Georg Enoch Freiherr von und zu Guttenberg

Georg Enoch Freiherr von und zu Guttenberg

Georg Enoch Freiherr von und zu Guttenberg (* 10. November 1893 in Würzburg; † 21. Dezember 1940 ebenda) war ein Mitglied der Ersten Kammer des Bayerischen Landtages, der Kammer der Reichsräte.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Freiherr von Guttenberg gehörte zum fränkischen Adelsgeschlecht der Familie Guttenberg, die 1700 von Leopold I. in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde.

Guttenbergs Eltern waren Theodor Freiherr von und zu Guttenberg (1854–1904) und Maria Gräfin von Rotenhan (1860–1945), sie heirateten im Jahr 1888. Guttenberg hatte drei Geschwister: Maximilian (1889–1914), Elisabeth (1891–1946), die 1911 Clemens Schenk Graf von Stauffenberg heiratete, und Karl Ludwig (1902–1945), Widerstandskämpfer im Dritten Reich.

Guttenberg heiratete 1919 Elisabeth Freiin von und zu der Tann-Rathsamhausen (1900–1998). Sie hatten vier Kinder: Philipp Franz (1920–1943), Karl Theodor (1921–1972; er war Parlamentarischer Staatssekretär und Abgeordneter des Deutschen Bundestages), Maria Nives (* 1925) und Therese (1929–1953), die mit dem Architekten Alexander von Branca verheiratet war.[1]

Einer seiner Enkel ist der Dirigent Enoch zu Guttenberg, einer seiner Urenkel der ehemalige Bundesminister Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg.

Biografie

Nach dem Tod seines Bruders Maximilian nahm Guttenberg 1915 dessen Platz in der Kammer der Reichsräte ein, den er bis Kriegsende 1918 innehatte.[2] Nach dem Protokoll hatte Guttenberg als jüngster Reichsrat neben dem ältesten, Franz von Buhl zu sitzen, der ihm, da er selbst keine Erben hatte, seinen Besitz in Deidesheim, das Weingut Reichsrat von Buhl vermachte, seinerzeit eines der größten Deutschlands.[3]

Während des Ersten Weltkriegs war Guttenberg kaiserlicher Marineoffizier auf dem Schlachtschiff „Großer Kurfürst“. Nach dem Krieg setzte er sich für die Wiedereinführung der Monarchie in Bayern ein, war 1919 mit weiteren Offizieren an der Niederschlagung der Bayerischen Räterepublik beteiligt und wirkte 1920 beim Kapp-Putsch mit.[2]

Von 1927 bis 1933 stand Guttenberg dem Bayerischen Heimat- und Königsbund vor und war 1933 in die Vorbereitungen der geplanten Machtübernahme durch Kronprinz Rupprecht involviert. Nach dem Röhm-Putsch 1934 wurde er im Rahmen der Aktionen gegen Röhm vorübergehend verhaftet[2]. 1939 nahm er seinen Dienst bei der Kriegsmarine wieder auf und wurde zum Kommandanten des Luxusschiffes „Europa“ ernannt, welches bei der geplanten Invasion Englands zum Einsatz kommen sollte. 1940 wurde die „Europa“, die vor Bremerhaven lag, von einer britischen Fliegerbombe getroffen und Guttenberg dabei verwundet. Er verstarb kurze Zeit später in einem Lazarett in Würzburg.[4]

Einzelnachweise

  1. Elisabeth zu Guttenberg: Beim Namen gerufen – Erinnerungen. Ullstein Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-548-23260-4, Seite 286: Stammtafel der Freiherren von und zu Guttenberg.
  2. a b c Haus der Bayerischen Geschichte, zugegriffen am 5. März 2009
  3. Elisabeth zu Guttenberg: Beim Namen gerufen – Erinnerungen. Ullstein Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-548-23260-4, Seite 56.
  4. Elisabeth zu Guttenberg: Beim Namen gerufen – Erinnerungen. Ullstein Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-548-23260-4, Seite 149f.

Literatur

Weblinks


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