- Vinclozolin
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Strukturformel Allgemeines Name Vinclozolin Andere Namen - (RS)-3-(3,5-Dichlorphenyl)-5-methyl- 5-vinyloxazolidin-2,4-dion
- (RS)-N-3,5-Dichlorphenyl-5-methyl- 5-vinyl-1,3-oxazolidin-2,4-dion
Summenformel C12H9Cl2NO3 CAS-Nummer 50471-44-8 PubChem 39676 Kurzbeschreibung farb- und geruchloses Pulver[1]
Eigenschaften Molare Masse 286,11 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 1,51 g·cm−3[1]
Schmelzpunkt Siedepunkt Dampfdruck vernachlässigbar[2]
Löslichkeit gering löslich in Wasser, löslich in Aceton und Chloroform[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Gefahr
H- und P-Sätze H: 351-360FD-317-411 EUH: keine EUH-Sätze P: 201-273-280-308+313 [4] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Giftig Umwelt-
gefährlich(T) (N) R- und S-Sätze R: 40-43-51/53-60-61 S: 45-53-61 LD50 >15.000 mg·kg−1 (oral, Ratte)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Vinclozolin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der chlorierten Stickstoff-Sauerstoff-Heterocyclen mit Ketogruppe und ein Oxazolidin-Derivat (Dichlorphenyloxazolidindion). Sie wird als Fungizid eingesetzt, allerdings wurde die Zulassung Vinclozolin-haltiger Pflanzenschutzmittel in Deutschland wieder zurückgenommen. Vinclozolin gilt als endokriner Disruptor.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Vinclozolin kann aus 3,5-Dichloranilin gewonnen werden, wobei ein Oxazolidindion (Oxazolidin-Derivat) angelagert wird.
Verwendung
Der Wirkstoff wurde in Deutschland als Fungizid (z.B. im Weinanbau, bei Erdbeeren, Kirschen, Salat, Bohnen und Raps z. B. gegen Grauschimmel, Weißstängeligkeit und Spitzendürre) in anderen Ländern auch bei Hopfen und im Obstanbau eingesetzt. In den USA wurde die Zulassung von Vinclozolin 1978 von BASF beantragt[5] und 1981 zugelassen.[6] In Deutschland wurde die 1984 erfolgte Zulassung Ende 2001 wieder aufgehoben (Restmengen durften bis Anfang 2004 verwendet werden)[7], jedoch werden bei importierten Lebensmitteln noch Rückstände davon nachgewiesen.[8] In Österreich ist der Wirkstoff nicht zugelassen, in der Schweiz bestehen Zulassungen von Vinclozolin gegen die Weißstängeligkeit beim Raps, einzelne Pilzerkrankheiten bei Apfel und Aprikose sowie allgemein gegen den Grauschimmel.[9]
Sicherheitshinweise
Vinclozolin ist reproduktionstoxisch, beeinflusst das hormonelle System (antiandrogene Wirkung)[10] und steht im Verdacht krebserzeugend zu sein. Zusätzlich wurde Synkanzerogenese nachgewiesen. Es wurde ein ADI Wert von 0,005 mg/kg Körpergewicht festgelegt.[11]
Derivate
Verwandte Pflanzenschutzmittel (Dichlorphenyldicarboximide) sind:
- Chlozolinat C13H11Cl2NO5, CAS: 84332-86-5
- Dichlozolin C11H9Cl2NO3, CAS: 24201-58-9
- Iprodion C13H13Cl2N3O3, CAS: 36734-19-7
- Isovaledion C14H14Cl2N2O3, CAS: 70017-93-5
- Myclozolin C12H11Cl2NO4, CAS: 54864-61-8
- Procymidon C13H11Cl2NO2, CAS: 32809-16-8
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Inchem Datenblatt (englisch).
- ↑ a b c Eintrag zu CAS-Nr. 50471-44-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9.5.2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 50471-44-8 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Datenblatt Vinclozolin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. April 2011.
- ↑ Temporary Tolerance & EUP for Use on Strawberries.
- ↑ Pesticide Reregistration.
- ↑ Untersuchungsergebnisse zu Pflanzenschutzmittelrückstände in Möhren (2005) des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
- ↑ Greenpeace Bericht vom November 2005.
- ↑ Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 17. Dezember 2008.
- ↑ Auszug aus Umwelt und Gesundheit des Umweltbundesamtes.
- ↑ Festsetzung von Höchstmengen unter Berücksichtigung von Kindern am Beispiel von Vinclozolin vom Bundesinstitut für Risikobewertung.
Kategorien:- Stoff mit Verdacht auf krebserzeugende Wirkung
- Stoff mit reproduktionstoxischer Wirkung
- Sensibilisierender Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
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- Imid
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- Pflanzenschutzmittel (Wirkstoff)
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