- Urs Lüthi
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Urs Lüthi (* 10. September 1947 in Kriens im Kanton Luzern) ist ein Schweizer Fotograf, Maler, Video-, Performance- und Installationskünstler
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Lüthi besuchte von 1963 bis 1964 die Kunstgewerbeschule in Zürich. Anschließend arbeitete er als Grafiker und freier Künstler. 1966 hatte er in der Berner Galerie Beat Mäder eine erste Ausstellung mit malerischen Arbeiten unter dem Einfluss der Pop Art mit dem Titel Pinksize. 1969 wandte er sich der Fotografie zu und hatte 1970 mit einer Ausstellung androgyn inszenierter Selbstbildnisse in der Berner Galerie Toni Gerber erste Erfolge. Auf den Fotografien zeigte er sich „… mal als weiblicher Vamp, mal mit Federboa, mal mit Schlangenleder-Sakko, der mit Tränen in den Augen den Betrachter anschaut.”[1] Im gleichen Jahr war er auf Jean-Christophe Ammanns Ausstellung Visualisierte Denkprozesse im Kunstmuseum Luzern vertreten. Er präsentierte – an den Wänden hängend und in Vitrinen aufbewahrt – Kleidungsstücke aus seinem Schrank, seinen Schmuck, seine Schlüssel, seinen Personalausweis, sowie auf einem Postkartenständer Fotos aus den Serien Sketches und Autoportraits[2]. 1977 verbrachte er ein Jahr den USA[3].
1980 begann Lüthi, großformatige Acrylbilder malend, eine eigene Bildsprache zu finden. Ende der 1980er Jahre wandte er sich Kunstinstallationen zu. Seit 1994 hat er eine Professur an der Kunsthochschule Kassel inne. Auf der Biennale Venedig 2001 verwandelte er den Schweizer Pavillon mit den Arbeiten „Trademarks, Low action, Game II, Run for your life …” in einen Installationsraum und präsentierte sich mit einer ironischen Selbstdarstellung in der Mitte des Raums liegend, lächelnd im Jogginganzug, mit Turnschuhen und Sonnenbrille.
Lüthi ist seit 1986 mit der Schauspielerin Ulrike Willenbacher verheiratet, 1989 wurde die Tochter Maria geboren. Er lebt und arbeitet in Kassel und München[4].
Seine Werke sind in zahlreichen Museumssammlungen vertreten, zum Beispiel in der Hamburger Kunsthalle, dem Kunstmuseum Bern und dem Centre Pompidou - Musée National d´Art Moderne, Paris.
2009 erhielt Lüthi den Arnold-Bode-Preis der documenta-Stadt Kassel.
Ausstellungen
- 1966 Galerie Beat Mäder, Bern; Galerie Palette, Zürich (auch 1969, 1972, 1975)
- 1974 Galerie Stähli, Zürich (auch 1975, 1976, 1979, 1981, 1984)
- 1970 Galerie Toni, Bern; Kunstmuseum Luzern, Visualisierte Denkprozesse
- 1975 Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz, Arbeiten 1970–1975
- 1974 Kunstmuseum Luzern, Transformer (1975 auch Kunstmuseum Bochum)
- 1974 Galerie Stadler, Paris, Just another story about leaving
- 1976 Kunsthalle Bern
- 1977 Documenta 6, Kassel
- 1981 Westkunst, Köln
- 1986 Kunsthalle Basel
- 1978 Museum Folkwang, Essen
- 1981 Kunstmuseum Bern, Bilder 1977–1980 (auch Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz)
- 1986 Kunstmuseum Winterthur, Urs Lüthi: Sehn-Sucht
- 1987 Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen: Fata Morgana
- 1991 Kunsthaus Glarus
- 1995 Museum Wiesbaden
- 2000 Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
- 2005 Centre Georges Pompidou, Paris, BIG BANG
- 2007 Kunstmuseum Wolfsburg, Swiss Made 1 – Präzision und Wahnsinn
- 2009 Kunstmuseum Luzern, Urs Lüthi. Art is the better life
Einzelnachweise
- ↑ Peter Pfrunder unter anderem: Photo suisse, Springer, 2004, ISBN 978-3-03778-036-7
- ↑ Biografie auf newmedia-art.org
- ↑ Biografie in SIKART (Lexikon und Datenbank zur Kunst in der Schweiz)
- ↑ Biografie Kunsthochschule Kassel
Weblinks
- Literatur von und über Urs Lüthi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Materialien von und über Urs Lüthi im documenta-Archiv
- Urs Lüthi auf kunstaspekte.de
- Internetseite der Art Directory GmbH über Urs Lüthy
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