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Vinzelberg Hansestadt StendalKoordinaten: 52° 33′ N, 11° 40′ O52.55694444444411.66277777777851Koordinaten: 52° 33′ 25″ N, 11° 39′ 46″ O Höhe: 51 m Fläche: 5,61 km² Einwohner: 286 (31. Dez. 2008) Eingemeindung: 28. Apr. 2010 Eingemeindet nach: Hansestadt Stendal Postleitzahl: 39576 Vorwahl: 039325 Lage in Sachsen-Anhalt
Vinzelberg ist ein Dorf im Südwesten des Landkreises Stendal in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Seit dem 29. April 2010 ist die ehemals selbstständige Gemeinde Ortsteil der Hansestadt Stendal.Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Ort Vinzelberg im Süden der Altmark liegt an der oberen Uchte, zwischen den Städten Stendal und Gardelegen. Zwei Kilometer südwestlich von Vinzelberg entspringt der Tanger, ein linker Elbe-Nebenfluss. Das Gelände um Vinzelberg ist leicht hügelig und steigt in Richtung Süden zur Colbitz-Letzlinger Heide allmählich an.
Geschichte
Vinzelberg wurde bereits 1006 erstmals in einer Urkunde erwähnt, Grabungen lassen aber auf eine weitaus ältere Besiedlung schließen. Die Backsteinkirche im Rundbogenstil mit Grabplatten aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammt aus dem Jahr 1867.
Nach der Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Stendal-Uchtetal am 1. Januar 2010 wurde die Gemeinde vorerst von der Kreisstadt Stendal mitverwaltet.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Vinzelberg am 27. Januar 2010, dass die Gemeinde Vinzelberg in die Hansestadt Stendal eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 28. April 2010 in Kraft.[1]
Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Vinzelberg wurde Vinzelberg Ortsteil der Hansestadt Stendal. Für die eingemeindete Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Vinzelberg und künftige Ortsteil Vinzelberg wurde zur Ortschaft der aufnehmenden Hansestadt Stendal. In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Vinzelberg wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Politik
Gemeinderat
Bei den Gemeinderatswahlen am 14. Juni 2004 gab es folgende Ergebnisse:
- CDU 50,0 %
- WG FdF 50,0 %
Letzter Bürgermeister vor der Eingemeindung war Werner Stahlberg.
Wappen
Das Wappen wurde am 19. Mai 2009 durch den Landkreis genehmigt.
Blasonierung: „In Silber aus grünem Dreiberg wachsend ein roter Adler mit goldenem Schnabel und Zunge sowie goldenen Kleestängeln auf den Saxen, der Dreiberg belegt mit einem querliegenden, die Klinge nach rechts kehrenden silbernen Schwert mit goldenem Griff und Parierstange, und einem das Schwert überdeckenden silbern bordierten blauen Schild, darin ein schreitendes silbernes Dromedar.“[2]
Die Farben der Gemeinde sind - abgeleitet vom Hauptwappenmotiv (Adler) und Schildfarbe - Rot-Weiß.
Der Inhalt des Wappens ist mit einer Legende wie mit dem einst hier begüterten Geschlecht derer von Kröcher verbunden. So ist vom „Winselberg“ überliefert, dass im Mittelalter hier eine fürchterliche Schlacht tobte, infolge derer man das Winseln der Verwundeten und Sterbenden weithin hörte. Der heutige Windmühlenberg nahe am Ort soll damit gemeint sein. In Anlehnung an diese Legende führt das Gemeindewappen einen mit einem Schwert belegten Dreiberg, aus dem der märkische Adler wächst - die Übertragung der politischen Genese aus den vormittelalterlichen Kämpfen zwischen Franken und Sachsen, Slawen und Deutschen.
Weiteres Element im Ortswappen ist das Wappen des Geschlechts derer von Kröcher. Die Herren von Kröcher gehören zum Magdeburger Uradel und siedelten sich schon früh in der Mark Brandenburg an. Ihr seltenes Wappenbild, das Kamel bzw. Dromedar, haben sie mit den ebenfalls erzstiftlich magdeburgischen und etwa zeitgleich erscheinenden Geschlecht von Olvenstedt gemeinsam. Zwischen beiden Familien bestand wohl eine Stammesgemeinschaft.
Das Wappen wurde vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.
Flagge
Die Flagge ist Rot - Weiß (1:1) gestreift (Querformat : Streifen waagerecht verlaufend, Längsformat: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.
Sehenswürdigkeiten
- Das Schloss Vinzelberg ein ehemaliges Gutshaus aus dem 18. Jhd. mit Mansarddach, das 1990/91 aufwändig renoviert wurde. Es gehört seit 1996 der Stiftung Uhlebüll gGmbH in Niebüll, die dort ein Wohnheim für Menschen mit Behinderungen betreibt.
- Der Schlosspark mit alten Bäumen, altem Weinberg und verstecken Wegen und Tümpeln.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In Vinzelberg kreuzt die Landstraße Kläden-Lüderitz die Bundesstraße 188 (Wolfsburg–Gardelegen–Stendal). Eine Umgehung mehrerer Orte, darunter Vinzelberg, wurde 2007 fertiggestellt, sodass die Bundesstraße rund einen Kilometer nördlich der Gemeinde verläuft. Es verkehren Linienbusse der Regionalverkehrsbetriebe Westsachsen (RVW) unter dem Markennamen stendalbus. Der Bahnhof Vinzelberg liegt direkt an der Schnellfahrstrecke Hannover-Berlin. Es besteht Anschluss an Regionalbahnen der DB Regio in Richtung Stendal und Oebisfelde.
Personen
- Karl-Heinz Pahling (1927–1999), Streikführer beim Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR, geboren in Vinzelberg
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Vinzelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Material zu Schloss Vinzelberg in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 261 kB)
Kategorien:- Ort im Landkreis Stendal
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