- Wilfried Stroh
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Wilfried Stroh (* 26. Dezember 1939 in Stuttgart), auch Valahfridus, ist ein deutscher klassischer Philologe.
Wilfried Stroh studierte ab 1959 in Tübingen, Wien und München Klassische Philologie und promovierte 1967 in Heidelberg, wo er sich nach Forschungsaufenthalten in London, Straßburg und Münster 1972 habilitierte. Von 1972 bis 1976 war er Dozent und außerplanmäßiger Professor an der Universität Heidelberg, seit 1976 ordentlicher Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er 2005 emeritiert wurde.
Stroh ist unter anderem bekannt für seine Bemühungen um das Latein als lebendige Sprache. So ist das „Colloquium Latinum“ eine wöchentlich stattfindende Veranstaltung an der Universität München, in der ausschließlich in lateinischer Sprache ein lateinischer Text besprochen wird. Daneben beschäftigt er sich mit antiker Rhetorik (Cicero) und erotischer Literatur (Ovid) sowie der lateinischen Metrik. Stroh ist ferner Experte für Jakob Balde, den „deutschen Horaz“, einen jesuitischen Schriftsteller der Barockzeit.
Mitgliedschaften
- Academia Latinitati Fovendae (Rom), seit 1979
- Sodalitas Lvdis Latinis faciundis e.V., seit 1984
Schriften (Auswahl)
- Ovid im Urteil der Nachwelt, Darmstadt 1969.
- Die römische Liebeselegie als werbende Dichtung, Amsterdam 1971.
- Taxis und Taktik: Die advokatische Dispositionskunst in Ciceros Gerichtsreden, Stuttgart 1975.
- Amor in Monte Docto - Gott Amor auf dem Domberg: Fabella scaenica, Freising 1987
- Apocrypha: Entlegene Schriften, Stuttgart 2000
- Jan Novák: Musica poetica Latina - De versibus Latinis modulandis, edidit commentarioque instruxit, München 2001
- Baldeana: Untersuchungen zum Lebenswerk von Bayerns größtem Dichter, München 2004
- Latein ist tot, es lebe Latein! Kleine Geschichte einer großen Sprache, Berlin 2007(franz. Übersetzung: Latin est mort, vive le Latin! Petite histoire d'une grande langue, Paris 2008).
- Cicero: Redner - Staatsmann - Philosoph, München 2008.
- Proben lateinischer Verskunst, gesprochen und erläutert (2 CD und Textheft), München 2007.
- Die Macht der Rede: Eine kleine Geschichte der Rhetorik im alten Griechenland und Rom, Berlin 2009.
Weblinks
- Literatur von und über Wilfried Stroh im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Strohs Seite an der Universität München
- Warum gibt es die lateinische Sprache, aber kein Land, in dem nur Latein gesprochen wird?
Inhaber der Lehrstühle für Klassische Philologie an der Universität MünchenErster Lehrstuhl (Griechische Philologie I): Friedrich Ast (1826–1841) | Ernst von Lasaulx (1844–1847) | Leonhard Spengel (1847–1874) | Conrad Bursian (1874–1983) | Rudolf Schöll (1885–1893) | Iwan von Müller (1893–1906) | Albert Rehm (1906–1936) | Richard Harder (1941–1945) | Friedrich Klingner (1947–1963) | Carl Becker (1963–1973) | Ernst Vogt (1975–1999) | Oliver Primavesi (seit 2000)
Zweiter Lehrstuhl (Griechische Philologie II): Friedrich Thiersch (1826–1859) | Karl von Prantl (1859–1864) | Wilhelm von Christ (1863–1903) | Otto Crusius (1903–1918) | Eduard Schwartz (1919–1929) | Rudolf Pfeiffer (1929–1937) | Franz Dirlmeier (1938–1945) | Rudolf Pfeiffer (1951–1957) | Kurt von Fritz (1958–1968) | Uvo Hölscher (1970–1982) | Hellmut Flashar (1982–1997) | Martin Hose (seit 1997)
Dritter Lehrstuhl (Lateinische Philologie): Karl Felix Halm (1856–1882) | Eduard Wölfflin (1880–1905) | Friedrich Karl Vollmer (1905–1923) | Johannes Stroux (1924–1935) | Rudolf Till (1938–1945) | Franz Egermann (1951/62–1970) | Werner Suerbaum (1970–2001) | Claudia Wiener (seit 2003)
Vierter Lehrstuhl (Klassische Philologie/Fachdidaktik): Carl Weyman (1905–1931) | Wilfried Stroh (1976–2005) | Markus Janka (seit 2007)
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