- Wertpapierdepotgeschäft
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Unter dem Begriff Wertpapierdepotgeschäft (auch Effektenverwaltung, oder englisch Custody) versteht man die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren von Kreditinstituten für Andere. Unter diesem Sammelbegriff werden verschiedene Wertpapierdienstleistungen zusammengefasst, die eine das Produkt anbietende Bank erbringen muss:
- Die geld- und stückmäßige Abwicklung der von Kunden durchgeführten Transaktionen (Käufe, Verkäufe, Überträge)
- Die Verwahrung der Wertpapiere
- Verwaltungstätigkeiten im Zusammenhang mit Dividenden- und Zinszahlungen, Kapitalmaßnahmen und Hauptversammlungen
Inhaltsverzeichnis
Verwahrung der Wertpapiere
siehe auch Hauptartikel: Wertpapierdepot
Es wird grundsätzlich zwischen der Verwahrung im offenen und geschlossenen Depot unterschieden. Im geschlossenen Depot bietet die Bank lediglich Tresorraum für die effektiven Stücke aus Tafelgeschäften oder Auslieferung an. Alle Verwaltungstätigkeiten müssen vom Kunden übernommen werden (z. B. Einlösen der Kupons oder des Talons) und es erfolgen keine Benachrichtigungen hinsichtlich Kapitalmaßnahmen oder Hauptversammlungen.
Verwaltung der Wertpapiere
Die depotführende Bank löst die Zins-, Dividenden und Rückzahlungsansprüche der von ihr verwahrten Wertpapiere – ggf. über den Drittverwahrer – ein und schreibt die Erträge bzw. die Erlöse dem Eigentümer gut. Eventuell fällige Kapitalertragsteuer oder Zinsabschlagssteuer wird unter Beachtung bestehender Freistellungsaufträge ans Finanzamt abgeleitet. Liegen effektive Stücke vor, gehört auch die Verwaltung und Bearbeitung der Zins- und Dividendencoupons (sogenannte Bögen) zu den Aufgaben der depotführende Bank.
Bei Inhaberaktien versendet die depotführende Bank die Einladungen zu Hauptversammlung an die unter ihren Kunden befindlichen Aktionären. Im Falle einer Vollmachtserteilung durch den Kunden nimmt die depotführende Bank dessen Aktionärsstimmrecht war (sog. Depotstimmrecht). Dabei kann der Kunde die depotführende Bank auch zu einem bestimmten Stimmverhalten anweisen.
Literatur
- Büschgen, Börner: Bankbetriebslehre. UTB 4. Aufl., Stuttgart 2003, ISBN 3-8282-0241-4 (formal falsche ISBN)
- Krumnow, Jürgen (Hrsg.): Gabler, Bank-Lexikon. Gabler, Wiesbaden
Siehe auch
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