Vergeßt mir meine Traudel nicht

Vergeßt mir meine Traudel nicht
Filmdaten
Originaltitel Vergeßt mir meine Traudel nicht
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1957
Länge 86 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Kurt Maetzig
Drehbuch Kurt Barthel,
Kurt Maetzig
Produktion Hans-Joachim Schoeppe
Musik Hans-Hendrik Wehding
Kamera Erwin Anders
Schnitt Ilse Peters
Besetzung

Vergeßt mir meine Traudel nicht ist ein romantischer DDR-Gegenwartsfilm über eine flüchtige 17-jährige Waise, die sich in einen Volkspolizisten verliebt. Der Film wurde vom DEFA-Studio für Spielfilme produziert. Regie führte Kurt Maetzig. Das Drehbuch schrieb der damalige Chefdramaturg des Rostocker Theaters, Kurt Barthel, der neben dieser Produktion noch an Drehbüchern für die DEFA-Verfilmungen Hexen sowie Schlösser und Katen mitarbeitete. Die Inszenierung ist der erste Filmauftritt von Eva-Maria Hagen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Bevor ihre Mutter im KZ Ravensbrück stirbt, erhält die sechsjährige Traudel einen Brief, der mit den Worten „Vergesst mir meine Traudel nicht“ endet. Den Brief hat sie auch nach elf Jahren bei sich als sie aus einem Heim flieht. Auf der Flucht trifft sie den Lehrer Wolfgang, der sie nach Berlin mitnimmt, da sie vorgibt dort Bekannte zu haben. Traudel wird ihm zu anstrengend, so dass er sich von ihr trennt.

Da Wolfgang ihr seine Berliner Adresse gegeben hat, steht Traudel kurz danach vor seiner Wohnungstür. Dort trifft sie den Polizisten Hannes Wunderlich, der gemeinsam mit Wolfgang bei Frau Palotta zur Untermiete wohnt. Obwohl Hannes ein vorbildlicher Polizist ist, fälscht er aus Liebe zu Traudel einen Personalausweis. Der Schwindel fliegt jedoch auf, und Hannes wird bestraft; am Ende folgt die Hochzeit mit Traudel.

Hintergrund

Der große Publikumserfolg „Vergeßt mir meine Traudel nicht“ gehörte zu einer Reihe von Filmen, die eine realistischere Gestaltung der DDR-Wirklichkeit versuchten, und die man als „Berlin-Filme“ bezeichnete. Von der Parteiführung wurde „ideologische Diversion“ vermutet. 1958 begannen „Parteiaktivtagungen“, bei denen zunächst versucht wurde die SED-Mitglieder unter den Filmschaffenden zu disziplinieren. Der Leiter der Hauptverwaltung Film Anton Ackermann kritisierte hierbei verschiedene Filme und deren Regisseure. (siehe Weblink)

Obwohl erst zum zweiten Mal vor der Kamera schon unverkennbar: Manfred Krug (als Rocksänger).

Heutige Schreibweise des Filmtitels (zum Beispiel auf DVD-Cover) ist meist „Vergesst mir meine Traudel nicht”.

Filmkritiken

„Forum“, Berlin, 27/1957: „Über diesen heiteren Gegenwartsfilm der DEFA lacht man viel und herzlich; manchmal wird es jedoch auch ganz still im Zuschauerraum… die Stille, die dieser ungewöhnliche Streifen mitunter auslöst, ist künstlerisch beabsichtigt. Tritt sie ein, so nähern wir uns oft einem seiner schönsten Momente. Denn das ist das Besondere an ihm: Er ist nicht nur dann stark, wenn Tränen gelacht werden, er ist es auch, wenn es Tränen der Rührung gibt, keiner sentimentalen Rührung freilich, aber einer echten und menschlichen Rührung. 'Vergeßt mir meine Traudel nicht’ ist vom ersten bis zum letzten Meter interessant, lebenswahr und voll tiefen Humors; es ist ein ausgezeichneter Film.“

Lexikon des Internationalen Films, 1995: „Eine recht unterhaltsame Komödie mit ansehnlichen schauspielerischen Leistungen, aber auch einigen Stilbrüchen und künstlerischen Mängeln.“

Filmredaktion 3sat, 20. Januar 2006: „Mit Leichtigkeit und Charme folgt Maetzig in „Vergeßt mir meine Traudel nicht“ großen amerikanischen Vorbildern und überragt dabei qualitativ deutlich die vergleichbaren westdeutschen Produktionen jener Zeit. Mit Marilyn-Monroe-Zitaten, eigensinnigem Charme und spritzigen Dialogen überzeugt in ihrem Filmdebüt die junge Eva-Maria Hagen, die Mutter von Nina Hagen.“

Veröffentlichungsdaten

  • Kino-Uraufführung: 15. November 1957
  • Fernsehpremiere (DFF1): 17. Januar 1958
  • Kaufvideo: 31. Januar 2001
  • Kauf-DVD: 20. Januar 2006

Literatur

  • Barthel, Kurt: Hexen – Vergesst mir meine Traudel nicht. Filmerzählungen. Halle, Mitteldeutscher Verlag, 1974

Weblinks


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