Malliß

Malliß
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Malliß
Malliß
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Malliß hervorgehoben
53.21666666666711.31666666666741
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Dömitz-Malliß
Höhe: 41 m ü. NN
Fläche: 25,17 km²
Einwohner:

1.307 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km²
Postleitzahl: 19294
Vorwahl: 038750
Kfz-Kennzeichen: LWL
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 094
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Goethestraße 31
19303 Dömitz
Webpräsenz: www.amtdoemitz-malliss.de
Bürgermeister: Brigitte Gäth
Lage der Gemeinde Malliß im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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Über dieses Bild

Malliß ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Der ehemalige Bergbauort wird vom Amt Dömitz-Malliß mit Sitz in der Stadt Dömitz verwaltet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Malliß liegt innerhalb der Griesen Gegend im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns. An der südlichen Gemeindegrenze verläuft der Eldekanal, der Bestandteil der Müritz-Elde-Wasserstraße ist.

Zu Malliß gehören die Ortsteile Bockup und Conow.

Geschichte

Ein Hund an der B 191 erinnert an die Bergbaugeschichte in Malliß

Malliß wurde 1230 erstmals als Melgoz urkundlich erwähnt. Seit 1307 wurde Salz und von 1817 bis 1960 Braunkohle unter Tage abgebaut. Um 1870 entstand, angelehnt an die Großherzogin Marie, am Wanzeberg der Marienstollen. Der Eingang ist heute noch zu besichtigen, der Stollen selber jedoch ist durch wasserführende Sande, die schon damals den Kohleabbau störten, verschüttet. 1875 entstanden in Malliß ein Gutshaus und eine fünfflügelige Windmühle, die bis in die 1930er Jahre in Betrieb war und 1947/48 abgerissen wurde. Seit 1875 bis heute wird auf dem Gemeindegebiet Rupelton zur Ziegelherstellung gewonnen. Die Ziegelei wurde 1992 abgerissen und als Verblendziegelwerk neu aufgebaut.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten Frauen und Mädchen aus Polen, die in einem Barackenlager beim Postamt Malliß untergebracht waren, bei der Reichsbahn Zwangsarbeit verrichten. Aufgrund der unmenschlichen Lebensbedingungen starben einige der Frauen und ihre Kinder. Wegen Diebstahls eines Feldpostpäckchens wurden zwei Polen auf dem Alaunberg öffentlich erhängt.

Politik

Wappen

Das Wappen wurde am 19. März 2001 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 240 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Geteilt; oben in Rot schräggekreuzt ein silberner Schlägel und ein silbernes Eisen; unten in Silber ein grünes Eichenblatt mit zwei Früchten.“[2]

Das Wappen wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet.

Flagge

Die Flagge der Gemeinde ist gleichmäßig längsgestreift von Silber (Weiß) und Rot; in der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des silbernen (weißen) und des roten Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Gemeindepartnerschaft

Malliß unterhält offiziell seit 1995 eine Gemeindepartnerschaft mit Velen im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen. Freundschaftliche Beziehungen bestanden bereits in den fünf Jahren zuvor. Die Partnerschaft erstreckt sich über den gesamten Bereich des kommunalen Lebens. Regelmäßig finden Treffen zwischen Schülern, Vereinen, Organisationen und der Verwaltung statt.

Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche in Conow
  • Dorfkirche in Conow
  • Friedhof am Weg vom Ortsteil Conow nach Niendorf für elf polnische Opfer der Zwangsarbeit, deren Grabkreuze seit 1994 wieder mit ihren Namen versehen sind
  • Bergbau-Denkmal bestehend aus Lok und einem Förderwagen (Hund) an der B 191 in Malliß. Die Lok wurde 1957 in den Karl-Marx-Werken in Babelsberg gebaut und transportierte bis in die 1990er Ton und Sand ins örtliche Ziegelwerk. Im Dezember 2008 wurde sie ergänzend zum bereits an gleicher Stelle befindlichen Hund aufgestellt.[3]
  • Bergbau-Denkmal bestehend aus Förderwagen (Hund) und Förderrad eines Zechenschachtes in Malliß vor dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr, beide Objekte sind Schenkungen der Partnergemeinde Velen

Die Baudenkmale der Gemeinde sind in der Liste der Baudenkmale in Malliß aufgeführt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

  • Wienerberger Ziegelindustrie, Ziegelproduktion seit 2007 eingestellt, Standort dient derzeit (2009) als Lager
  • WCO Kinderkost GmbH Conow, ein Unternehmen der Nestlé-Gruppe

Verkehrsanbindung

Durch das Gemeindegebiet führt die Bundesstraße 191 von Ludwigslust nach Dömitz. Malliß besaß einen Haltepunkt an der Bahnstrecke zwischen diesen beiden Städten, die jedoch 2001 stillgelegt wurde. Seither ersetzen Busse diese Verbindung. Bis 1945 zweigte zudem von Malliß aus eine Zweigstrecke nach Lübtheen ab. Die nur im Güterverkehr benutzte Strecke nach Conow wurde 1994 stillgelegt.

Persönlichkeiten

  • Ingrid Lotz (* 11. März 1934), Leichtathletin und Olympiateilnehmerin

Weblinks

 Commons: Malliß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Malliß, § 1
  3. Babelsberger Bahn grüßt am Ortseingang - Schweriner Volkszeitung, 6. Dezember 2008

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