Walter Slezak

Walter Slezak
Walter Slezak, Fotografie (um 1928) von Alexander Binder
Walter Slezak, Fotografie (um 1928) von Alexander Binder
Walter Slezak, Fotografie (1934) von Carl van Vechten

Walter Slezak (* 3. Mai 1902 in Wien; † 21. April 1983 in Flower Hill, New York durch Suizid) war ein österreichischer und US-amerikanischer Schauspieler und Filmschauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Walter Slezak war der Sohn des Operntenors Leo Slezak. Die Schauspielerin Margarete Slezak (* 9. Januar 1901 in Breslau; † 30. August 1953 in Rottach/Egern)[1] war seine Schwester, die Schauspielerin Erika Slezak (* 5. August 1946 in Hollywood, Kalifornien) ist seine Tochter.

Slezak studierte anfänglich Medizin, entschied sich dann aber für den sicheren Beruf eines Bankangestellten. Sein Freund Michael Curtiz überredete ihn 1922, eine Rolle in dessen Film Sodom und Gomorrha zu übernehmen. Slezak verzichtete auf die Banklaufbahn und konzentrierte sich von da an ganz auf das junge Medium Film. In jenen Tagen noch ein schlanker Jüngling, spielte er den romantischen Liebhaber in einer Reihe von deutschen Stummfilmen.

1930 versuchte sich Slezak am Broadway und debütierte in der Produktion Meet My Sister. Er fand Geschmack und blieb zwölf Jahre der Bühne treu. Mittlerweile ganz nach den USA gezogen, erhielt er 1936 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Gewichtsprobleme zwangen ihn zum Umstieg ins Charakterfach. 1942, in seinem ersten Film in der neuen Heimat, Once Upon a Honeymoon, mimte Slezak den Ehemann von Ginger Rogers. 1943, zwei Jahre vor Ende des Zweiten Weltkrieges, hatte er einen seiner bekanntesten Auftritte in Hitchcocks Lifeboat (dt. Das Rettungsboot). In seiner differenzierten Darstellung als kompetenter und verschlagener Nazi-Kapitän Willy gelangt er nach der Versenkung eines amerikanischen Passagierschiffes und gezwungen durch den Untergang seines eigenen U-Bootes an Bord des Rettungsbootes der Amerikaner, auf dem er schließlich das Kommando übernimmt. Seine Fähigkeit, sowohl schurkische als auch komische Rollen darstellen zu können, verband er in Filmen wie The Princess and the Pirate (1944) oder The Inspector General (1949). Bis Anfang der 1970er Jahre folgte Film auf Film, zunehmend in komischen Rollen mit prominenten Partnern und mit stetig wachsender Popularität. Dazwischen machte Slezak immer wieder Ausflüge an die Bühne und seine Rolle als Cesar im Musical Fanny brachte ihm 1955 den Tony Award ein. Von 1965 bis 1966 hatte er im deutschen Fernsehen auch seine eigene Revue-Show Mein lieber Schwan. Sein letzter Film kam 1980, danach musste er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen.

Entmutigt von den vielen Krankheiten, erschoss sich Walter Slezak kurz vor seinem 81. Geburtstag. Seine Grabstelle befindet sich auf dem Friedhof Rottach-Egern.

Filmografie (eine Auswahl)

Literatur

  • Walter Slezak: What time’s the next swan? Garden City, N.Y.: Doubleday 1962. [2]
  • Walter Slezak: Wann geht der nächste Schwan? München: Piper 1964.
    • Taschenbuchausgabe, München: Deutscher Taschenbuch-Verl. 1970
  • Wann geht der nächste Schwan: Auszüge aus dem gleichnamigen Buch von und mit Walter Slezak. Gütersloh: Ariola 1966 [LP]
  • Leo und Walter Slezak: Mein lieber Bub: Briefe eines besorgten Vaters. München: Piper 1966
  • Walter Slezak: Mein Magen geht fremd: ein Geschichtenbuch mit Kochrezepten. München: Piper 1977. ISBN 3-492-02301-0

Weblinks

 Commons: Walter Slezak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten auf Munzinger.de
  2. Permalink The Library of Congress.

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