Voll normaaal

Voll normaaal
Filmdaten
Deutscher Titel Voll normaaal
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 91 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Ralf Huettner
Drehbuch Tom Gerhardt
Christoph Gottwald
Robert Kulzer
Produktion Bernd Eichinger
Besetzung

Voll normaaal ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 1994 und Beginn einer Reihe deutscher Proll- bzw. Kindmann-Streifen. Der Film lief am 11. November 1994 in den Kinos an. Verschiedene Elemente tauchen in der Spin-off-Fernsehserie „Hausmeister Krause – Ordnung muss sein“ in abgewandelter Form wieder auf.

Tom Gerhardt spielt eine Dreifachrolle: Sowohl Hauptfigur Tommie als auch dessen Vater Dieter Krause werden von ihm verkörpert. Schließlich verbirgt sich auch hinter der Kultfigur „Heinz“ Tom Gerhardt. Schauplatz ist der Kölner Stadtteil Kalk.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der 26-jährige mit Pudelmütze zur Welt gekommene Tommie lebt zusammen mit seiner älteren Schwester Carmen bei seinen Eltern Dieter und Lisbeth Krause in Köln-Kalk. Der etwas unterbelichtet wirkende Single fährt ein Mofa und arbeitet in einer Autowerkstatt. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehören das Sammeln von Auspuffrohren und der Konsum von Videofilmen zusammen mit seinem Kumpel Mario. Die beiden haben eine Vorliebe für Sexfilme mit dem „Busenwunder“ Gianna S. in der Hauptrolle. Als Tommie seine Stammvideothek betritt, um sich Filme für das Wochenende zu leihen, wird er sofort von der neuen Mitarbeiterin Gaby angeblafft, weil er mit Hundekot am Schuh eine lange Spur am frisch geputzten Boden hinterlassen hat. Addi, der Inhaber, macht ihn mit Gaby, seiner Nichte, bekannt, die angeblich jeden Film kennt. Beim Erzählen erblickt er durch Zufall eine Werbung für einen Auftritt von Gianna S. und fährt sofort heim, um seinen dort anwesenden Kumpel Mario zu informieren. Hier gerät er mit seiner Schwester aneinander, da er ihre Handtasche "abfackelt". Dabei trifft ein von ihr geworfener Öllappen Carmens alten Freund Norbert. Dieser sucht die naiven Krauses im Auftrag der Betrügerfirma "Cash and Go" auf, um ihnen einen Vertrag mit angeblich achtfacher Rendite aufzuschwatzen. Mangels Bargeld nimmt Herr Krause einen 50.000 DM Kredit auf das bescheidene Heim auf. Mit den sofort bei Vertragsabschluss ausgezahlten 1. „Rendite“ in Höhe von 1.000 DM möchte Dieter Krause eine Veranstaltung des Dackelclubs unter Teilnahme des Landesvorsitzenden Nordrhein-Westfalens, Hubert Maulhofer, ausrichten, um Eindruck bei den Kameraden zu schinden.

Auf dem Weg zu Norberts Privatparty (mit jeder Menge Prominenz) erblickt Tommie nichtsahnend den Mercedes des Zuhälter-Bosses Jupp und – vor allem – den dazugehörigen Auspuff. Tommie stiehlt ihn und schaut mit Mario dreisterweise noch Jupp beim Fremdgehen zu. Der bemerkt und beschimpft die beiden, kann sie aber nicht einholen und wird durch den Krach von seiner Ehefrau bemerkt. Auf der Party angekommen, treffen die beiden auf Gaby, mit der sie zusammen in der Küche mehrere Fässer Bier trinken und dabei eine große Menge Bier verschütten. Durch die Bierflut an der Küchentür aufmerksam geworden, will Norbert die beiden loswerden und informiert den Sicherheitsdienst. Tommie schafft es aber noch, die Melodie des Walzers "An der schönen blauen Donau" ins Mikrophon der anwesenden Musikband zu rülpsen, bevor er abgeführt wird. Beim Hinausgehen erbricht er sich auch noch quer über das gerade eröffnete Buffet. Zu allem Überfluss kommt auch noch Jupp, der die Mofas vor dem Haus stehen sah, unter Zerstörung der Haustür auf die Party, kann die beiden aber nicht erwischen.

Für den folgenden Abend verabreden sich Tommie und Mario mit Gabi im Pornokino „Blue Bird“ und treffen dort auf dessen Inhaber Jupp, welchem Tommie tags zuvor den Auspuff gestohlen hat. Jupp macht unmissverständlich klar, dass Tommie den entwendeten Auspuff am Freitag im „Baccara-Club“ abzuliefern hat.

Zwischenzeitlich richten die beiden Protagonisten weiteres Chaos an. Als der Meister nicht da ist, zerlegen sie einen Porsche und skelettieren versehentlich den Hund seiner Besitzerin mithilfe des Blitzglühsystems der Lackieranlage.

Nachdem Tommie den Auspuff zurückgebracht und wie befohlen an Jupps Wagen montiert hat, macht er sich noch, anstatt zu verschwinden, über ihn lustig. Das Lachen vergeht ihm allerdings, als er von Jupp dazu verdonnert wird, bis 7 Uhr einen vollen Kasten Bier der seltenen Marke Ramsdorfer Kölsch zu liefern. Andernfalls drohe ihm „Köln-Kalk-Verbot“. Dies passt nicht in Tommies Tagesplanung, weil der Auftritt von Gianna S. kurz bevorsteht. Da er wie üblich pleite ist und weder sein Vater noch seine Schwester ihm freiwillig etwas leiht, stiehlt er notgedrungen die auf dem Schrank liegenden 1.000 DM "Rendite" seines Vaters. Dieser kann daraufhin nicht die Rechnung des georderten Partyservices „Oggenbach“ zahlen, und die Veranstaltung platzt und Dieter wird von Herrn Maulhofer darüber aufgeklärt, dass er sich durch den Vertrag mit "Cash and go" ruiniert hat und bald obdachlos sein wird.

Tommie macht sich auf den Weg zum nächsten Getränkemarkt, um die geforderte Kiste Ramsdorfer zu erwerben. Im Markt selber schickt ihn der Verkäufer, da kein Ramsdorfer vorrätig, zu einem Kiosk. Hier wird er zunächst zum Geldwechseln und dann zum Cafe Athen geschickt, da dessen Eigentümer den letzten Kasten gekauft hat. Ihm gelingt es, den Kasten zu erwerben, doch eine Flasche fehlt. Er verliert sein Restgeld beim Spiel um die fehlende Flasche an einen Hütchenspieler. Um auch noch Tommies Mofa zu bekommen, lässt der sich auf das Pfänderspiel Kommando Pimperle ein. Hierbei stößt er mit dem Kopf gegen ein Board, und Tommie nutzt die Chance zur Flucht mit Geld und fehlender Flasche. Das Abliefern der Kiste scheitert jedoch daran, dass Tommie unterwegs auf den Tourbus von Gianna S. trifft und diesem folgt. Vor dem "Free Life" trifft er auf den völlig heruntergekommenen "Heinz", der schon Gaby mit seinem "Schorf hinter den Öhrchen" zu einem Schreikrampf genötigt hat. Angewidert sieht er dessen 1 Woche alten Pansen zwischen den Zähnen und exkrementverschmutzte Unterhose.

Währenddessen hat Norbert Gabi unter einem Vorwand in seine Wohnung gelockt, wo sie entdeckt, dass er auch die Familie Krause hereingelegt hat. Um deren Ruin zu verhindern, lockt sie ihn in eine Sexfalle. Sie streift ihm ein mit Tabasco gefülltes Kondom über. Die Schmerzen, die er dadurch verspürt, lenken Norbert ab, so dass Gabi den von Tommies Vater unterschriebenen Vertrag an sich bringen und verschwinden kann.

Zur gleichen Zeit versuchen Tommie und Mario vergeblich, ins "Free Life" zu kommen. Um sich an den Türstehern für die mit Beleidigungen verbundene Abweisung zu rächen, bewerfen sie diese mit frischem Hundekot. Doch die ducken sich und so treffen die Wurfgeschosse ausgerechnet Zuhälter Jupp, der sich sowieso schon an Tommie wegen der Kiste Ramsdorfer rächen wollte und sofort die Verfolgung aufnimmt. Den beiden Freunden gelingt es aber, durch den offenen Hintereingang unter die Bühne der Diskothek zu gelangen, auf der Gianna ihren Auftritt hat. Hier genießen sie kostenlos allerbeste Aussicht, die sich noch steigert, als Gianna S. durch den Bretterboden bricht. Als Krönung machen sie nach der Veranstaltung noch Jupp eine lange Nase und fahren lachend davon. Der kann aber wegen abmontierter Reifen nicht die Verfolgung aufnehmen und wird von Nobby, der nicht ahnt, dass die Reifen nun an seinem Fahrzeug sind, verhöhnt. Er ahnt auch nicht, dass Jupp und seine Kumpanen ihm daraufhin in einem "geliehenen" Auto folgen.

Aufgrund des „Köln-Kalk-Verbot“s, setzen sich Tommie mit Mario in dessen Heimat Italien ab, wo Mario alle Leute kennt. Dort versucht Tommie wieder, den Auspuff eines amerikanischen Autos zu entwenden, ohne zu ahnen, dass es sich um das nagelneue Geburtstagsgeschenk des Mafiabosses Don Carlo handelt. Dank Tommies Ungeschicklichkeit landet das Präsent im Meer, ausgerechnet als die Bande auftaucht. Um dem Maschinengewehrfeuer zu entgehen, springt Tommie hinterher zu Mario ins Ruderboot. Auf dem Meer klärt Mario Tommie auf, dass nun kein "Köln-Kalk-Verbot" mehr bestände, sondern "Weltverbot".

Trivia

Die Band „Die Toten Hosen“ hat einen Gastauftritt. Sie begegnen Tommie, als er Ramsdorfer Kölsch kaufen will, und erkundigen sich nach „echtem Düsseldorfer Altbier“. Tommie erkundigt sich, wo er besagtes „Ramsdorfer Kölsch“ finden könne, und bekommt als Antwort, er solle „bei der Limo“ schauen. Dies ist wahrscheinlich die Revanche für Tom Gerhardts Gastspiel auf dem Hosen-Album Kauf MICH! bei dem Lied Rambo-Dance.

DVD

  • Highlight Video, 2009[1]

Fortsetzungen

1997 folgte „Ballermann 6“, in dem erneut Gerhardt und Sözer die Hauptrollen übernahmen. Dieser Teil spielt auf Mallorca. Im Januar 2011 kam der dritte Teil in die Kinos. „Die Superbullen“ handelt von den erwachsen gewordenen Tommie und Mario und ihrem neuen Job als Streifenpolizisten.

Kritiken

  • [...] Denn auch wenn man es sich fest vorgenommen hat: Man muss trotzdem lachen - zumindest das ein oder andere Mal. Dafür ist Gerhardt in seiner Paraderolle einfach zu komisch. Doch auch in der Rolle des widerlichen Heinz und des kauzigen Dieter Krause macht Tom Gerhardt eine gute Figur. Auch Veronica Ferres als Tommies Schwester Carmen ist zum Schießen und sorgt für so manche Lacher. Bei all den positiven Eindrücken fällt es jedoch schwer, 90 Minuten durchzuhalten. Dafür ist der Fäkalhumor manchmal zu penetrant und auch manche Einfälle schlicht und ergreifend zu widerlich geraten. Je länger er läuft, desto mehr wird "Voll normaaal!" zur Geduldsprobe. Wäre Tom Gerhardts sympathisches Spiel nicht, könnte man gleich wieder abschalten. - „Moviesection“[2]
  • Eine Woche im Leben eines Prolo in Köln-Kalk - zwischen Reparaturwerkstatt und Getränkemarkt, Billigvideos und Dackelzüchtern, Pornostars und Muskelpaketen. Das Filmdebüt des kabarettistischen Kleinkünstlers Gerhardt sorgt für einen Tiefpunkt des deutschen Films: ein Nichts an Handlung wird mit Geschmacklosigkeiten vollgestopft. Insgesamt eine Beleidigung des vernunftbegabten Zuschauers; die galoppierende Verblödung wird nicht karikiert, sondern gefeiert. - „Lexikon des Internationalen Films[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.cinefacts.de/dvd/review/ansicht.php?reid=3719
  2. Kritik zu Voll normaaal auf Moviesection.de
  3. Kritik zu Voll normaaal im Lexikon des Internationalen Films

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