Vending

Vending
Historische Briefmarkenautomaten: Von links nach rechts: Die ersten beiden mit Drehkurbel für Rollenmarken, der dritte zum Ziehen von Briefmarkenheftchen und der vierte für moderne Automatenbriefmarken
Fahrradschlauchautomat
Verkaufsautomat für Grablichter

Ein Verkaufsautomat ist eine Maschine, die Waren gegen Bezahlung ausgibt oder den Zugang zu abgesperrten Räumen oder Dienstleistungen ermöglicht.

Rechtlich betrachtet ergibt sich ein stillschweigender Vertragsabschluss: Das Einwerfen von Geld bzw. das Einführen einer Geld- oder Kreditkarte gelten als Willenserklärung. In der Vergangenheit oft ausschließlich für den Münzeinwurf ausgelegt, akzeptieren manche Münzgeldwechsler der Automaten heute auch Kredit-, Bank- oder Kundenkarten. Zumal Fahrkartenautomaten nehmen Banknoten oder Geldkarten an. Münzprüfer verhindern das Bezahlen mit Falschgeld.

Gegenstände des Kaufvertrages können materieller (Süßigkeiten, Getränke, Fahrkarten usw.) oder immaterieller (Parkzeit) Art sein.

Verkaufsautomaten werden überwiegend im Vertrieb von Gegenständen mit relativ geringem Stückpreis eingesetzt. Das Ladenschlussgesetz gilt nicht. Ein Automat erspart Personal und arbeitet rund um die Uhr. Nachteilig ist, dass dem Kunden bei Problemen kein direkter Ansprechpartner zur Verfügung steht; zudem sind Automaten für ältere Menschen oft schwer zu bedienen.

Geschichte

Den ersten überlieferten Verkaufsautomaten konstruierte der Grieche Heron von Alexandria im 1. Jahrhundert n.Chr. auf Grund des von ihm gefundenen Prinzips der kommunizierenden Gefäße (siehe u. a. Heronsbrunnen). Der verkaufte Weihwasser, nach Münzeinwurf (eine Tetradrachme) gab er die gleiche Masse an Weihwasser ab.

Die ersten modernen Münzautomaten entstanden in den 1870er-Jahren in den USA, gegen Ende der 1880er-Jahre dann auch in England. Während diese Automaten dem Verkauf von Postkarten dienten, erfand der englische Verleger Richard Carlisle um dieselbe Zeit einen Automaten, der Bücher verkaufte. Der Ursprung der deutschen Verkaufsautomaten geht auf die Brüder Stollwerck zurück, denen von ihrem Vater, dem Schokoladenfabrikanten Stollwerck, eine Studienreise in die USA finanziert worden war. Ab 1887 kamen die ersten Verkaufsautomaten für Proben der Produkte der Firma Stollwerck auf den Markt. Bei der Produktion der Automaten trat Stollwerck als Generalunternehmer auf, die Gehäuse aus Gusseisen lieferte eine Gießerei in Gaggenau, und die eigentliche Technik im Inneren des Automaten steuerte die von Max Sielaff 1886 in Berlin gegründete und seit 1949 in Herrieden ansässigen Firma Sielaff bei. Bis vor dem 1. Weltkrieg blieb Stollwerck Marktführer für Schokoladeautomaten in den USA.

1888 wurden auf den Bahnsteigen der New Yorker U-Bahn durch die Thomas Adams Gum Company die ersten Kaugummiautomaten installiert. 1907 folgten die ersten Automaten für kugelförmige Kaugummis.

1902 eröffneten Joseph Horn und Frank Hardart in Philadelphia ein Selbstbedienungslokal, in dem die Gerichte ausschließlich in Verkaufsautomaten angeboten wurden. Die Horn & Hardart Automats expandierten 1912 nach New York und waren in den 1940er- und 1950er-Jahren mit über 180 Filialen die damals weltgrößte Restaurantkette; die letzte Niederlassung schloss 1991. Um 1920 wurden die ersten Getränkeautomaten gebaut, die Erfrischungsgetränke in Becher abfüllten. 1926 erfand der Amerikaner William Rowe den Zigarettenautomat.

Arten von Verkaufsautomaten

Herrentoilette Stuttgart Hbf: Beispielhafter Zugangsautomat

Weblinks


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