- Willibald Mücke
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Willibald Mücke (* 28. August 1904 in Buchenhöh, ehem. Landkreis Groß Strehlitz/Oberschlesien; † 25. November 1984 in München) war ein deutscher Politiker der SPD. Der gelernte Jurist war von 1948 und 1949 Mitglied des Parlamentarischen Rates und anschließend bis 1953 Abgeordneter im Deutschen Bundestag.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Willibald Mückes Eltern waren Volksschullehrer und er selber der älteste Sohn von mehreren Kindern. Er studierte Jura in Greifswald und Breslau. Seit 1925 war er Mitglied der Studentenverbindung K.D.St.V. Alemannia in Greifswald. Er arbeitete von 1933 bis 1939 als Rechtsanwalt in Breslau und von 1939 bis 1942 bei der Deutschen Lokomotivbau-Vereinigung in Berlin im Bereich Personal- und Rechtswesen. 1942 übernahm er die Aufgabe als Leiter des Arbeitseinsatzes beim Hauptausschuss Schienenfahrzeugfertigbau. Im Zweiten Weltkrieg wurde er dann 1943 zur Wehrmacht eingezogen. 1944 wurde er Leiter der Abteilung Arbeitseinsatz „Amt Bau“.
Nach dem Krieg kam Mücke als Flüchtling nach München und arbeitete erst im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft. Ab Frühjahr 1946 arbeitete er wieder als Rechtsanwalt und eröffnete eine Kanzlei.
Politik
Bereits 1945 trat Mücke in die SPD ein und war seit 1946 Mitglied des SPD-Landesflüchtlings-Ausschusses und des SPD-Landesvorstands. In den Jahren 1948/49 war er zudem im Flüchtlingsbeirat beim SPD-Parteivorstand. Er wurde eines der Gründungsmitglieder und von 1946 bis 1951 der Vorsitzender des überparteilichen Hauptausschusses der Flüchtlinge und Ausgewiesenen in Bayern.
1948 wurde er vom Bayerischen Landtag in den Parlamentarischen Rat (1948/49) gewählt. Er war neben Hans-Heinz Bauer, Josef Seifried, Albert Roßhaupter und Jean Stock einer von der Bayerischen SPD ausgewählten Personen. Im Rat waren wieder die Vertriebenen und Flüchtlinge Schwerpunkt seiner Arbeit. Er saß als Mitglied im Ausschuss für Organisation des Bundes sowie als Stellvertreter im Ausschuss für Grundsatzfragen, im Ausschuss für Verfassungsgerichtshof und Rechtspflege, Im Ausschuss für das Besatzungsstatus sowie im Überleitungsausschuss. Außer in seinem Schwerpunkt hielt er sich in den Verhandlungen des Rates eher zurück.[1]
In den Jahren 1949 bis 1953 war er Mitglied des ersten Deutschen Bundestags. Er vertrat den Wahlkreis Erlangen. Mücke war seit Januar 1951 ordentliches Mitglied im Ausschuss für Geschäftsordnung und Immunität. Bis Mai 1951 war er außerdem im Ausschuss für Bau- und Bodenrecht und bis Juni 1951 im Ausschuss für gesamtdeutsche Fragen. Außerdem war er auch als ordentliches Mitglied im Ausschuss für Heimatvertriebene. 1953 trat er aus der SPD aus.
Es folgte 1955 eine Promotion in Köln. Danach arbeitete er von 1956 bis zu seinem ausscheiden aus dem Berufsleben im Bundesministerium für Verteidigung. Erst als Referatsleiter und ab 1957 als Ministerialrat. Zum Schluss war er Leiter des Referats „Personeller Kräfteausgleich“. In der Funktion als Ministerialrat musste er zusammen mit seinem Vorgesetzten 1962 vor dem Untersuchungsausschuss, der die „Fibag-Affäre“ aufklären sollte, aussagen.[2]
Literatur
- Kurt Georg Wernicke, Hans Booms, Walter Vogel: Der Parlamentarische Rat. 1948-1949. Akten und Protokolle, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1975, ISBN 3-486-56563-X (Eintrag über Mücke Seite XXII f.). Zum Teil Online einsehbar auf Goggle Books
- Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 - 2002. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23781-2, Band 1, A - M, S. 577.
Weblinks
- Biographie auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung
- Fotos von Willibald Mücke auf der Homepage des Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Einzelnachweis
- ↑ Wernicke u.a.: Der Parlamentarische Rat, S. XXIII (siehe Literatur).
- ↑ Da hielten die Zuhörer im Bundeshaus den Atem an in Hamburger Abendblatt vom 6. April 1962, Seite 27.
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