- Urethan
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Strukturformel Allgemeines Name Urethan Andere Namen - Ethylcarbamat
- Ethylurethan
- Amidokohlensäureethylester
Summenformel C3H7NO2 CAS-Nummer 51-79-6 PubChem 5641 Kurzbeschreibung farb- und geruchlose Kristalle[1]
Eigenschaften Molare Masse 89,09 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte Schmelzpunkt Siedepunkt 185 °C [1]
Löslichkeit - gut in Wasser (350 g·l−1 bei 11 °C)[1]
- löslich in Ethanol, Diethylether, Chloroform, Benzol und Glycerin[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Gefahr
H- und P-Sätze H: 350 EUH: keine EUH-Sätze P: 201-202-281-308+313-405-501 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Giftig (T) R- und S-Sätze R: 45 S: 53-45 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Urethan (C3H7NO2) gehört zur chemischen Stoffgruppe der Carbamate.
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Urethan ist nicht, wie der Name es vermuten lässt, das Monomer von Polyurethan. Vielmehr besitzt Urethan die gleiche funktionelle Gruppe, wie Polyurethan, nämlich die Urethan-Gruppe (–NH–CO–O–), die im Polyurethan in hoher Anzahl vorhanden ist. Urethan entsteht formal bei der Reaktion von Isocyansäure (HN=C=O) mit z. B. Ethanol oder anderen Alkoholen. Die Verbindungsklasse der Urethane bezeichnet also auch eine Stoffklasse, die die oben genannte funktionelle Gruppe enthält, nicht nur das Urethan, das eine Ethylgruppe (Ethylcarbamat) trägt. Analog erfolgt die Reaktion beim Polyurethan zwischen Di-, Tri oder Polyisocyanaten und mehrwertigen Alkoholen.
Gewinnung und Darstellung
Urethan kann durch die Einwirkung von Ammoniak auf Diethylcarbonat oder durch gemeinsames Aufheizen von Harnstoffnitrat mit Ethanol hergestellt werden. Des Weiteren kann es auch durch Erhitzen (100 °C) äquimolarer Mengen Harnstoff und Ethanol bei Anwesenheit katalytisch wirkender konzentrierter Schwefelsäure erzeugt werden.
Vorkommen
Urethan ist ein natürlicher Bestandteil einiger Lebensmittel, beispielsweise kommt es in Brot, Wein und fermentierten Getränken vor. Bei unsachgemäßer Herstellung kann Urethan insbesondere in Bränden aus Steinobst (Kirschwasser, Zwetschgenwasser, Mirabellenbrand) in höheren Konzentrationen vorkommen. Es ist als karzinogene (=krebserregende) Verbindung bekannt. In der Schweiz gibt es seit 2003 eine Obergrenze von 1 mg/l in Spirituosen.
Verwendung
Vor 1970 wurde es als Arzneimittel zur Behandlung von Leukämien und Varizen eingesetzt. In der tierexperimentellen Forschung dient es als langwirkendes Injektionsnarkotikum.
Sicherheitshinweise
Urethan schädigt die Blutbildungsorgane, Leber und das Zentrale Nervensystem. Bei chronischer Belastung kann Urethan Krebs auslösen.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Eintrag zu Ethylcarbamat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 21. April 2008 (JavaScript erforderlich)
- ↑ Willi Frank, in: Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 51-79-6 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
Weblinks
Wiktionary: Urethan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen- CVUA Karlsruhe: neue und sichere Methode zur Bestimmung von Ethylcarbamat in Steinobstbränden
- Informationen der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württembergs über Ethylcarbamat
- Kleinbrennerei: Ethylcarbamat (EC): Fragebögen ausgewertet
- Merkblatt für Kleinbrenner "Maßnahmen zur Reduzierung von Ethylcarbamat in Steinobstbränden" (PDF-Datei; 23 kB)
Kategorien:- Krebserzeugender Stoff
- Carbamat
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