Wahlbach (Burbach)

Wahlbach (Burbach)
Wahlbach
Gemeinde Burbach
Koordinaten: 50° 45′ N, 8° 3′ O50.7580555555568.0555555555555310Koordinaten: 50° 45′ 29″ N, 8° 3′ 20″ O
Höhe: 310–420 m ü. NN
Fläche: 12,39 km²
Einwohner: 2.050
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 57299
Vorwahl: 02736
Karte

Lage des Ortes Wahlbach innerhalb der Gemeinde Burbach.

Wahlbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Burbach im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen mit ca. 2050 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Wahlbach liegt im südlichen Siegerland. Charakteristisch für den Ort sind die für diese Region großen Haubergswälder und die die Orte umgebenden Wiesenanteile. Wahlbach hat eine Fläche von 12,39 km², davon sind etwa 88 % (entspricht 10,9 km²) Wald- und Wiesenanteil. Der Ort liegt etwa 1 km nord-westlich vom Burbacher Ortskern und grenzt auch an den Ort Burbach. Durch ihn fließt die Heller in Richtung Neunkirchen. Mitten im Ort trifft die Buchheller, ein kleiner Bach, der hinter Lippe am Stegskopf entspringt, auf den Fluss. Etwas weiter flussabwärts mündet des Weiteren der Gilsbach, welcher bei Gilsbach entspringt, in die Heller. Die höchste Erhebung im Ortsgebiet ist der Steincheskopf und der Schallroth im Westen mit je einer Höhe von 478 m über NN.

Nachbarorte

Nachbarorte von Wahlbach sind Wiederstein (zu Neunkirchen) im Nordwesten, Wilden (zu Wilnsdorf) im Norden, Gilsbach (zu Burbach) im Osten, Burbach im Südosten, Emmerzhausen im Südwesten, Daaden im Westen sowie Herdorf und Altenseelbach im Nordwesten.

Geschichte

Wahlbach, im Hintergrund Burbach

Die urkundliche Ersterwähnung von Wahlbach datiert sich auf das Jahr 1402. Bereits am 15. August 1326 wurden Güter in „Heystern“, einer später eingegangenen Hofanlage im Hellertal, genannt.[1] 1447 vernichtete die Lungenseuche von Oktober bis Dezember 20 Ochsen, 20 Rinder, 52 Kühe und 25 Kälber.[2]

1852 wurde in Wahlbach ein Friedhof angelegt, der 1883 erweitert wurde und seit 1972 eine Leichenhalle besitzt. Die eigene Feuerwehr besteht seit 1883. Im Ort gab es immer wieder Wassermangel. Als 1898 ein Angebot zum Bau einer Wasserleitung im Dorf kam, stimmte man direkt zu. Doch 1901 kam es wieder zu einer Wassernot. Also zog man einen 560 m langen Graben bis zum Nenkersbergbrunnen. 1911 wurden die ersten elektrischen Leitungen gebaut. Ortsvorsteher von 1905 bis 1943 war Ewald Bär.

Im Zuge der Gemeindereformen wurde das Amt Burbach am 1. Januar 1969 aufgelöst und Wahlbach in die Großgemeinde Burbach eingegliedert.[3] Heute ist Wahlbach nach Holzhausen der drittgrößte Ortsteil von Burbach.

Einwohner- und Häuserzahlen

Einwohnerzahlen[4][5]
Jahr 1810 1850 1885[6] 1900 1910[7] 1931[8] 1933[9] 1939[9] 1950 1967 1985
Einwohner 510 671 823 923 968 1170 1175 1153 1568 1891 1921
Häuserzahlen[4]
Jahr 1600 1700 1730 1810 1850
Häuser 44 55 62 70 96

Sehenswürdigkeiten

Die Triftstraße ist im vorderen Teil, d. h. von der Kreuzung bis zum Bahntunnel, schön mit Pflaster, Bäumen und Büschen hergestellt worden. Durch die Wahlbacher Fachwerkhäuser bietet diese Straße einen besonders idyllischen Reiz.

Verkehr & Infrastruktur

Der Wahlbacher Bahnhof

Industrie

Im Ort bestehen etwa 450 Arbeitsplätze in Industrie und Handel, darunter etwa 300 bei der Hess Group.

Verkehr

Wahlbach ist direkt mit der Hellertalbahn verbunden. Anbindung an die A45 entweder über Gilsbach und Wilden zur Anschlussstelle Wilnsdorf, oder über Burbach und Würgendorf zur Anschlussstelle Haiger / Burbach.

Schulen und Vereine

1766 wurde im Ort eine Kapellenschule errichtet. Als diese zu klein wurde, baute man 1872 an. 1932 musste der Ort trotz Geldmangels eine neue, mehrklassige Volksschule bauen.

Der erste Verein im Ort war der Männergesangsverein Wahlbach. Er wurde 1848 gegründet. Dreißig Jahre später, 1878, gingen die Kinder in Wahlbach das erste Mal in die Sonntagsschule. 1881 wurde der CVJM im Ort gegründet, 1901 folgte der Posaunenchor. 1939 gründete sich der Heimatverein. Er hat ca. 435 Mitglieder, davon 35 aktive.

Feuerwehr

Der Bau des Spritzenhauses/Steigerhauses erfolgte 1878 an der Freier-Grund-Straße. Die offizielle Gründung stellte sich 1883 in Folge an. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, wurde die Freiwillige Feuerwehr Wahlbach am 15. Dezember 1933 in die „Amtsfeuerwehr Burbach - Löschzug VII“ umbenannt. Am Ende des Zweiten Weltkrieges befanden sich viele Wehrmänner im Krieg und der Dienst wurde von Feuerwehrfrauen übernommen. Im Jahr 1958 wurde der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Wahlbach gegründet.[10]

Einzelnachweise

  1. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 210–212, Nr. 168a.
  2. 700 Jahre Neunkirchen, Verlag Otto Braun, Neunkirchen 1988; S. 175
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  4. a b 700 Jahre Neunkirchen, Verlag Otto Braun, Neunkirchen 1988
  5. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  6. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 112 / 113
  7. gemeindeverzeichnis.de - Landkreis Siegen
  8. Genalogy.net: Amt Burbach
  9. a b verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
  10. Chronik Feuerwehr Wahlbach

Literatur

  • Kurt Becker: Unsere Väter - die Bergleute der Grube Bautenberg zwischen Gilsbach und Wilden, Dill und Westerwald, Dillbrecht 1994

Weblinks


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