- Tschernihiw
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Tschernihiw (Чернiгiв) Basisdaten Oblast: Oblast Tschernihiw Rajon: Kreisfreie Stadt Höhe: keine Angabe Fläche: 79,0 km² Einwohner: 299.609 (1. Januar 2006) Bevölkerungsdichte: 3.793 Einwohner je km² Postleitzahlen: 14000 Vorwahl: +380 462 Geographische Lage: 51° 30′ N, 31° 18′ O51.49972222222231.3Koordinaten: 51° 29′ 59″ N, 31° 18′ 0″ O KOATUU: 7410100000 Verwaltungsgliederung: 2 Rajone Bürgermeister: Olexandr Sokolow Adresse: вул. Магістратська 7
14000 м. ЧернігівWebsite: http://www.chernigiv-rada.gov.ua/ Statistische Informationen Tschernihiw (ukrainisch Чернiгiв, [t͡ʃerˈɲiɦiu̯]; russisch Чернигов/Tschernigow, [[t͡ɕɪrˈnʲigəf]) ist eine Stadt in der Ukraine und Hauptstadt der Oblast Tschernihiw mit 299.000 Einwohnern (2006).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Verwaltungstechnisch gliedert sich die Stadtgemeinde in die beiden Rajone Desna und Nowosawod.
Geschichte
Tschernihiw (Tschernigow) ist eine der ältesten und bedeutendsten Städte der Kiewer Rus. Im 9. Jahrhundert wurde sie Hauptstadt des ostslawischen Stammes der Sewerjanen. Erstmalig erwähnt wurde die Stadt 907. Tschernihiw war vom 11. bis zum 13. Jahrhundert Hauptstadt des Fürstentums Tschernigow, das 1239 von den Mongolen geplündert wurde. Ab 1370 gehörte die Stadt zum Großfürstentum Litauen, seit 1503 zum Großfürstentum Moskau.
1611 wurde Tschernihiw an Polen abgetreten, kam aber 1654 als Teil des ukrainischen Staates von Bohdan Chmelnyzkyj unter russische Hoheit. 1802 wurde die Stadt Hauptstadt des russischen Gouvernements Tschernigow. Seit 1932 ist Tschernihiw die Hauptstadt der Oblast Tschernihiw.
In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 177, Tschernigow, für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[1]
Wappen
Beschreibung:Im silbernen Feld ein einköpfiger schwarzer goldgekrönter rotgezungter und so geäugter und goldbewehrter Adler in der linken Klaue ein großes schräg über ihm liegendes goldenes Kreuz haltend.[2]
Die vom heiligen Großfürsten Michael von Tschernigow abstammenden Fürsten führten den Tschernigow’schen Adler.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (jeweils zum 1. Januar)
Sehenswürdigkeiten
Zahlreiche Bauten aus altrussischer Zeit sind erhalten geblieben:
- Christi-Verklärungs-Kathedrale (Spasso-Preobraschenski sobor, um 1036), erste Kathedrale der Kiewer Rus
- Boris-und-Gleb-Kathedrale (Borissoglebski sobor, 12. Jh.)
- Mariä-Entschlafens-Kathedrale (Uspenski sobor, Mitte des 12. Jhs.) im Jelezki-Kloster
- Pjatniza-Kirche (Pjatnizkaja zerkow, zweite Hälfte des 12. Jhs.)
- Eliaskirche (Illinskaja zerkow, 12. Jh.)
Es sind auch mehrere Bauten aus dem 17. bis 18. Jh. (ukrainisches Barock) und dem 19. Jh. (Klassizismus) vorhanden, darunter:
- Dreifaltigkeitskloster (zweite Hälfte des 17. Jhs.)
- Kollegium (1702)
- Katharinenkirche (1715)
Söhne und Töchter der Stadt
- Wladimir Alexandrowitsch Antonow-Owsejenko (1883–1938), sowjetischer Mititärbefehlshaber und Diplomat
- Ossip Maximowitsch Bodjanski (1808–1877), russisch-ukrainischer Slawist, Schriftsteller und Historiker
- Stepan Iwanowitsch Dawydow (1777–1825) russischer Komponist
- Nina Lemesch (* 1973), ukrainische Biathletin
- Oksana Chwostenko (* 1977), ukrainische Biathletin
- Adolf von Mess (1875–1916), deutscher Klassischer Philologe
- Anatoli Naumowitsch Rybakow (1911–1998), russischer Schriftsteller
- Nicolas Rashevsky (1899–1972), russisch-amerikanischer Biomathematiker
- Michail Petrowitsch Kirponos (1892–1941), sowjetischer General ukrainischer Abstammung
- Roman Pryma (* 1981), ukrainischer Biathlet
- Jakob Davidowitsch Tamarkin (1888-1945), ukrainisch-US-amerikanischer Mathematiker
Literatur
- Sergej Udowik: Die Ukraine. Historische Orte. Wakler-Verlag Kiew 2010, ISBN 978-966-543-102-2; S. 6–12
Weblinks
Commons: Tschernihiw – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.
- ↑ Wilhelm Rein und Compagnie, Genealogisch-chronologische Geschichte des allerdurchlauchtigsten Hauses Romanow und seines vorelterlichen Stammhauses, Balthasar Campenhausen, Leipzig 1805.
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