- Wladiwostock
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Stadt Wladiwostok
ВладивостокWappen Föderationskreis Ferner Osten Region Primorje Bürgermeister Igor Puschkarjow Gegründet 1860 Stadt seit 1880 Fläche 561,5 km² Höhe des Zentrums 40 m Bevölkerung 580.800 Einw. (Stand: 2007) Bevölkerungsdichte 1034 Ew./km² Zeitzone UTC+10 (Sommerzeit: UTC+11) Telefonvorwahl (+7)4232 Postleitzahl 690xxx Kfz-Kennzeichen 25, 125 OKATO 05 401 Webseite http://www.vlc.ru/ Geographische Lage Koordinaten: 43° 7′ N, 131° 54′ O43.116666666667131.940Koordinaten: 43° 7′ 0″ N, 131° 54′ 0″ O Region PrimorjeListe der Städte in Russland Wladiwostok (russisch Владивосто́к, wiss. Transliteration Vladivostok anhören?/i – übersetzt: „Beherrsche den Osten“; chinesisch 海參崴 / Hǎishēnwǎi – übersetzt: Seegurkenmarsch) ist eine Großstadt am Japanischen Meer. Sie ist sowohl die wichtigste Hafenstadt Russlands am Pazifik sowie die Hauptstadt der Region Primorje.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt am südlichen Ende der Murawjow-Amurski-Halbinsel, die rund 30 km lang und 12 km breit ist.
Die Entfernung nach Moskau beträgt über die Transsibirische Eisenbahn 9288 Kilometer, über die Luftlinie sind es 6430 km. Wladiwostok ist sieben Zeitzonen von Moskau entfernt.
Geschichte
Bevor Russland die Seeprovinz durch den Vertrag von Aigun erwarb, war die Pazifikküste in der Region von Wladiwostok durch die Völker der Jurchen und Mandschu bevölkert. Ein französischer Walfänger der 1852 in die Solotoi Rog-Bucht einlief, entdeckte am Ufer Hütten chinesischer oder mandschurischer Fischer.
Am 20. Juli 1860 wurde dort ein Marinevorposten gegründet und Wladiwostok genannt, nach dem Namensvorbild Wladikawkas. 1862 bekam Wladiwostok einen Hafen. Ein durchdachtes System von Festungen entstand zwischen den 1870er- und 1890er-Jahren. Das städtische Wappen, das den sibirischen Tiger darstellt, wurde im März 1883 angenommen.
Die Wirtschaft erlebte ab 1903 einen Aufschwung mit der Fertigstellung der Transsibirischen Eisenbahn, die Wladiwostok mit Moskau und Europa verbindet.
Unmittelbar nach der Oktoberrevolution war Wladiwostok von großem militärischem Wert für die Fernöstliche Republik.
Als einer der Hauptstützpunkte der sowjetischen Pazifikflotte war die Stadt bis 1991 für Ausländer gesperrt. Dennoch war es Wladiwostok, wo sich 1974 Leonid Breschnew und Gerald Ford zu Gesprächen über Strategic Arms Limitation Talks (SALT) trafen.
Heute ist Wladiwostok eine Hafen- und Industriestadt mit 580.800 Einwohnern (Stand 2007) und Sitz verschiedener ziviler und militärischer Flotten.
Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaft
Wladiwostok ist einer der wichtigsten Pazifikhäfen Russlands. Hauptwirtschaftszweige sind der Hafen, die Fischereiindustrie und der Marinestützpunkt. Die Hauptexportprodukte sind Fisch, Holz und Metalle. Importiert werden hauptsächlich Gebrauchtwagen, Kleidung, Schuhe und andere Konsumgüter.
Wirtschaftlich bedeutsam ist Wladiwostok aufgrund seiner Grenznähe zur Volksrepublik China sowie der Fährverbindung nach Japan.
Die Stadt ist rund 100 Kilometer von der Volksrepublik China entfernt, und so stellen Chinesen einen bedeutenden Faktor im Wirtschaftsleben dar. Einen Wirtschaftsfaktor stellt das Glücksspiel dar, dies ist in der Volksrepublik China verboten und so weichen Teile der chinesischen Oberschicht nach Wladiwostok aus.
Verkehr
In Wladiwostok befindet sich der östliche Endpunkt der Transsibirischen Eisenbahn.
Der internationale Flughafen (IATA-Code VVO, ICAO-Code UHWW) von Wladiwostok liegt ca. 42 Kilometer nördlich der Stadt nahe Artjom.
Der ÖPNV der Stadt wird sowohl von Bus- und Trolleybuslinen als auch von Straßenbahnen (siehe Straßenbahn Wladiwostok) durchgeführt, hinzu kommen wie überall in Russland eine Vielzahl an Kleinbuslinien, sogenannte „Marschrutki“.
Viele Besucher von Wladiwostok sind heutzutage überrascht, dort nur noch wenige Autos aus russischer Fabrikation zu sehen. Die meisten Fahrzeuge kommen aus Japan oder Korea. Wegen des in Japan üblichen Linksverkehrs haben diese Fahrzeuge meist Rechtslenkung.
Einwohner
2,04 Millionen Menschen leben in der südöstlichsten Gegend der Russischen Föderation. 580.800 davon in Wladiwostok (Stand 2007), neben der Mehrheit der Russen auch Koreaner und Ukrainer.
Erst seit 1991 dürfen Ausländer die Stadt wieder ohne Sondergenehmigung besuchen; zuvor war sie gesperrt, da der Hafen auch heute noch zu den Hauptstützpunkten der russischen Pazifikflotte zählt.
Die Stadt wird gelegentlich auch als das musikalische Liverpool Russlands bezeichnet: mit Mumiy Trol wurde hier eine der populärsten russischen Rockbands gegründet.
Klima
Wladiwostok liegt etwa auf demselben Breitengrad wie Florenz, dennoch können die Winter „sibirisch“ kalt werden. Die Sommer sind aufgrund der Nähe zur Monsunzone jedoch regnerisch und mild.
Klimatabelle[2] Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr Rekord
Höchsttemperatur (°C)5,0 9,9 15,2 24,1 29,5 31,8 33,6 32,6 30,0 23,4 17,5 9,4 33,6 Durchschnittliche
Höchsttemperatur (°C)−9,3 −5,9 1,2 8,8 14,2 17,0 21,1 23,3 19,6 12,9 2,9 -5,9 8,4 Durchschnittliche
Tiefsttemperatur (°C)−17,1 −14,0 −6,1 1,2 6,2 10,6 15,6 17,8 13,0 5,7 −4,1 −13,0 1,4 Rekord
Tiefsttemperatur (°C)-31,4 -28,9 -22,0 -8,1 -0,8 3,7 8,8 10,1 2,2 -9,7 -23,0 -28,1 -31,4 Durchschnittlicher
Niederschlag (mm)15 19 25 54 61 100 124 153 126 66 38 18 799 Umwelt
Nach Ansicht von örtlichen Umweltspezialisten des Ecocenter sind zweidrittel der Vororte von Wladiwostok so verschmutzt, dass das Leben dort ein Gesundheitsrisiko darstellt. Es hat zehn Jahre gedauert den Ecocenter-Report zu erstellen. Er basiert auf 30.000 Proben der Luft, des Wassers, des Schnees und von menschlichem Gewebe, die zwischen 1985 und 1993 genommen wurden. Die Proben zeigen signifikante Anstiege bei den Schwermetallen über den Untersuchungszeitraum. So bei Cadmium, Cobalt, Arsen und Quecksilber, welche das Atmungs- und das zentrale Nervensystem angreifen.
Die Umweltverschmutzung hat laut Ecocenter verschiedene Ursachen. In Wladiwostok gibt es etwa 80 verschiedene industrielle Standorte. Dies ist nicht viel im Vergleich zu den großen Industriestandorten in Russland. Allerdings gibt es in der Umgebung der Stadt sehr umweltbelastende Industrieunternehmen wie etwa Schiffbau und -reparatur, Kraftwerke, Bergbau und Pelzfarmen. Zusätzlich hat Wladiwostok eine besondere Geographie, welches den Verschmutzungseffekt verstärkt; Der Wind kann die Luftverschmutzung aus den am stärksten belasteten Teilen der Stadt nicht wegwehen, da sie sich in einer Art Becken befinden. Zusätzlich gibt es im Winter recht wenig Schnee, der die Verschmutzung binden könnte.[3]
Weiterführende Bildungseinrichtungen
- Fernöstliche Managementhochschule
- Fernöstliche Staatliche Akademie für Meereskunde
- Fernöstliche Staatliche Akademie für Ökonomie und Verwaltung
- Fernöstliche Staatliche Technische Universität
- Fernöstliche Staatliche Technische Universität für Fischwirtschaft
- Fernöstliche Staatliche Universität
- Fernöstliches Handelsinstitut
- Fernöstliches Staatliches Kunstinstitut
- Filiale der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Filiale der Russischen Zollakademie
- Filiale der Staatlichen Ingenieurökonomischen Akademie Sankt-Petersburg
- Filiale des Staatlichen Pädagogischen Instituts Komsomolsk-na-Amure
- Filiale Petersburger Universität der Gewerkschaftsverbände
- Institut für internationale Touristik
- Institut für Management und Business der Fernöstlichen Staatlichen Universität
- Kolleg für Internationale Touristik
- Pazifisches Militärisches Marineinstitut
- Wladiwostoker Filiale des Juristischen Instituts des Innenministeriums Russlands
- Wladiwostoker Staatliche Medizinuniversität
- Wladiwostoker Staatliche Universität für Ökonomie und Service
Sport
In Wladiwostok ist der Fußball-Club Lutsch-Energija Wladiwostok beheimatet und der Basketball-Club Spartak Primorje.
Partnerstädte
- Niigata (Japan)
- Akita (Akita) (Japan)
- Hakodate (Japan)
- Busan (Südkorea)
- Dalian (China)
- San Diego (USA)
- San Francisco (USA)
- Tacoma (USA)
Söhne und Töchter der Stadt
- Jan Albers, Präsident des Hamburger Oberverwaltungsgerichts († 2006)
- Harry Igor Ansoff, russischer Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler
- Yul Brynner, russisch-mongolisch-schweizerisch-US-amerikanischer Schauspieler
- Boris Gryslow, russischer Politiker
- Yoshiro Irino, japanischer Komponist
- Igor Kunizyn, russischer Tennisspieler
- Natalja Pogonina, russische Schachspielerin
- Ilja Simin, russischer Journalist und Fernsehreporter
- Igor Tamm, russischer Physiker
Verweise
Literatur
- Geschichte Sibiriens, Sabine A. Gladkov (ISBN 3-7917-1825-8)
- Geschichte Russlands und der Sowjetunion, Leonid Luks (ISBN 3-7917-1687-5)
- Panorama der Weltgeschichte Band III (Bertelsmann Verlag)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Geoklima 2.1
- ↑ [1]pogoda (Russisch)
- ↑ B. V. Preobrazhensky, A. I. Burago, S. A. Shlykov. Primorye Ecology. Ecological Situation. Verschmutzung der Luft und des Wassers
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