Wahlkreis 13 Alstertal-Walddörfer

Wahlkreis 13 Alstertal-Walddörfer

Der Wahlkreis 13 Alstertal-Walddörfer ist ein Wahlkreis zur Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung im Bezirk Wandsbek. Er ist nach dem Hamburger Wahlrecht ein Mehrmandatswahlkreis, in dem fünf Bürgerschaftsabgeordnete in Direktwahl oder nach Wahlkreislisten gewählt werden.[1]

Wahlkreis 13: Alstertal-Walddörfer
Karte: Lage des Wahlkreises Alstertal-Walddörfer in Hamburg.
Land Deutschland
Bundesland Hamburg
Bezirk Wandsbek
Wahlkreisnummer 13
Einwohner 118.100
Wahlberechtigte 90.132
Abgeordnete

Der Wahlkreis umfasst die Stadtteile Wellingsbüttel, Sasel, Poppenbüttel, Hummelsbüttel, Lemsahl-Mellingstedt, Duvenstedt, Wohldorf-Ohlstedt, Bergstedt und Volksdorf.[1] Er liegt im Nordosten Hamburgs und grenzt dort an Schleswig-Holstein. Benachbarte Wahlkreise sind Fuhlsbüttel-Alsterdorf-Langenhorn im Südwesten, Bramfeld-Farmsen-Berne und Rahlstedt im Süden.

Inhaltsverzeichnis

Strukturdaten

Im Wahlkreis leben etwa 118.000 Menschen, davon sind ungefähr 90.000 wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung war bei den vergangenen drei Bürgerschaftswahlen die höchste Hamburgs. Im Jahre 2008 betrug sie 76,8 Prozent, 2004 lag sie bei 79,7 Prozent und 2001 waren es 81,2 Prozent. In Hamburg betrug die durchschnittliche Beteiligung 63,5 Prozent, 68,7 Prozent und 71,0 Prozent.

Die Bevölkerungsdichte im Wahlkreis beträgt 1468 Einwohner/km² und liegt damit unter dem Hamburger Durchschnitt von 2294 Einwohner/km². Die unter 18-Jährigen bilden einen Anteil von 18,4 Prozent an der Gesamtbevölkerung (Hamburg 15,7 Prozent), die über 65-Jährigen 23,7 Prozent (18,8 Prozent). Der Ausländeranteil ist mit 6,2 Prozent der Niedrigste Hamburgs (14,8 Prozent). Der Anteil ausländischer Schüler beträgt 4,7 Prozent gegenüber 15,6 Prozent in ganz Hamburg.

In der Sozialstruktur zeichnet sich der Wahlkreis durch den geringsten Anteil von Leistungsempfängern nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Arbeitslosengeld II, sogenanntes Hartz IV), die niedrigste Arbeitslosenquote und einen niedrigen Anteil von Sozialwohnungen aus. 8,7 Prozent aller Wohnungen sind Sozialwohnungen (Hamburg 13,2 Prozent). Jedem Einwohner steht eine Wohnfläche von 43,7 Quadratmetern zur Verfügung (Hamburg 36,5 Quadratmeter), die Wohnungen sind durchschnittlich 99,2 Quadratmeter groß (71,8 Quadratmeter). Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im Jahre 2006 mit 44 Prozent unter dem Hamburger Durchschnitt von 47,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote war im September desselben Jahres mit 3,4 Prozent die niedrigste aller Hamburger Wahlkreise. Die Quote betrug dort im Durchschnitt 7,8 Prozent. Ein Teil der Arbeitslosen erhält Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV), im Juni 2006 waren es im Gebiet des Wahlkreises 1,7 Prozent der Bevölkerung, in Hamburg durchschnittlich 5,7 Prozent. Von der Gesamtbevölkerung des Wahlkreises erhielten im September 2006 lediglich 3,7 Prozent Hartz-IV-Leistungen gegenüber im Durchschnitt 11,9 Prozent in Hamburg.

Der Wahlkreis Alstertal-Walddörfer weist die niedrigste Kriminalitätsrate Hamburgs auf. Die Zahl der gesamten Straftaten je 1000 Einwohner beträgt 66 (Hamburg 137 je 1000 Einwohner), die Zahl der Gewaltdelikte zwei (Hamburg fünf) und die Zahl der Diebstähle 35 je 1000 Einwohner (Hamburg 63).

Wahlen

Bürgerschaftswahl 2008

Zur Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008 traten im Wahlkreis Alstertal-Walddörfer sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 41 Kandidaten an.[2]

90.132 Personen waren wahlberechtigt. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung betrug bei der Landesliste 76,8 Prozent und bei den Wahlkreislisten 76,7 Prozent. 0,5 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Landesliste sowie 2,1 Prozent der Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Für die Landesliste wurden 68.817 gültige Stimmen abgegeben, für die Wahlkreislisten insgesamt 334.449.

Gewählte Abgeordnete:

Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2008 im Wahlkreis 13 Alstertal-Walddörfer
Partei Landesliste
in Prozent
Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in Prozent
Landesliste Wahlkreisliste
Parteistimmen
Wahlkreisliste
Listenstimmen
Wahlkreisliste
Persönlichkeitsstimmen
CDU 53,1 48,2 36.565 161.122 114.658 46.464
SPD 26,8 27,5 18.422 91.815 41.495 50.320
GAL 8,8 13,0 6.084 43.413 18.268 25.145
FDP 6,5 7,4 4.503 24.739 12.638 12.101
Die Linke 3,4 3,5 2.364 11.731 6.692 5.039
HeimatHamburg 0,2 0,5 154 1.629 974 655

Auf die Landeslisten der Parteien ohne eigene Wahlkreislisten entfielen 1,2 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen.

Wahl der Bezirksversammlung 2008

Zur Wahl der Bezirksversammlung Wandsbek traten im Wahlkreis Alstertal-Walddörfer sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 60 Kandidaten an.[2]

Zur Wahl der Bezirksversammlung waren auch Staatsangehörige der Mitgliedstaaten der Europäischen Union wahlberechtigt.[4] Die Anzahl der Wahlberechtigten war mit 92.492 Personen deshalb größer als bei der Bürgerschaftswahl. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung bei den Wahlkreislisten betrug 75,4 Prozent. 2,6 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Insgesamt wurden 336.111 gültige Stimmen abgegeben.

Ergebnis der Wahl zur Bezirksversammlung Wandsbek 2008 im Wahlkreis 13 Alstertal-Walddörfer
Partei Sitze Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in Prozent
Wahlkreisliste
Parteistimmen
Wahlkreisliste
Listenstimmen
Wahlkreisliste
Persönlichkeitsstimmen
CDU 5 48,5 162.856 115.295 47.561
SPD 3 25,7 86.341 47.012 39.329
GAL 1 15,0 50.325 29.223 21.102
FDP 1 6,9 23.025 12.837 10.188
Die Linke 0 3,5 11.754 6.792 4.962
HeimatHamburg 0 0,5 1.810 1.090 720

Bürgerschaftswahlen 1966–2008

Die Bürgerschaftswahlen waren bis einschließlich 2004 reine Listenwahlen ohne Wahlkreise. Dargestellt werden deshalb im Zeitraum von 1966 bis 2004 (6.–18. Wahlperiode) die zusammengefassten Wahlergebnisse der Stadtteile im Wahlkreis. Für das Jahr 2008 (19. Wahlperiode) ist das Ergebnis der Landesliste, das für die Mehrheitsverhältnisse in der Bürgerschaft entscheidend ist, angegeben. Es werden nur die Parteien aufgeführt, die im dargestellten Zeitraum in mindestens einem Stadtteil einmal mehr als fünf Prozent der abgegebenen gültigen Wählerstimmen auf sich vereinen konnten. In der Summe kann das Ergebnis einer Wahl deshalb kleiner 100 Prozent sein. Alle Ergebnisse sind in Prozent angegeben.

Wahlergebnisse im Wahlkreis Alstertal-Walddörfer von 1966 bis 2008
Partei 1966 1970 1974 1978 6/1982 12/1982 1986 1987 1991 1993 1997 2001 2004 2008
CDU 36,6 41,3 51,4 48,7 53,0 48,8 50,2 46,6 43,4 32,1 38,8 32,5 55,3 53,1
SPD 49,1 42,8 32,1 38,6 32,1 38,8 31,8 36,7 37,6 31,9 29,8 32,0 25,2 26,8
GAL 7,2 6,4 9,4 5,6 7,3 13,8 13,2 8,3 11,5 8,8
FDP 9,7 11,5 13,6 6,3 6,6 5,7 8,0 10,5 9,2 5,8 5,0 8,0 4,0 6,5
Die Linke 3,4
Pro DM/Schill 0,1 1,9
Schill/Offensive D 16,9 0,2
NPD 4,2 2,6 0,6 0,3 0,1 0,2
STATT 9,0 5,4 0,3
Bunte Liste 3,6

Belege

Strukturdaten
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis Alstertal-Walddörfer. In: Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft 2008, Strukturdaten der Wahlkreise. (Stand: 2006; PDF; 68 KB). 
Wahlen
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bürgerschaftswahl. In: Wahldatenbank seit 1965. Abgerufen am 1. Januar 2008.
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 13 Alstertal – Walddörfer. Landeslisten-Stimmen im Vergleich zur Bürgerschaftswahl 2004. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 4,3 KB). 
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 13 Alstertal - Walddörfer. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 8,7 KB). 
  • Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 13 Alstertal - Walddörfer. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bezirksversammlungswahl 2008. (PDF; 39,3 KB). 
  • Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahlen zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 21, 14. März 2008, S. 660–661, 673–674 (PDF; 200 KB). 
  • Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008.. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 22, 18. März 2008, S. 700–701 (PDF; 296 KB). 
Einzelnachweise und Anmerkungen
  1. a b Anlage zu § 18 Absatz 8. In: Gesetz über die Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft. 28. Juli 2007. Abgerufen am 31. Dezember 2007..
  2. a b Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Zulassung der Wahlvorschläge für die Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Nr. 10, 5. Februar 2008, S. 3, 5, 35–36, 97–99 (PDF; 1,58 MB). 
  3. a b Parteistimmen sind die Summe der Listenstimmen und Persönlichkeitsstimmen. Listenstimmen wurden für die Wahlkreisliste einer Partei abgegeben. Persönlichkeitsstimmen wurden für einzelne Kandidaten abgegeben. Jeder Wähler hatte fünf Stimmen, die beliebig verteilt werden konnten.
  4. § 4 Gesetz über die Wahl zu den Bezirksversammlungen.

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