- Hamburg-Wellingsbüttel
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Koordinaten 53° 38′ 28″ N, 10° 4′ 47″ O53.6410410.0798Koordinaten: 53° 38′ 28″ N, 10° 4′ 47″ O Fläche 4,1 km² Einwohner 9516 (31. Dez. 2004) Bevölkerungsdichte 2321 Einwohner/km² Postleitzahl 22391 Vorwahl 040 Bezirk Wandsbek Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein Wellingsbüttel ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Bezirk Wandsbek. Wellingsbüttel gehört zusammen mit Poppenbüttel, Sasel und Hummelsbüttel zum Regionalbereich Alstertal.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der überwiegend von Wohngebieten geprägte Stadtteil grenzt im Norden an Poppenbüttel, zum Teil durch den Alsterlauf begrenzt. Im Osten liegt Sasel, im Süden Bramfeld, im Südwesten Ohlsdorf und im Nordwesten, ebenfalls jenseits der Alster, Hummelsbüttel.
Geschichte
Wellingsbüttel, erstmals 1296 urkundlich erwähnt und wurde Waldingsbutle oder auch Waldegesbutle genannt. Der Name geht auf eine sächsische Gründung durch einen Mann namens Walding zurück.[1] Es befand sich seit 1412 im Besitz der Bremer Erzbischöfe, die es vornehmlich an Hamburger Domherren verpfändeten. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 gelangte das Gut an Schweden. Unter Königin Christine wurde Wellingsbüttel 1649 vererblicher Besitz des Juristen Reinking, letzter Kanzler der Bremer Erzbischöfe.
1673 erwarb die Familie v. Kurtzrock das Gut. Die v. Kurtzrocks lenkten die Geschicke des Gutes bis 1806. Um 1750 ließ Maximilian Günther v. Kurtzrock, Minister des Niedersächsischen Kreises und Oberpostmeister zu Hamburg, das Herrenhaus in Wellingsbüttel errichten. 1757 schuf Georg Greggenhofer für ihn das Torhaus. Nach Streit mit Dänemark ließ der dänische Kronprinz 1806 das Gut besetzen, so dass der Gutsherr Clemens August v. Kurtzrock es an Dänemark verkaufen musste.
1810 belehnte der dänische König seinen Verwandten Herzog Friedrich Carl Ludwig von Holstein-Beck mit dem Gut und erhob das Gut zum Kanzleigut, wodurch es der königlichen Kanzlei direkt unterstellt war.
Nachdem zunächst der Hamburger Kaufmann Hercules Roß das Gut von Dänemark erworben hatte, ging es 1846 in den Besitz von Johann Christian Jauch jun. (1802–1880) Carl Jauch (1828–1880) über. Die Jauchs waren Großbürger zu Hamburg. Unter den Jauchs erlebte das Gut seine Blütezeit. Die Landwirtschaft trat in den Hintergrund, das Gut wurde Schauplatz ausgedehnter Jagden und gesellschaftlicher Ereignisse. Durch Zukauf zahlreicher Landstellen der verarmenden Landbevölkerung brachten die Jauchs das Gut zu seiner größten Ausdehnung.
1888 erwarb die Bankierswitwe Behrens das Gut von den Erben des Carl Jauch (1828–1888), baute das Herrenhaus um, starb aber bereits 1891. Neuer Besitzer wurde der Hamburger Kaufmann Otto Jonathan Hübbe, der es 1910 in die Alsterthal-Terrain-Gesellschaft m.b.H. einbrachte, die 1912 in der Alsterthal-Terrain-Actien-Gesellschaft (ATAG) aufging. Die ATAG parzellierte das Gut für den Eigenheimbau.
1937 wurde Wellingsbüttel ebenso wie einige andere Gemeinden im preußischen Landkreis Stormarn durch das Groß-Hamburg-Gesetz Teil Hamburgs.
1973 verschwanden die letzten landwirtschaftlichen Flächen und Wellingsbüttel verstädterte endgültig.
Siehe auch: Herrenhaus Wellingsbüttel, Alstertalmuseum, -büttel
Politik
Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Wellingsbüttel zum Wahlkreis Alstertal-Walddörfer. Die Bürgerschaftswahl 2011 führte zu folgendem Ergebnis[2]:
- SPD 39,8% (+18,1)
- CDU 32,3% (-26,3)
- FDP 14,6% (+5,9)
- GAL 7,8% (+0,1)
- Die Linke 2,3% (-0,2)
- Übrige 3,2% (+2,4)
Bildung
- Irena-Sendler-Schule (Stadtteilschule; bis 7. November 2010 Peter-Petersen-Schule[3])
- Strenge-Schule (Grundschule)
Sport
- TSC Wellingsbüttel v. 1937 (Sportplatz am Pfeilshof, Waldingstr. 91)
- Klipper THC (Eckerkamp 40)
- Der Club an der Alster (Am Pfeilshof 16)
Verkehr
Durch Wellingsbüttel führt die Alstertalbahn, die im Stadtteil mit den Stationen Wellingsbüttel und Hoheneichen der heutigen Linien S1 und S11 der S-Bahn Hamburg zwei Bahnhöfe hat. Im Jahr 2010 erhält der Bahnhof Hoheneichen einen Aufzug. Der Bahnhof Wellingsbüttel, der über eine Bushaltestelle verfügt, ist noch nicht barrierefrei.
Literatur
- Fiege, Hartwig: Geschichte Wellingsbüttels - Vom holsteinischen Dorf und Gut zum hamburgischen Stadtteil, Neumünster 1982 ISBN 3-529-02668-9
- Rackowitz, Dorothee, und Caspar von Baudissin: 700 Jahre Wellingsbüttel 1296–1996,Hamburg 1993 ISBN 3-925-80006-9
Weblinks
Commons: Hamburg-Wellingsbüttel – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 131
- ↑ http://wahlen-hamburg.statistik-nord.de/frameset.php?file=status_karte&wahl=77&frame=true
- ↑ Irena-Sendler-Schule
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