- Emmerzhausen
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Wappen Deutschlandkarte 50.7204828.025341480Koordinaten: 50° 43′ N, 8° 2′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Altenkirchen (Westerwald) Verbandsgemeinde: Daaden Höhe: 480 m ü. NN Fläche: 7,07 km² Einwohner: 726 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 103 Einwohner je km² Postleitzahl: 57520 Vorwahl: 02743 Kfz-Kennzeichen: AK Gemeindeschlüssel: 07 1 32 026 Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 4
57567 DaadenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Peter Paul Kröller Lage der Ortsgemeinde Emmerzhausen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) Emmerzhausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Daaden an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Emmerzhausen liegt etwa vier Kilometer südöstlich von Daaden an der Landesstraße 280 und fünf Kilometer südwestlich von Burbach im nordrhein-westfälischen Kreis Siegen-Wittgenstein. Die Landesgrenze ist etwa einen Kilometer entfernt. Die Höhenlage von Emmerzhausen beträgt 480 m über NN, der Ort liegt etwa zwei Kilometer nördlich des Stegskopf, der zweithöchsten Erhebung des Westerwalds.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Emmerzhausen fand 1344 unter dem Namen „Engilbrachtshusen“ im „Mannbuch“ der Ritter von Bicken statt. 1561 wurde die Existenz einer im Ort bereits bestehenden Kapelle festgehalten. 1610 wurde die Steinches Mühle erwähnt, die heute auf der Gemarkung Daaden liegt und zu dieser Zeit Bannmühle für die umliegenden Ortschaften war. 1741 wurden in Emmertzhaussen 26 Räuche (Häuser) gezählt, die Einwohner der Gemeinde waren zum größten Teil reformierten Bekenntnisses. 1776 wurden im Ort 153 Einwohner, 1788 168 Einwohner gezählt. 1809 besuchten 35 Kinder die Dingschule in Emmerzhausen. Im Jahr 1890 wurde auf dem Stegskopf ein hölzerner Aussichtsturm errichtet, der als Landesvermessungspunkt und zur Übermittlung von Lichtsignalen der kaiserlichen Artillerie diente. 1894 wurde eine Katzensteuer eingeführt. Die erste Katze war frei, die zweite wurde mit einer Reichsmark und die dritte Katze mit drei Reichsmark besteuert. 1905 wurde der Ort an das Telefonnetz, 1923 ans Elektrizitätsnetz angeschlossen. 1943 kaufte die Hitler-Jugend die Anlagen am Stegskopf und richtete das „Reichsausbildungslager Prinz Eugen“ ein. Dort befindet sich heute der Truppenübungsplatz Daaden der Bundeswehr. Ende März 1945 nahmen US-Truppen den Ort ein.
Weil die Wintersportanlagen auf dem Stegskopf nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr benutzt werden konnten, errichtete der Skiverein Emmerzhausen ab 1956 eine neue Ski-Sprungschanze, die im Januar 1958 eingeweiht werden konnte. Bei der Eröffnung handelte es sich um die größte Sprungschanze von Rheinland-Pfalz. Mit dem Ausbau der B 54 gefährdete die Straße allerdings den Sprungbetrieb, und musste für Wettkämpfe gesperrt werden. Aus diesem Grund wurde die Sprungschanze Ende der 1960er Jahre stillgelegt. Versuche eines Neubaus Mitte der 1970er Jahren scheiterten.
Zwischen 1847 und 1948 war die Grube Adolfsburg am Hang des Stegskopfes in Betrieb. In ihr wurde Braunkohle abgebaut. Die zweitgrößte Grube war Neue Landeskrone, in Betrieb zwischen 1850 und 1894. In der Grube wurden über einen Maschinenschacht Kupfer-, Blei- und Nickelerze abgebaut. Eine weitere Grube war Grüner Wald, deren erste Mutung am 2. Mai 1870 erfolgte.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
- 1815 – 206
- 1835 – 323
- 1871 – 360
- 1905 – 424
- 1939 – 467
- 1950 – 497
- 1961 – 946
- 1970 – 672
- 1987 – 730
- 2005 – 765
- 2008 – 740
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Emmerzhausen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[3]
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „Schild durch eine silberne Schräg-links-Wellenliste geteilt, vorne in Rot ein blaubewehrter und gezungter herschauender goldener Löwe nach links, hinten in Schwarz drei zusammengestellte silberne Basaltsäulen“.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- An der Straßengabelung Emmerzhausen/Derschen befindet sich die „Steinches Mühle“ (erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1610). Hierbei handelt es sich um eine Wassermühle, die heute im Privatbesitz ist.
- Im Nachbarort Friedewald befindet sich ein Renaissance-Schloss (1580/82), das seit 1954 Sitz der Evangelischen Sozialakademie ist.
Naturdenkmäler
- Bei den „Trödelsteinen“ (613 m über NN; auf einem Gebirgskamm nordöstlich von Emmerzhausen gelegen) handelt es sich um Säulen und ein Blockfeld aus Feldspaltbasalt, welches hier im Tertiär durch das Grundgebirge gebrochen ist.
Kulturdenkmäler
→ Liste der Kulturdenkmäler in Emmerzhausen
Öffentliche Einrichtungen
- Dorfgemeinschaftshaus
- Kommunaler Kindergarten
- Evangelische Kapelle
- Gemeindehaus (freikirchlich)
- Skihütte „Auf der Stirn“
Persönlichkeiten
Mit Emmerzhausen verbundene Personen
- Siegfried Koch (Skipionier aus Neuwied) errichtete zusammen mit Lehrer Peter Hoffmann (Emmerzhausen) im Jahr 1913 auf dem Stegskopf die „Siegfriedhütte“. Im Jahr 1932 wurde dort das Lied Oh du schöner Westerwald gedichtet. Lehrer Hoffmann übernahm später das Amt des Hüttenwartes auf der Siegfriedhütte.
- Peter Hoffmann, geboren am 9. Juli 1863 in der Pfalz, kam als Junglehrer 1886 nach Emmerzhausen und heiratete die Tochter Pauline des Haubergsvorstehers und Landwirts Ferdinand Hummel. Hier war er als Schulmeister bis 1926 tätig. Er führte viele Obstsorten im Westerwald ein und unterrichtete im Veredeln und Schneiden von Obst- und Beerengehölzen. Neben seiner Landwirtschaft betrieb er Imkerei. Sein Freund Alexander Graf von Hachenburg (damals wohnhaft im Schloss Friedewald (Westerwald)) schickte ihn im Winter 1909/10 zu einem „Schneeschuhlauf-Kursus“ nach „Schloss Wittgenstein“. So wurde Peter Hoffmann der erste Ski-Übungsleiter und Trainer im Westerwald. 1910 war er Mitbegründer des Wintersportvereins Daaden und viele Jahre dessen Vorsitzender. 1913 Miterbauer der Siegfriedhütte auf dem Stegskopf und Hüttenwart bis zu seinem Tode im Jahr 1935.
- Karl Dücker war Bergmann, Steinbrucharbeiter, Gemeinderatsmitglied und Feuerwehrbrandmeister. Er verfasste zudem Gedichte und musizierte. Er verstarb am 3. August 1979 in Emmerzhausen.
Sonstiges
- 1987 kamen bei dem Absturz eines Segelflugzeugs in Emmerzhausen die vier Insassen ums Leben. Zum Zeitpunkt des Unglückes herrschte über dem Ort dichter Nebel; der Bestimmungsort des Segelfliegers war der Flughafen Siegerland.
- Bei der Abschlussfeier der Hauptschule Daaden 1988 auf der Skihütte Emmerzhausen wurde ein 14-jähriger Schüler aus Emmerzhausen vom Blitz erschlagen.
- 2006 richtete der ortsansässige Skiverein Stegskopf Emmerzhausen e.V. die Westdeutschen Meisterschaften im Berglauf aus.
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
Weblinks
- Ortsgemeinde Emmerzhausen auf den Seiten der Verbandsgemeinde Daaden
- Private Website zu Emmerzhausen
- TrÜbPl Daaden bei Streitkräftebasis
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