Weingut Reichsrat von Buhl

Weingut Reichsrat von Buhl
Das Buhlsche Gutshaus an der Weinstraße

Das Weingut Reichsrat von Buhl ist das größte Weingut in Deidesheim im deutschen Weinbaugebiet Pfalz. Es produziert überwiegend Rieslingweine und bewirtschaftet 52 ha Rebfläche[1]. Das Weingut ist Mitglied des Verbandes Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e.V. (VDP).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Franz Armand Buhl

Gründer und erster Besitzer des Hauses war Franz Peter Buhl, Abgeordneter im badischen und bayerischen Landtag. Er gelangte nach dem Tod seines Schwiegervaters Andreas Jordan im Jahre 1848 über das Erbe seiner Frau Josefine an das Gut. Nach dessen Tod übernahm sein Sohn Franz Armand Buhl das Weingut; er war Reichstagsabgeordneter und ein Freund des damaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck; 1885 bekam er den Titel Reichsrat der bayerischen Krone verliehen, der seit 1912 in den Namen des Weinguts aufgenommen wurde. Unter seiner Leitung wurden die Buhlschen Weine international bekannt, unter anderem dadurch, dass sie auf zahlreichen internationalen Kongressen und Weltausstellungen kredenzt wurden, daneben auch bei der Eröffnung des Suez-Kanals anno 1869. Weitere Besitzer waren Eugen Buhl und Franz Eberhard Buhl, beide Mitglieder der Kammer der Reichsräte des Königreichs Bayern. Unter der Leitung Franz Eberhard Buhls umfasste das Gut über 100 ha und war damit eines der größten Weingüter Deutschlands. Mit seinem Tod im Jahr 1921 erlosch die Familie Buhl in der Pfalz. Die weiteren Besitzer waren Franz Eberhard Buhls Witwe Frieda, Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg und Enoch zu Guttenberg. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten verkleinerte sich die bewirtschaftete Fläche auf 52 ha. 1989 wurde das Gut an japanische Investoren verpachtet, seit 2005 gehört es zur Unternehmensgruppe Niederberger.

Auszeichnungen

In seiner Geschichte bekam das Weingut zahlreiche Auszeichnungen für seine Weine, etwa bei Weltausstellungen und internationalen Kongressen, wie die Goldene Medaille Paris 1867, die Große Medaille von Philadelphia 1876, den Grand Prix Paris 1900, den Grand Prix St. Louis 1904 und den Grand Prix Brüssel 1910. In jüngerer Zeit zählte die Auszeichnung für den besten trockenen Weißwein Deutschlands bei Mundus Vini 2007 zu den Errungenschaften des Weinguts.

Weinlagen und Rebsorten

Das Weingut produziert vornehmlich Rieslingweine. Die Weinlagen des Guts befinden sich in der Mittelhaardt zwischen Ruppertsberg und Forst; darunter finden sich Lagen wie Mäushöhle, Kieselberg (Deidesheim), Reiterpfad (Ruppertsberg), Pechstein, Freundstück, Jesuitengarten, Kirchenstück und Ungeheuer (Forst). Letztgenannte Lage erlangte durch einen Spruch Otto von Bismarcks Bekanntheit, der bei einem Besuch des Buhlschen Weinguts nach dem Genuss eines Buhlschen Weines aus dieser Lage sagte: „Dieses Ungeheuer schmeckt mir ungeheuer.“

Das Weingut baut auf 44,5 ha Riesling an, auf 2,0 ha Spätburgunder, auf 0,8 ha Rieslaner, auf 1,3 ha Weißburgunder, und auf 0,5 ha Scheurebe.

Einzelnachweise

  1. Offizielle Webseite des Betriebs

Weblinks

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