- Niederdresselndorf
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Niederdresselndorf Gemeinde BurbachKoordinaten: 50° 43′ N, 8° 8′ O50.7236111111118.1363888888889340Koordinaten: 50° 43′ 25″ N, 8° 8′ 11″ O Höhe: 340–430 m ü. NN Fläche: 6,62 km² Einwohner: 1.650 Eingemeindung: 1. Jan. 1969 Postleitzahl: 57299 Vorwahl: 02736 Lage des Ortes Niederdresselndorf innerhalb der Gemeinde Burbach.
Niederdresselndorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Burbach im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen. Mit seinen ca. 1650 Einwohnern ist der Ort der viertgrößte der Gemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Niederdresselndorf liegt ganz zentral im Hickengrund im südlichen Siegerland direkt an der westfälisch-hessischen Landesgrenze. Der Ort befindet sich im Tal zwischen dem Gebirgskamm Die Höh (bis 598 m) im Norden und den Ausläufern des Westerwalds im Süden. Holzhausen liegt etwa 6 km südöstlich von Burbach und 25 km südöstlich von Siegen. Der Ort ist verbunden mit Bundesautobahn 45 über die Anschlussstelle Haiger/Burbach und der B 54. Weiterhin existiert ein Haltepunkt an der Hellertalbahn von Betzdorf nach Dillenburg.
Nachbarorte
Nachbarorte sind Holzhausen im Norden, Flammersbach und Langenaubach im Osten, Oberdresselndorf im Süden und Lützeln im Westen.
Geschichte
1150 wurde eine Kapelle durch den Sprengel zu Haiger auf die Gründe der Kolben von Wilnsdorf gebaut. Im Jahr 1357 wurden „Dreissildorf“ und „Lützeln“ verpfändet. 1447 gibt es 37 Pferde und 87 Kühe in 35 Haushalten.
1531 wurde die Reformation eingeführt. Ab 1560 gab es eine Lateinschule in Dresselndorf. Zwischen 1587 und 1600 wurde das erste „Tauf-, Trau- und Sterberegister“ eingeführt. 1607 pfarrte Graf Georg von Beilstein das Dorf Holzhausen von Haiger nach Niederdresselndorf.
1634 überfielen plündernde Schwedenhorden das Dorf, sie wurden durch die Hicken verjagt. 1740 zerstörte ein Großfeuer 14 Häuser im Ort.
Am 14. September 1755 wurde die neuerbaute Kirche in Niederdresselndorf feierlich eingeweiht. 1844 kommt die bisher selbständige Bürgermeisterei Niederdresselndorf zum Amt Burbach. 1877 erhält der Hickengrund in Niederdresselndorf eine Bahnstation. 1930 wurde ein Kriegerdenkmal in Niederdresselndorf eingeweiht.
Im Jahre 1862 werden bei einer Feuersbrunst in Niederdresselndorf 18 Häuser vernichtet.[1]
Am 17. Juli 1881, genau 14 Tage nach der Brandkatastrophe von Lützeln, bei dem fast das gesamte Dorf vernichtet worden war, gründeten 30 Niederdresselndorfer die Freiwillige Feuerwehr Niederdresselndorf.
1945 fanden kleinere Luftangriffe auf dem Flugplatz „Lipper Höhe“ statt, ein Munitionszug in der „Hoor“ und auf Truppenansammlungen in der „Struth“ zerstörten zehn Häuser im Hickengrund.
1956 wurde die „Hickengrundhalle“ eingeweiht. Am 1. Januar 1969 wurde Niederdresselndorf ein Teil der neuen Großgemeinde Burbach.[2]
Am 12. August 2008 beschädigte ein Tornado 22 Häuser.
Einwohnerzahlen
Einwohnerzahlen des Ortes:[3]
Jahr 1818 1885[4] 1905 1910[5] 1931[6] 1933[7] 1939[7] 1950 1967 Einwohner 386 572 634 711 880 872 883 1157 1486 Ehemalige Ortsvorsteher
- Helmut Weber († 13. September 1991) [8]
Infrastruktur und Verkehrsanbindung
Niederdresselndorf liegt an der Landstraße 730, die Oberdresselndorf mit Holzhausen verbindet. Über diese Straße ist auch die Bundesstraße 54 und dort die Auffahrt „Haiger-Burbach“ der Autobahn 45 zu erreichen. Im Ort zweigt die Landstraße 911 nach Lützeln ab. Niederdresselndorf hat einen eigenen Bahnhof an der Hellertalbahn mit werktags etwa zweistündlichen Verbindungen Richtung Betzdorf und Dillenburg. Hier macht die Bahnlinie einen Knick von Norden nach Nordosten.
Industrie gibt es nur wenig im Ort, z.B. im Zweig der Metallverarbeitung.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist die über 250 Jahre alte evangelische Kirche im Ortskern von Niederdresselndorf, die Hauptkirche für den gesamten Hickengrund.
Persönlichkeiten
- Ludwig Rosen (1804-1880), Schriftsteller und Lehrer[9]
Einzelnachweise
- ↑ Siegerländer Heimatkalender von 1969, S. 113, Verlag für Heimatliteratur
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
- ↑ Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 110 / 111
- ↑ gemeindeverzeichnis.de - Landkreis Siegen
- ↑ Genalogy.net: Amt Burbach
- ↑ a b verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
- ↑ "Den Toten ein ehrendes Gedenken", Siegerländer Heimatkalender 1993, S.33, 68. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur
- ↑ Informationen zu Ludwig Rosen im Lexikon westfälischer Autoren
Weblinks
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