- Daaden
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Wappen Deutschlandkarte 50.7397222222227.9683333333333427Koordinaten: 50° 44′ N, 7° 58′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Regierungsbezirk: Koblenz Landkreis: Altenkirchen (Westerwald) Verbandsgemeinde: Daaden Höhe: 427 m ü. NN Fläche: 19,56 km² Einwohner: 4.366 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 223 Einwohner je km² Postleitzahl: 57567 Vorwahl: 02743 Kfz-Kennzeichen: AK Gemeindeschlüssel: 07 1 32 018 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 4
57567 DaadenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Günter Knautz Lage der Ortsgemeinde Daaden im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) Daaden ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. In Daaden ist der Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Daaden der sie auch angehört. Daaden ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum eingestuft.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Daaden liegt im nördlichen Rheinland-Pfalz auf der Grenze zwischen Westerwald und Siegerland und grenzt im Nordosten unmittelbar an Nordrhein-Westfalen.
Durch die Orte Daaden und Biersdorf fließt die Daade. Der Bach entspringt am Stegskopf und mündet bei Alsdorf in der Heller. Mitten in Daaden mündet der Friedewalder Bach in die Daade.
Nordöstlich von Daaden entspringt der Sottersbach, der unweit vom Ort liegt, nur durch den Mühlberg getrennt. Weitere Berge um Daaden sind der Hahnenkopf und Auf der Burg. Daaden liegt auf einer Höhe von 427 m über NN.
In der Nähe liegt der Truppenübungsplatz Daaden (Lager Stegskopf) der Bundeswehr. Das Gebiet des Truppenübungsplatzes ist zum Teil Naturschutzgebiet, da sich dort ein Niedermoor mit Ansätzen zum Hochmoor („Derscher Geschwämm“) mit seltenen Pflanzen befindet.
Geschichte
Im Jahr 1219 wurde Daaden erstmals urkundlich genannt unter „Gerardus sacerdos de Dadene“. Ein Priester namens Gerhard aus Daaden hatte in einem Kloster bei Seck gemeinsam mit einem Pfarrer aus Burbach eine Urkunde mitbesiegelt.[3] Seit dem frühen Mittelalter war Daaden Sitz des Kirchspiels und der Verwaltung im ehemaligen Amt Friedewald.[4]
1712 wurde die Grube Füsseberg erstmals erwähnt. Bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1965 als eine der letzten beiden Gruben im Siegerländer Erzrevier prägten die Gruben das wirtschaftliche Bild Daadens und besonders Biersdorfs. Mit über 1.000 m Teufe und mehreren Millionen geförderten Tonnen Eisenerz war die Grube auch eine der größeren in der gesamten Region. Weitere Gruben waren Glaskopf, Krain, Morgenstunde, Reuschenberg oder Freiheitskrone, die außer Glaskopf aber alle wenig wirtschaftliche Bedeutung hatten. Um 1800 war in Daaden eine Eisen- und Kupferhütte in Betrieb, die aber in den 1870er Jahren bereits stillgelegt wurde.
Der industrielle Aufschwung und mit ihm der Wohlstand im Daadetal kam nach dem Bahnbau der Strecke Betzdorf-Daaden in den Jahren 1884/1885.[5]
1815 wurde unter preußischer Verwaltung die Bürgermeisterei Daaden neu gebildet, die der heutigen Verbandsgemeinde Daaden gleicht. Verwaltungssitz war Daaden. Die heutige Gemeinde entstand am 7. Juni 1969 durch Neubildung aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Biersdorf (1.616 Einwohner) und Daaden (3.150 Einwohner).[6]
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
- 1815 – 1.221
- 1835 – 1.565
- 1871 – 2.078
- 1905 – 3.202
- 1939 – 3.447
- 1950 – 3.941
- 1961 – 4.734
- 1970 – 4.759
- 1987 – 4.537
- 2005 – 4.480
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Daaden besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[7]
SPD CDU FDP FWG Gesamt 2009 7 4 4 5 20 Sitze 2004 6 5 4 5 20 Sitze Gemeindepartnerschaft
Daaden pflegt seit 1987 eine Partnerschaft mit Fontenay-le-Fleury im französischen Département Yvelines.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Pfarrkirche gilt nach Hermann-Josef Roth als „eine der schönsten Barockkirchen des Westerwaldes“. Der quadratische Westturm erinnert noch an den romanischen Vorgängerbau von 1136, der dem Neubau von 1722-24 weichen musste.
Im Hauptort wie im Ortsteil Biersdorf sind einige alte Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu sehen. Das Steinhaus Alte Post war ursprünglich Sitz des gräflichen Oberamtmannes von Schütz, 1671 als schlossähnliches Herrschaftshaus durch N. W. Simolt errichtet. 80 Jahre beherbergte das Gebäude die Poststelle, 1979/1980 wurde es restauriert und mit einem Anbau versehen, in dem sich das Bürgerhaus befindet. In der Alten Post befindet sich das Heimatmuseum des Daadener Landes.[8]
Ein weiteres sehenswertes Baudenkmal ist die Steinches Mühle zwischen Daaden, Emmerzhausen, Mauden und Derschen.[9]
siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Daaden
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Daaden ist Endpunkt der von Betzdorf ausgehenden Daadetalbahn, die von der Westerwaldbahn des Kreises Altenkirchen betrieben wird. Weiterhin führen einige Fahrten der BRS-Linie R23 Neunkirchen-Herdorf (-Daaden) in die Gemeinde, um gute Anschlüsse über Neunkirchen nach Siegen (R22) sowie nach Burbach (R44) zu gewährleisten.
Daaden liegt an den Landesstraßen 280 und 285. Deren Ausbau im Ort führte dazu, dass die beiden sich innerorts zur Daade vereinigenden Bachläufe des Emmerzhäuser Baches und des Friedewälder Baches nun teilweise unterirdisch verlaufen und an manchen Stellen nicht mehr sichtbar sind.
Öffentliche Einrichtungen
- Behörden
Als Sitz der Verbandsgemeinde beherbergt Daaden deren Verwaltung.
- Bildungseinrichtungen
Daaden verfügt über zwei Grundschulen (Daadetalschule und Grundschule Biersdorf) sowie über eine weiterführende Schule (Hermann Gmeiner Schule, eine Regionale Schule).
- Freizeit- und Sportanlagen
Die Verbandsgemeinde Daaden unterhält in Daaden ein Hallenbad. Außerdem gibt es ein Freibad in Trägerschaft der Ortsgemeinde. Außerdem findet man in Daaden eine Skateranlage, einen Tennisplatz, eine Schießsportanlage, einen Kunstrasenplatz, eine Minigolfanlage und einen Bolzplatz sowie zwei Turnhallen (in einer befindet sich eine Kletterwand).
Persönlichkeiten
- Erich Heckelmann (*1935), Lehrer und Politiker
- Hans-Artur Bauckhage (* 1943), Politiker (FDP), MdL (Rheinland-Pfalz), ehemaliger Wirtschaftsminister von Rheinland-Pfalz
- Arthur Knautz (1911-1943), Mitglied des Deutschen Handball-Olympia-Teams, das 1936 in Berlin die Goldmedaille gewann
- Gerhard Roth (* 1933), ehemaliger Landtagsabgeordneter
- Hans-Dieter Moritz (*1940), ehemaliger Landtagsabgeordneter in NRW
- Horst Scheel (* 1950), deutscher Schauspieler
- Karl Schneider-Pungs (* 1914 in Daaden; † 2001), deutscher Konteradmiral
- Margit Stein (* 1966), Sportschützin, Teilnehmerin der Olympischen Spiele 1988 (Seoul) und 1992 (Barcelona)
- Thomas Kraft (* 1988 in Kirchen), Fußballspieler, in Daaden aufgewachsen
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 8, Nr. 7.
- ↑ Das "Daadener Land" auf http://www.daaden.de/
- ↑ Ortsgemeinde Daaden
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 174 (PDF)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ „Das Heimatmuseum Daaden vermittelt überraschende Einblicke“
- ↑ Die Hinweise zur Kultur sind dem Buch "Westerwald" von Hermann-Josef Roth (DuMont, Köln, 1981) entnommen.
Weblinks
Commons: Daaden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ortsgemeinde Daaden auf den Seiten der Verbandsgemeinde Daaden
- Kurzporträt mit Filmbeitrag über Daaden bei SWR Fernsehen
- TrÜbPl Daaden bei Streitkräftebasis
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