- Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1994
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Bei der Wahl zum deutschen Bundespräsidenten 1994 durch die 10. Bundesversammlung wurde der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes Roman Herzog zum siebten Bundespräsidenten gewählt. Ursprünglich war der als ultrakonservativ geltende Steffen Heitmann als Kandidat der Unionsparteien vorgesehen, doch dieser wurde aufgrund umstrittener Äußerungen zur Rolle der Frau, zum Holocaust oder über Ausländer zurückgezogen. So trat Herzog recht überraschend als Kandidat der CDU/CSU an. Herzog war als liberal geltender Kandidat insbesondere auch für die FDP wählbarer, auf deren Stimmen die Unionsparteien in der Bundesversammlung angewiesen waren.
Johannes Rau, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, verlor die Wahl gegen Herzog, konnte aber schließlich 1999 die Wahl gewinnen. Dem damaligen SPD-Vorsitzenden Rudolf Scharping wurde vorgeworfen, zu lange an Rau festgehalten zu haben. In Anbetracht von Raus Chancenlosigkeit hätte er Rau drängen sollen, zugunsten Hamm-Brüchers aufzugeben und damit einen Keil zwischen CDU/CSU und FDP zu treiben.
Jens Reich, Bürgerrechtler der ausklingenden DDR-Zeit, und der von den rechten Republikanern nominierte Journalist Hans Hirzel, während der Zeit des Nationalsozialismus Mitglied der Widerstandsorganisation Weiße Rose, galten von vorneherein als chancenlos.
Durch die Wiedervereinigung und nach einer durch das Viermächteabkommen entstandenen 25-jährigen Zwangspause wurde der Bundespräsident wieder in Berlin gewählt.
Berlin, 23. Mai 1994 - Gesamtstimmenzahl 1324 - absolute Mehrheit 663 Wahlgang Kandidat Stimmenzahl % Partei 1. Wahlgang Roman Herzog 604 45,6 % CDU Johannes Rau 505 38,1 % SPD Hildegard Hamm-Brücher 132 10,0 % FDP Jens Reich 62 4,7 % von den Grünen vorgeschlagen Hans Hirzel 12 0,9 % von den Republikanern vorgeschlagen 2. Wahlgang Roman Herzog 622 47,0 % CDU Johannes Rau 559 42,2 % SPD Hildegard Hamm-Brücher 126 9,5 % FDP Hans Hirzel 11 0,8 % von den Republikanern vorgeschlagen 3. Wahlgang Roman Herzog 696 52,6 % CDU Johannes Rau 605 45,7 % SPD Hans Hirzel 11 0,8 % von den Republikanern vorgeschlagen Damit war Roman Herzog zum Bundespräsidenten gewählt. Gesetzliche Grundlage:
Gesetz über die Wahl des Bundespräsidenten durch die BundesversammlungBundespräsidentenwahl:
1949 | 1954 | 1959 | 1964 | 1969 | 1974 | 1979 | 1984 | 1989 | 1994 | 1999 | 2004 | 2009 | 2010Liste der Mitglieder der Bundesversammlung
1. | 2. | 3. | 4. | 5. | 6. | 7. | 8. | 9. | 10. | 11. | 12. | 13. | 14.Zusammensetzung der deutschen Bundesversammlungen nach Parteien
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