- Oskar von Arnim-Kröchlendorff
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Oskar von Arnim-Kröchlendorff (* 16. Juni 1813 in Berlin; † 18. Dezember 1903 ebenda) war Gutsbesitzer, königlich-preußischer Landrat, später Mitglied des preußischen Herrenhauses und des Deutschen Reichstages.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Er entstammte dem alten uckermärkischen Uradelsgeschlecht Arnim.
Oscar von Arnim, Sohn des königlich-preußischen Kammergerichtsrates, Domdechanten und Gutsbesitzers Friedrich von Arnim und der Caroline geb. Heim (Tochter des Berliner Arztes und Ehrenbürgers Ernst Ludwig Heim), heiratete 1844 in Schönhausen Malwine von Bismarck, die Tochter des Ferdinand von Bismarck-Schönhausen (1771–1845) und der Luise Wilhelmine Menken (1789–1839) und einzige Schwester des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Tochter Sybille von Arnim[1] (1864–1945), die Nichte des Kanzlers, ehelichte 1885 ihren Vetter Wilhelm Graf von Bismarck-Schönhausen (1852–1901), Oberpräsident von Ostpreußen und Sohn des Fürsten Otto von Bismarck (1815–1898) und der Johanna von Puttkamer (1824–1894).
Leben
Arnim studierte in Heidelberg und wurde dort 1833 beim Corps Saxo-Borussia aktiv.[2] Im Jahr 1840 begann er seine Laufbahn als Regierungsassessor, war 1844 bis 1849 Landrat des Landkreis Angermünde und wurde Geheimer Regierungsrat. 1849 bis 1859 war er Mitglied mehrerer Ausschüsse.
Ab 1860 war Arnim Mitglied des Preußischen Herrenhauses. In den Jahren 1867 bis 1870 und 1874 bis 1877 war er Mitglied des Reichstags als Abgeordneter der Bismarck-freundlichen Reichs- und Freikonservativen Partei (RFKP). Er vertrat im Reichstag den Wahlkreis Potsdam 3 (Prenzlau-Angermünde).[3]
Arnim legte 1844 den Grundstein für sein neues Herrenhaus auf Gut Kröchlendorff (heute Ortsteil von Nordwestuckermark, Landkreis Uckermark, Brandenburg), das er ab 1846 vom Berliner Architekten Eduard Knoblauch (1801–1865), einem Schinkel-Schüler, im Stil der englischen Neugotik errichten ließ, umgeben von einer vom Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné (1789–1866) entworfenen Parklandschaft. Auch die Dorfkirche ließ Arnim ab 1864 nach Plänen des königlichen Hofbaurats Ferdinand von Arnim (1814–1866), im südöstlichen Parkteil, in historischer Neugotik bauen. Die am 29.Juni 1868 eingeweihte Kirche war das Einlösen des Gelübdes der Eheleute, ihren, nach einem Jagdunfall 1861 tödlich verletzten Sohn Detlev, noch lebend anzutreffen.
Die Kirche wurde saniert und kann als Ausstellungshalle, Konzertsaal und für familiäre Feiern genutzt werden.
Literatur
- Acta Borussica Band 8/II (1890–1900), Seite 485 (PDF-Datei; 2,19 MB)
- Arnim-Kröchlendorf, Oscar von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, S. 266. (Nebeneintrag)
- Horst Kohl (Hrsg.): Briefe Ottos von Bismarck an Schwester und Schwager Malwine von Arnim, geb. v. Bismarck, u. Oskar v. Arnim-Kröchlendorff 1843–1897. Verlag Dieterich, Leipzig 1915
Weblinks
Commons: Oskar von Arnim-Kröchlendorff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Oskar von Arnim-Kröchlendorff in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- http://kulturportal.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10524897/72279/?crosscontext=5398842
Einzelnachweise
- ↑ Anzeige der Verlobung ihrer Tochter Sibylle mit dem Grafen Wilhelm von Bismarck-Schönhausen
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 66, 156
- ↑ Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 32; vgl. auch Phillips, A. (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 20
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