- Vinylpyrrolidon
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Strukturformel Allgemeines Name Vinylpyrrolidon Andere Namen - 1-Vinyl-2-pyrrolidon
- N-Vinyl-2-pyrrolidon
- N-Vinylpyrrolidon
- Ethenyl-2-pyrrolidon
- Vinylbutyrolactam
- V-Pyrrol
Summenformel C6H9NO CAS-Nummer 88-12-0 PubChem 6917 Kurzbeschreibung farblose bis gelbliche Flüssigkeit[1]
Eigenschaften Molare Masse 111,14 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,04 g·cm−3 (20 °C)[1]
Schmelzpunkt Siedepunkt Dampfdruck Löslichkeit mischbar mit Wasser[2]
Brechungsindex 1,5119–1,5140
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Gefahr
H- und P-Sätze H: 351-332-312-302-373-335-318 EUH: keine EUH-Sätze P: 280-302+352-304+340-305+351+338 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Gesundheits-
schädlich(Xn) R- und S-Sätze R: 20/21/22-37-40-41-48/20 S: 26-36/37/39 LD50 1022 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C N-Vinyl-2-pyrrolidon (NVP) ist eine farblose Flüssigkeit mit einem schwachen aber charakteristischem Geruch. Es ist eine heterocyclische organische Verbindung, gehört jedoch nicht zu den Aromaten. In der chemische Industrie wird es für die Herstellung von Polymeren und UV-härtenden Beschichtungen und Tinten genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Im ersten Syntheseschritt wird γ-Butyrolacton mit Ammoniak umgesetzt. Anschließend wird das Produkt – Pyrrolidon – vinyliert, d. h. es wird mit Acetylen umgesetzt (Reppe-Synthese).
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Bei rascher Abkühlung unter eine Temperatur von 13 °C kann Vinylpyrrolidon das Verhalten einer unterkühlten Flüssigkeit aufweisen, was für organische Substanzen eher unüblich ist. Bei Vorhandensein eines Kristallisationskeimes kommt es dann zu einer raschen exothermen Kristallisation, die mit einer spontanen Polymerisation verwechselt werden kann.
- Flammpunkt: 95 °C
- Schmelzwärme: 153 kJ/kg
- Viskosität: 2,4 mPa (20 °C)
- Wärmeleitfähigkeit: 0.157 W/m·K (20 °C)
Chemische Eigenschaften
Vinylpyrrolidon löst sich in vielen organischen Lösungsmitteln, z. B. Aceton, Diethylether, Ethanol, Toluol und Benzol. Es ist sehr reaktiv und neigt zur spontanen Polymerisation. Es muss daher für eine längerfristige Lagerung stabilisiert werden. Meist geschieht dies mit Kalium- oder Natriumhydroxid oder einem organischen Stabilisator wie N,N’-di-sec-Butyl-p-Phenylendiamin. Die Polymerisation wird auch durch UV-Strahlung initiiert. Die Polymerisationswärme beträgt −64,3 ± 1,9 kJ/mol.[4]
Verwendung
Aufgrund seiner UV-Sensibilität wird es für die Herstellung UV-härtender Tinten, Lacke und Beschichtungen, sowie als Photoinitiator für andere Polymere verwendet. Weiterhin wird aus Vinylpyrrolidon eine Vielzahl von Polymeren hergestellt. Die Produktpalette umfasst dabei lineare Polyvinylpyrrolidone (PVP), vernetztes Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP), sowie zahlreiche Copolymere.
Biologische Bedeutung
Vinylpyrrolidon ist als karzinogen der Kategorie 3 eingestuft, d.h. eine krebserzeugende Wirkung wird vermutet. Dies kann aber wegen mangelnder Daten weder bewiesen noch widerlegt werden. Jedoch wurde bei Ratten eine erhöhte Inzidenz von Leber- und Kehlkopftumoren festgestellt.
Nachweis
Es ist keine spezielle Methode bekannt, um NVP nachzuweisen, meistens wird daher die Gaschromatographie verwendet.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Datenblatt 1-Vinyl-2-pyrrolidon (stabilisiert mit N,N'-Di-sek-butyl-1,4-phenylendiamin) bei Merck, abgerufen am 25. April 2011.
- ↑ a b c d Eintrag zu CAS-Nr. 88-12-0 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 6. September 2009 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 88-12-0 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Russian Journal of Physical Chemistry, Vol. 73, No. 5, 1999, S. 697–702.
Kategorien:- Stoff mit Verdacht auf krebserzeugende Wirkung
- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Alken
- Butyrolactam
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