion im oligotrophen und eutrophen See. Internationale Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie 40/1-2, S. 197-207.
  2. H. Löffler: Beitrag zur Evolution der österreichischen Seen. Opusc. Pol. Budapest XVII-XVIII, 1981. http://opuscula.elte.hu/PDF/Opuscula17-18_1981/Loffler,%20H_17-18_7.pdf
  3. Land Oberösterreich: Sicherung oder gegebenenfalls Entwicklung der Wasserqualität aller in der Raumeinheit vorhandenen Gewässer. http://www.ooe.gv.at/cps/rde/xchg/ooe/hs.xsl/73311_DEU_HTML.htm

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