- Wilhelm Beumer
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Wilhelm Beumer (* 3. August 1848 in Obrighoven-Lauerhass; † 29. Dezember 1929 in Hamburg) war einer der einflussreichsten Interessenvertreter der Schwerindustrie während des Deutschen Kaiserreichs und der Weimarer Republik.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Lehrer
Wilhelm Beumers Vater Jakob Philipp Beumer war Volksschullehrer und volkstümlicher Autor. Die Mutter war Anna Sibylla (geb. Kühnen). Beumer besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Wesel. Anschließend studierte er Theologie], Sprachen und Volkswirtschaft. Er promovierte zum Dr. phil. Nach dem Abschluss arbeitete Beumer siebzehn Jahre als Lehrer am Gymnasium beziehungsweise Realgymnasium in Wesel.
Verbandsvertreter
Im Herbst 1887 übernahm Beumer den Posten des Generalsekretärs des „Vereins zur Wahrung der gemeinsamen Interessen in Rheinland und Westfalen“ (Langnam-Verein). Verbunden damit war dieselbe Stellung bei der „Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller“. Beide Stellungen behielt es bis in die Mitte der 1920er Jahre. Neben Axel Bueck und Alexander Tille war Beumer der einflussreichste Verbandsgeschäftsführer der Industrie. Zusammen mit Bueck und anderen Industrievertretern reiste Beumer nach dem großen Bergarbeiterstreik im Ruhrgebiet von 1889 nach England um die dortigen Arbeiterverhältnisse zu studieren. Auch die Organisation der Trade Unions wurde untersucht. Letztlich ging es aber darum Argumente gegen die aufkommende Gewerkschaftsbewegung in Deutschland zu sammeln. Im Jahr 1904 war Beumer maßgeblich an der Schaffung zentraler Arbeitgeberorganisationen beteiligt. Als stellvertretender Geschäftsführer spielte er auch im Centralverband Deutscher Industrieller eine wichtige Rolle.
Beumer war unter anderem verantwortlich für die Zeitschrift „Mitteilungen“ des Langnam-Vereins. Außerdem leitete er den volkswirtschaftlichen Teil der Zeitschrift für das deutsche Eisenhüttenwesen „Stahl und Eisen“. Darüber hinaus veröffentlichte er mehrere politische und wirtschaftliche Schriften.
Er war Vorstandsmitglied zahlreicher wirtschaftlicher und technischer Vereine und Gesellschaften. Auch Bildungsvereinen gehörte Beumer an.
Politik
Er war Anhänger der Schutzzollpolitik von Otto von Bismarck. Auch das Bündnis von Industrie und Großlandwirtschaft hat er unterstützt. Nach der Entlassung Bismarcks hat er diesen mehrfach besucht.
Beumer war Mitglied der nationalliberalen Partei. Zwischen 1893 und 1918 war er Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses. Im Reichstag saß er von 1901 bis 1918.
Literatur
- A. Plate: Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus. Ausgabe für die 20. Legislaturperiode. Berlin 1904, S. 293
- Josef Wilden: Beumer, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 196 f.
- Achim Knips: Deutsche Arbeitgeberverbände der Eisen- und Metallindustrie, 1888–1914. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3515067485 (Digitalisat)
- Wilhelm Beumer: Die Bildungsvereine als Erziehungsstätten zur Selbsthülfe : Vortrag, gehalten am 6. October 1901 auf dem XXXIII. Verbandstage Rheinisch-Westfälischer Bildungsvereine ... Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Weblinks
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