- Eugen Buhl
-
Eugen Buhl (* 20. Juli 1841 in Deidesheim; † 12. April 1910 in München) war Winzer in der pfälzischen Kleinstadt Deidesheim und Abgeordneter im Bayerischen Landtag.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Buhl war ein Sohn des deutschen Politikers Franz Peter Buhl (1809-1862) und dessen Frau Josefine, geborene Jordan (1813-1872); er war damit ein Enkel des früheren Deidesheimer Bürgermeisters Andreas Jordan. Buhl hatte zwei Brüder, Franz Armand (1837-1896) und Heinrich (1848-1907). Buhl war unverheiratet und hatte keine Kinder.
Leben und Wirken
Buhl besuchte zunächst das Gymnasium in Mannheim und studierte später Naturwissenschaften in München und Heidelberg. Im deutsch-französischen Krieg 1870 nahm er mit dem 6. bayerischen Chevauleger-Regiment am Feldzug teil. Von 1875 bis 1896 wurde er in die bayerische Abgeordnetenkammer gewählt[1]; hier vertrat er vor allem die Interessen der Landwirtschaft und des Weinbaus, gehörte aber auch dem Finanzausschuss der Abgeordnetenkammer an[2].
Nach dem Tod seines Bruders Franz Armand 1896 gingen viele von dessen Ämtern auf Buhl über, denn Franz Armands Sohn Franz Eberhard war zu diesem Zeitpunkt erst 28 Jahre alt. Buhl wurde 1896 vom bayerischen Prinzregenten Luitpold anstelle seines verstorbenen Bruders zum Reichsrat der bayerischen Krone auf Lebenszeit ernannt und später, neben dem Adel als Kronenordensritter, zwei Jahre vor seinem Tod mit dem Titel Exzellenz ausgezeichnet. Ebenso wie sein Bruder war Buhl auch Aufsichtskommisar für das pfälzische Weinbaugebiet.
Neben seinen Funktionen in der Politik und im Buhlschen Weingut in Deidesheim, dessen Führung er nach dem Tod seines Bruders übernommen hatte, hatte Buhl auch Funktionen im wirtschaftlichen Bereich inne. Buhl war Mitglied des Verwaltungsrates der Pfalzbahn, bis diese 1909 verstaatlicht wurde; des Weiteren gehörte er dem Aufsichtsrat von Unternehmen wie der Kammgarnspinnerei in Kaiserslautern, der Portland-Zementwerke Heidelberg-Mannheim und von mehreren Banken an. Außerdem war Buhl Mitglied im Bayerischen und Deutschen Landwirtschaftsrat und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft.
Buhl verstarb am 12. April 1910 in seiner Münchener Wohnung an einem Herzschlag und wurde vier Tage später in Deidesheim bestattet. Sein ganzer Erbteil am Buhlschen Grundbesitz ging auf seinen Neffen und Erben Franz Eberhard über.
Einzelnachweise
- ↑ Haus der Bayerischen Geschichte, zugegriffen am 31. Dezember 2009
- ↑ Kurt Andermann, Berthold Schnabel: Deidesheim - Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-0418-4
Weblinks
Wikimedia Foundation.