Wilhelm von Bismarck

Wilhelm von Bismarck
Wilhelm von Bismarck (1892), gezeichnet von C.W. Allers

Wilhelm (Bill) Graf von Bismarck-Schönhausen (* 1. August 1852 in Frankfurt am Main; † 30. März 1901 in Varzin, Pommern) war Oberpräsident von Ostpreußen und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er entstammte dem Adelsgeschlecht Bismarck und war der jüngere der beiden Söhne des preußischen Ministerpräsidenten und Reichskanzlers Otto Fürst von Bismarck-Schönhausen und der Johanna geb. von Puttkamer. Bismarck ehelichte am 6. Juli 1885 auf Schloss Kröchlendorff/Uckermark seine Cousine Sibylle von Arnim (1864–1945), Tochter des Oskar von Arnim-Kröchlendorff und der Malwine geb. von Bismarck-Schönhausen, der dem Kanzler eng verbundenen Schwester.

Nach dem Jurastudium in Bonn und Berlin war er Assessor in der Reichskanzlei und beim Kaiserlichen Statthalter im Reichsland Elsaß-Lothringen, dann Vortragender Rat im Staatsministerium, Landrat in Hanau, 1889 Regierungspräsident in Hannover und 1895 Oberpräsident in Ostpreußen.

Der promovierte Jurist gehörte von 1878 bis 1881 als Mitglied der Deutschen Reichspartei, einer Reichstagsfraktion der Freikonservativen Partei, dem Deutschen Reichstag an. Im Anschluss war er von 1882 bis 1885 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Er setzte sich vornehmlich für die Interessen der Landwirtschaft ein.

Mit seinem Bruder Herbert von Bismarck wurde er 1870 Mitglied des Corps Borussia Bonn.[1] „Graf Bismarck, der als Oberpräsident der Provinz Ostpreußen gleichzeitig Kurator der Albertina (Königsberg) gewesen war, hatte stets seine Verbundenheit mit der Universität und ihren Studenten betont. Er war auch ein begeisterter Corpsstudent und nahm häufig an den großen Kommersen und sonstigen Veranstaltungen teil, so daß er überall bekannt war“.[2].

Literatur

  • Horst Kohl: Briefe Ottos von Bismarck an Schwester und Schwager, Malwine v. Arnim geb. von Bismarck-Schönhausen und Oskar von Arnim-Kröchlendorff (i.A. der Sibylle v. Bismarck geb. v. Arnim, Leipzig 1915)
  • Wolfgang Windelband: Bismarcks Briefe an seinen Sohn Wilhelm (im Auftrage der Gräfin Wilhelm v. Bismarck geb. von Arnim), Berlin 1922.
  • Werner Richter: Bismarck. Frankfurt 1962
  • Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1972, Band 4, S. 275.
  • Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Dritter Band 1849–1914. C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-32263-8, S. 920 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 11, 559
  2. S. Schindelmeiser: Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg/Pr., Bd. 1, S. 436. München 2010, ISBN 978-3-00-028704-6

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