Waldsteinsonate

Waldsteinsonate
Ludwig van Beethoven, Gemälde von Joseph Karl Stieler, 1820

Die Klaviersonate Nr. 21 C-Dur op. 53 ist eine Klavierkomposition von Ludwig van Beethoven, die seinem Freund und Förderer, dem Grafen Ferdinand Ernst von Waldstein, gewidmet war; daher auch der Beiname Waldstein-Sonate. Beethoven skizzierte die Komposition von Anfang bis Ende Dezember 1803, unmittelbar vor Beginn der Arbeit an der Oper Fidelio. Im August 1804 bot er das inzwischen fertige Werk – zusammen mit den Klaviersonaten F-Dur op. 54 und f-Moll op. 57 (Appassionata) – dem Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel an.

Inhaltsverzeichnis

Sätze

  1. Allegro con brio
  2. Introduzione. Adagio molto – attacca
  3. Rondo. Allegretto moderato

Beschreibung

Erster Satz

Thema des ersten Satzes

Bereits der erste Satz übertrifft alle bisherigen Kopfsätze Beethovenscher Sonaten an Umfang und modulatorischer Kühnheit. Das Thema, eingeleitet von einem klopfenden C-Dur-Dreiklang (Achtelnoten in Basslage), gefolgt von einem kurzem Motiv, mit einer Antwort (Echo) im Diskant, erzeugt große Spannung und Motorik.

Das Thema wird anschließend wiederholt – statt der Staccati nun mit Sechzehntel-Tremoli. Das Seitenthema erklingt überraschend in der verdurten Dominantparallele (E-Dur). Das Neue an diesem Satz ist auch, dass das Klavier Geräusche hervorbringt: Sechzehntelfiguren im Bass, bei denen der einzelne Ton in einer Klangfläche untergeht.

Zweiter Satz

Beethoven hat als Mittelsatz ursprünglich das Andante Favori, WoO 57, vorgesehen. Wegen der Dimension des folgenden Satzes entschied Beethoven später, dieses zu ersetzen. In der Sonate ist der zweite Satz deswegen lediglich ein kurzes ruhiges Zwischenspiel in F-Dur, in dem nach dem feurigen Kopfsatz die Spannung vor dem Schlussrondo aufgebaut wird.

Dritter Satz

Anfang des Rondos

Das virtuose Rondo schließt sich unmittelbar (attaca) an den zweiten Satz an. Über die durch Pedal zu haltenden Orgelpunkte C und G entfaltet sich ein von gebrochenen Akkorden begleitetes liedhaftes Thema, das zwischen C- und G-Dur moduliert. Diese weiträumige Melodie soll auf eine rheinische Schifferweise zurückgehen. In den technisch anspruchsvollen Steigerungen erklingt das Thema in Oktaven und über Trillern der rechten Hand, die von schnellen Läufen der linken begleitet werden. In dieser Passage muss der Pianist mit der rechten Hand sowohl die Triller als auch die Melodie spielen. Nach dieser Themenentfaltung folgt der Zwischensatz mit Sechzehnteltriolen und einem trotzigen Thema in a-Moll.

Vor allem im c-Moll-Zwischenteil ergeben sich phantastische Effekte durch die gebrochenen Sechzehntelakkorde in der rechten und im Pedal gehaltenen Grundtöne der linken Hand.

Die Coda stellt mit ihren Läufen in Oktaven bzw. Oktavglissandi und mehrstimmigen Trillern höchste Anforderungen an den Pianisten.

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