- Wahlkreis 15 (Bergedorf)
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Der Wahlkreis 15 Bergedorf ist ein Wahlkreis zur Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung im Bezirk Bergedorf. Er ist nach dem Hamburger Wahlrecht ein Mehrmandatswahlkreis, in dem fünf Bürgerschaftsabgeordnete in Direktwahl oder nach Wahlkreislisten gewählt werden.[1]
Wahlkreis 15: Bergedorf Land Deutschland Bundesland Hamburg Bezirk Bergedorf Wahlkreisnummer 15 Einwohner 118.942 Wahlberechtigte 86.567 Abgeordnete - Bernd Capeletti (CDU)
- Elke Thomas (CDU)
- Ties Rabe (SPD)
- Christel Oldenburg (SPD)
- Jens Kerstan (GAL)
Die Grenzen des Wahlkreises sind mit den Bezirksgrenzen Bergedorfs identisch.[1] Der Wahlkreis liegt im Südosten Hamburgs und grenzt im Osten an Schleswig-Holstein sowie im Süden und Westen an Niedersachsen. Einziger benachbarter Wahlkreis ist Billstedt-Wilhelmsburg-Finkenwerder im Norden und Nordwesten. Bergedorf ist der flächengrößte Wahlkreis.
Inhaltsverzeichnis
Strukturdaten
Der Wahlkreis Bergedorf hat knapp 119.000 Einwohner. Mit gut 86.000 Wahlberechtigten gehört er zu den großen Wahlkreisen. Die Wahlbeteiligung lag bei den vergangenen Bürgerschaftswahlen 2004 mit 67,9 Prozent und 2001 mit 70,1 Prozent auf Höhe der Gesamtbeteiligung in Hamburg mit 68,7 Prozent und 71,0 Prozent. 2008 war die Wahlbeteiligung mit 60,1 Prozent geringer als in ganz Hamburg (63,5 Prozent).
Mit 769 Einwohner/km² hat der Wahlkreis die geringste Bevölkerungsdichte in Hamburg (2294 Einwohner/km²). Grund dafür sind die Vier- und Marschlande, das größte ländliche Gebiet Hamburgs. Nur die Stadtteile Bergedorf und Lohbrügge haben städtischen Charakter. Die unter 18-Jährigen bilden einen Anteil von 19,3 Prozent an der Gesamtbevölkerung (Hamburg 15,7 Prozent), die über 65-Jährigen 18,2 Prozent (15,7 Prozent). Der Ausländeranteil liegt mit 9,6 Prozent im Wahlkreis deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt von 14,8 Prozent. Der Anteil ausländischer Schüler beträgt 9,3 Prozent gegenüber durchschnittlich 15,6 Prozent in Hamburg.
In der Sozialstruktur entspricht der Wahlkreis bei den Leistungsempfängern nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Arbeitslosengeld II, sogenanntes Hartz IV) und der Arbeitslosenquote dem Hamburger Durchschnitt. Im Wohnungsbestand zeichnet sich der Wahlkreis durch einen überdurchschnittlichen Anteil an Sozialwohnungen aus. 19,2 Prozent aller Wohnungen sind Sozialwohnungen (Hamburg 13,2 Prozent). Jedem Einwohner steht eine Wohnfläche von 35,4 Quadratmetern zur Verfügung (Hamburg 36,5 Quadratmeter), die Wohnungen sind durchschnittlich 78,9 Quadratmeter groß (71,8 Quadratmeter). Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im Jahre 2006 mit 48,1 Prozent leicht über dem Hamburger Durchschnitt von 47,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im September desselben Jahres 7,6 Prozent und entsprach damit ungefähr der Quote von 7,8 Prozent in ganz Hamburg. Ein großer Teil der Arbeitslosen erhält Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV), im Juni 2006 waren es im Gebiet des Wahlkreises 5,5 Prozent der Bevölkerung, in Hamburg durchschnittlich 5,7 Prozent. Von der Gesamtbevölkerung des Wahlkreises erhielt im September 2006 fast jeder Neunte Hartz-IV-Leistungen (11,6 Prozent), was dem Durchschnitt von 11,9 Prozent in Hamburg entsprach.
Die Kriminalitätsrate liegt unter dem Hamburger Durchschnitt. Die Zahl der gesamten Straftaten je 1000 Einwohner beträgt 98 (Hamburg 137 je 1000 Einwohner), die Zahl der Gewaltdelikte vier (Hamburg fünf) und die Zahl der Diebstähle 49 je 1000 Einwohner (Hamburg 63).
Wahlen
Bürgerschaftswahl 2008
Zur Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008 traten im Wahlkreis Bergedorf sieben Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und insgesamt 32 Kandidaten an.[2]
- CDU (7 Kandidaten)
- SPD (5 Kandidaten)
- GAL (5 Kandidaten)
- FDP (5 Kandidaten)
- Die Linke (5 Kandidaten)
- Deutsche Zentrumspartei (1 Kandidat)
- HeimatHamburg (4 Kandidaten)
86.567 Personen waren wahlberechtigt. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung betrug bei der Landesliste 60,1 Prozent und bei den Wahlkreislisten 60 Prozent. 1,2 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Landesliste sowie 3,4 Prozent der Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Für die Landesliste wurden 51.386 gültige Stimmen abgegeben, für die Wahlkreislisten insgesamt 244.862.
Gewählte Abgeordnete:
- Bernd Capeletti (CDU)
- Elke Thomas (CDU)
- Ties Rabe (SPD)
- Christel Oldenburg (SPD)
- Jens Kerstan (GAL)
Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2008 im Wahlkreis 15 Bergedorf Partei Landesliste
in ProzentWahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in ProzentLandesliste Wahlkreisliste
ParteistimmenWahlkreisliste
ListenstimmenWahlkreisliste
PersönlichkeitsstimmenCDU 46,3 43,7 23.811 106.947 60.299 46.648 SPD 34,0 33,9 17.496 83.098 46.988 36.110 GAL 7,0 9,3 3.595 22.654 11.601 11.053 FDP 4,0 4,5 2.046 10.930 5.736 5.194 Die Linke 5,8 6,8 2.982 16.726 8.508 8.218 Zentrum 0,2 0,4 110 1.029 396 633 HeimatHamburg 0,7 1,4 355 3.478 2.063 1.415 Auf die Landeslisten der Parteien ohne eigene Wahlkreislisten entfielen 1,9 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen.
Wahl der Bezirksversammlung 2008
Zur Wahl der Bezirksversammlung Bergedorf traten im Wahlkreis sechs Parteien mit eigenen Wahlkreislisten und ein Einzelbewerber an. Insgesamt bewarben sich 93 Kandidaten um ein Mandat.[2]
- CDU (26 Kandidaten)
- SPD (27 Kandidaten)
- GAL (12 Kandidaten)
- FDP (10 Kandidaten)
- Die Linke (13 Kandidaten)
- HeimatHamburg (4 Kandidaten)
- Peter Scholz (Einzelbewerber)
Zur Wahl der Bezirksversammlung waren auch Staatsangehörige der Mitgliedstaaten der Europäischen Union wahlberechtigt.[4] Die Anzahl der Wahlberechtigten war mit 89.539 Personen deshalb größer als bei der Bürgerschaftswahl. Jeder Wähler hatte eine Stimme für die Landesliste und fünf Stimmen für die Wahlkreislisten. Diese fünf Stimmen konnten beliebig auf die Kandidaten und Gesamtlisten der Parteien verteilt werden. Die Wahlbeteiligung bei den Wahlkreislisten betrug 58,4 Prozent. 4,2 Prozent der abgegebenen Stimmzettel für die Wahlkreislisten waren ungültig. Insgesamt wurden 246.297 gültige Stimmen abgegeben.
Ergebnis der Wahl zur Bezirksversammlung Bergedorf 2008 im Wahlkreis 15 Bergedorf Partei Sitze Wahlkreisliste
Parteistimmen[3]
in ProzentWahlkreisliste
ParteistimmenWahlkreisliste
ListenstimmenWahlkreisliste
PersönlichkeitsstimmenCDU 12 43,1 106.213 58.793 47.420 SPD 9 34,6 85.157 42.553 42.604 GAL 3 9,7 23.837 12.813 11.024 FDP 1 4,2 10.445 5.116 5.329 Die Linke 2 6,7 16.541 7.750 8.791 HeimatHamburg 0 1,5 3.758 2.358 1.400 Peter Scholz 0 0,1 346 143 203 Bürgerschaftswahlen 1966–2008
Die Bürgerschaftswahlen waren bis einschließlich 2004 reine Listenwahlen ohne Wahlkreise. Dargestellt werden deshalb im Zeitraum von 1966 bis 2004 (6.–18. Wahlperiode) die Wahlergebnisse im Bezirk Bergedorf. Für das Jahr 2008 (19. Wahlperiode) ist das Ergebnis der Landesliste, das für die Mehrheitsverhältnisse in der Bürgerschaft entscheidend ist, angegeben. Es werden nur die Parteien aufgeführt, die im dargestellten Zeitraum in mindestens einem Stadtteil einmal mehr als fünf Prozent der abgegebenen gültigen Wählerstimmen auf sich vereinen konnten. In der Summe kann das Ergebnis einer Wahl deshalb kleiner 100 Prozent sein. Alle Ergebnisse sind in Prozent angegeben.
Wahlergebnisse im Wahlkreis Bergedorf von 1966 bis 2008 Partei 1966 1970 1974 1978 6/1982 12/1982 1986 1987 1991 1993 1997 2001 2004 2008 CDU 33,4 35,1 42,2 39,0 44,4 40,4 43,8 42,1 36,4 27,0 32,5 29,0 51,1 46,3 SPD 56,5 55,3 45,0 52,0 43,8 51,8 42,1 45,2 48,9 41,6 36,8 36,6 30,8 34,0 GAL 6,1 5,2 8,7 5,5 5,9 10,4 10,8 5,8 8,1 7,0 Die Linke 5,8 FDP 6,6 5,6 10,1 4,5 4,5 2,0 4,1 6,4 5,1 3,7 2,9 3,9 2,7 4,0 DVU 3,2 5,2 0,8 1,1 Pro DM/Schill 0,1 3,5 Schill/Offensive D 21,1 0,4 STATT 5,9 4,0 0,4 REP 1,3 4,8 3,1 0,1 Belege
- Strukturdaten
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis Bergedorf. In: Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft 2008, Strukturdaten der Wahlkreise. (Stand: 2006; PDF; 68 KB).
- Wahlen
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Bürgerschaftswahl. In: Wahldatenbank seit 1965. Abgerufen am 1. Januar 2008.
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 15 Bergedorf. Landeslisten-Stimmen im Vergleich zur Bürgerschaftswahl 2004. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 4,2 KB).
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 15 Bergedorf. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. 6. März 2008 (PDF; 9,3 KB).
- Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlkreis 15 Bergedorf. Parteistimmen. In: Endgültiges Ergebnis der Bezirksversammlungswahl 2008. (PDF; 38,9 KB).
- Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahlen zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 21, 14. März 2008, S. 661–662, 675–676 (PDF; 200 KB).
- Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008.. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Bekanntmachungen. Nr. 22, 18. März 2008, S. 700–701 (PDF; 296 KB).
- Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b Anlage zu § 18 Absatz 8. In: Gesetz über die Wahl zur hamburgischen Bürgerschaft. 28. Juli 2007. Abgerufen am 31. Dezember 2007..
- ↑ a b Justizbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Zulassung der Wahlvorschläge für die Wahl zur Bürgerschaft und die Wahl zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. In: Amtlicher Anzeiger. Teil II des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblattes. Nr. 10, 5. Februar 2008, S. 3, 5, 38–39, 101–104 (PDF; 1,58 MB).
- ↑ a b Parteistimmen sind die Summe der Listenstimmen und Persönlichkeitsstimmen. Listenstimmen wurden für die Wahlkreisliste einer Partei abgegeben. Persönlichkeitsstimmen wurden für einzelne Kandidaten abgegeben. Jeder Wähler hatte fünf Stimmen, die beliebig verteilt werden konnten.
- ↑ § 4 Gesetz über die Wahl zu den Bezirksversammlungen.
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