Wahda

Wahda

Arabisches Einheitsstreben, das Streben nach der Einheit (wahda) des arabischen Vaterlandes (watan), ist eines der Hauptanliegen des Arabischen Nationalismus bzw. Panarabismus, vor allem seiner nasseristischen und baathistischen Vertreter. Vor allem aber auf den libyschen Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi gehen zahlreiche Versuche zum Zusammenschluss mit anderen arabischen Staaten zurück. Die Varianten reichen von Integration der politischen Führung zweier oder mehrerer Staaten über Konföderationen und Föderationen bis zum Einheitsstaat. Faktisch alle Projekte scheiterten an der Rivalität ihrer politischen Führer, faktisch wurde keines verwirklicht. Die meisten Projekte kamen über die Ankündigung eines Vorschlages kaum hinaus.

Inhaltsverzeichnis

Vorübergehend erfolgreiche Bemühungen

Gescheiterte Projekte oder Vorschläge

Länder der Arabischen Welt
  • 1946-1949 Großsyrien: Bereits 1946 hatte es jordanische Pläne zur Vereinigung mit Syrien, sowie 1949 syrische Pläne zur Vereinigung mit dem Irak gegeben.
  • 1960-1962 Großmarokko: 1960-1961 unterstützte die Arabische Liga den Anspruch des Sultans bzw. Königs in Rabat auf den Anschluss Mauretaniens an Marokko, welchen Frankreich ablehnte. Marokkos Ansprüche auf Algerien hingegen werden 1961-1962 von der Arabischen Liga zurückgewiesen, von Frankreich aber unterstützt.
  • 1961 Groß-Irak: Die Arabische Liga und Großbritannien verhindern den Anschluss Kuwaits an den Irak, Kuwait wird unabhängig.
  • 1962-1963 Vereinte politische und ökonomische Führung: Integration Syriens und Algeriens
  • 1963 Vereinigte Arabische Union: Föderation zwischen Ägypten, Syrien und dem Irak
  • 1964-1966 Vereinte Politische Führung: Verflechtung Ägyptens und Iraks
  • 1964 wirtschaftliche Integration zwischen Libyen, Algerien, Tunesien und Marokko
  • 1964-65 Arabischer Markt, Gamal Abdel Nasser warnt vor einer zu schnellen arabischen Vereinigung
  • 1964-1967 Vereinigte Arabische Republik: Nordjemen sucht den Anschluss an Ägypten, Nasser lehnt ab, faktisch jedoch ist das Land unter ägyptischer Kontrolle
  • 1965 Vereinigte Arabische Republik: Emirat Sharjah (VAE) und Ägypten
  • 1968 Föderation Arabischer Emirate: die späteren Vereinigten Arabischen Emirate mit Katar und Bahrain
  • 1969-1970 Revolutionäre Arabische Front: Föderation zwischen Ägypten, Sudan und Libyen
  • 1971-1973 Föderation Arabischer Republiken: Ägypten, Syrien und Libyen
  • 1972-1973 Union Libyens mit Ägypten
  • 1972 Union zwischen Libyen und Malta[1]
  • 1972-1974 Arabische Islamische Republik: Libyen und Tunesien
  • 1972 Vereinigtes Arabisches Königreich: Jordanien und Palästina
  • 1975 Oberster Politischer Kommandorat: Jordanien und Syrien
  • 1976-1977 Union Syriens mit Ägypten und Sudan
  • 1978-1979 Union Syriens mit Irak
  • 1980 Union Syriens mit Libyen
  • 1982 Verflechtung Ägyptens und Sudans
  • 1983 wirtschaftliche Integration zwischen Mauretanien, Tunesien und Algerien
  • 1982-1985 Föderation Jordaniens und Palästinas
  • 1981 und 1983-1984 Konföderation Libyens und des (Nord-)Tschad
  • 1984-1986 Föderation Libyens mit Marokko
  • 1986 Fusion Algeriens mit Marokko
  • 1986-1987 Union Libyens und Sudans
  • 1987 Föderation Libyens mit Algerien
  • 1988 Föderation Libyens mit Palästina
  • 1988 und 1993 Föderation Jordaniens und Palästinas
  • 1988-1989 syrisch-irakisches Militärbündnis gegen Israel
  • 1989-1990 Arabischer Kooperationsrat (ACC): Irak, Jordanien, Ägypten, Nord-Jemen
  • 1990-1991 Der Irak besetzt und annektiert Kuwait, der Anschluss wird international und völkerrechtlich nicht anerkannt
  • 1990-1994 Union Libyens mit dem Sudan, Einladung 1994 auch an den Irak

Einzig vollzogene Projekte

Lockere Wirtschaftsbündnisse

Quellen

  • Günter Kettemann: Atlas zur Geschichte des Islam, S. 165f. Darmstadt 2001. ISBN 3534141180
  • Barthel/Nötzold: Die arabischen Länder, S. 10ff. Gotha 1987

Einzelnachweise

  1. Günther Barthel (Hrsg.): Die arabischen Länder - Eine wirtschaftsgeographische Darstellung, S. 11. Haack Gotha 1987

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