- Kurt Barthel
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Kurt Barthel (auch Kurt Bartel geschrieben), Pseudonym KuBa, (* 8. Juni 1914 in Garnsdorf bei Chemnitz; † 12. November 1967 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker, Dramatiker und Dramaturg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Barthel hatte seinen Vater, einen Eisenbahnarbeiter, nie kennengelernt; noch vor seiner Geburt wurde dieser von einem Offizier erschossen. 1920 bis 1928 besuchte er die Volksschule. 1928 bis 1932 wurde er in Chemnitz zum Dekorationsmaler ausgebildet. Früh politisch aktiv, gründete er während dieser Zeit in seinem Heimatort Ortsgruppen von sozialistischen Jugendorganisationen wie SAJ und die Falken. 1933 trat er in die SPD ein und emigrierte kurz darauf in die Tschechoslowakei. Ab 1934 verfasste er erste Gedichte und Reportagen für die Prager Rote Fahne und leitete Theatertruppen. Politisch betätigte er sich in der Jugendarbeit der linken Sozialdemokraten und half anderen Emigranten beim illegalen Grenzübertritt. Ab 1937 war er Redakteur der AIZ in Prag. 1939 floh er weiter nach England. Dort wurde er Mitglied der FDJ und schrieb Naturgedichte in englischer Sprache. 1940 wurde er als Enemy Alien zeitweilig interniert.
1946 kehrte Barthel nach Deutschland zurück. Er trat der SED bei, war von 1946 bis 1948 Redakteur des Parteiverlages Dietz in Berlin und ab 1949 freischaffender Künstler. Er entwickelte sich zu einem Vorzeige-Parteidichter, der Hymnen dichtete, die dem Aufbau des Sozialismus gewidmet waren. Bekannt sind seine Stalin-Kantate und sein öffentliches „Schämen“ für den Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953, in dem er die Arbeiter als unreif abkanzelte.
Ab 1952 war Barthel als Funktionär tätig, unter anderem als 1. Sekretär des Schriftstellerverbandes der DDR, als Mitglied des ZK der SED; seit 1953 war er Ordentliches Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und bis 1958 Abgeordneter der Volkskammer. 1956 wurde er Chefdramaturg des Volkstheaters Rostock, was er bis zu seinem Tod blieb.
Kurt Barthel starb am 12. November 1967 im Zoo-Gesellschaftshaus in Frankfurt am Main an Herzversagen als während der Revolutions-Revue 50 Rote Nelken, mit der das Volkstheater Rostock gastierte, es zu Tumulten durch Mitglieder des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) kam, die ein weniger moderates Programm erwartet hatten.
Barthel wurde in den Jahren 1949, 1958 und 1959 der Nationalpreis der DDR verliehen. Nach seinem Tod wurden Straßen und Schulen nach KuBa benannt, am 26. Februar 1981 erhielt das in Parow bei Stralsund stationierte Hubschraubergeschwader 18 seinen Namen.
Werke
- Gedicht vom Menschen. 1948
- Kantate auf Stalin. 1949
- Gedanken im Fluge. 1950 (Reportagen über die Sowjetunion)
- Gedichte. Eine Auswahl. 1952
- Osten erglüht. 1954 (Reportagen über die Volksrepublik China)
- Klaus Störtebeker. (Dramat. Ballade), 1959
- Gedichte. 1961
- Brot und Wein. Gedichte, Lieder, Nachdichtungen. 1961
- terra incognita. (Dramat. Poem), 1964
- Marsch der Dynamosportler, Gedicht. 1983
Postum:
- Wort auf Wort wächst das Lied. Gedichte. 1970
- Schlösser und Katen. 1970
- Hexen. 1970
- Vergeßt mir meine Traudel nicht. Filmerzählungen. 1974
- Zack streitet sich mit der ganzen Welt. Erzählungen. 1982
Literatur
- Dieter Schiller: Die politische Lyrik des Dichters Kuba (Kurt Barthel). 1934-1947. Berlin, Humboldt-U., Phil. Fakultät, Diss. vom 3. Nov. 1965. Berlin, 196, 422 gez. Bl.
- Louis Fürnberg: Kuba (Kurt Barthel). Werk und Wirkung heute. Untersuchungen zur Aktualität, Standpunkte, Bekenntnisse. Akademie der Künste der Deutschen Demokratischen Republik. Zusammenstellung und Redaktion: Peter Liebers. Berlin: Henschelverlag Kunst u. Gesellschaft [in Komm.], 1976, 202 S. (Arbeitshefte / Akademie der Künste der Deutschen Demokratischen Republik; 20: Sektion Literatur und Sprachpflege)
- 30 Jahre DDR - Schriftsteller, die unseren Weg mitbestimmten. Leipzig: Zentralhaus für Kulturarbeit.
- Kuba (Kurt Barthel). Herausgegeben anlässlich seines 65. Geburtstages am 8. Juni 1979. - 1979, 15 S.
- Gottfried Hamacher, Unter Mitarbeit von André Lohmar: Gegen Hitler - Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung „Freies Deutschland“. Kurzbiographien. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin. Band 53. ISBN 3-320-02941-X (PDF)
- Leonore Krenzlin, Bernd-Rainer Barth: Barthel, Kurt Walter. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Weblinks
Commons: Kurt Barthel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Autor
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