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Jacek Wszoła (* 30. Dezember 1956 in Warschau) ist ein ehemaliger polnischer Leichtathlet. Bei einer Körpergröße von 1,94 m betrug sein Wettkampfgewicht 79 kg.
Wszoła war in den 1970er Jahren einer der weltbesten Hochspringer. Mit 17 Jahren trat er bei der Europameisterschaft 1974 in Rom an. Mit 2,19 Meter sprang er als Fünfter gleich hoch wie der drittplatzierte Vladimir Maly aus der ČSSR.
Im Vorfeld der Olympischen Spiele 1976 in Montréal galt der US-amerikanische Weltrekordhalter Dwight Stones, der im Juni den Weltrekord auf 2,31 Meter gesteigert hatte, als klarer Favorit. Doch Stones schied im olympischen Finale am 31. Juli mit 2,21 Meter aus und erhielt nur Bronze, Zweiter wurde der Kanadier Greg Joy mit 2,23 Meter und Wszoła sprang als einziger über 2,25 Meter und gewann damit Gold.
Bei der Halleneuropameisterschaft 1977 in San Sebastián gewann der Flopspringer Wszoła mit 2,25 Meter vor dem Straddlespringer Rolf Beilschmidt aus der DDR mit 2,22 Meter. Ein Jahr später bei der Halleneuropameisterschaft 1978 in Mailand gewann der neue Star Wladimir Jaschtschenko aus der Sowjetunion mit 2,35 Meter vor Rolf Beilschmidt. Jacek Wszoła wurde mit 2,21 Meter Siebter. In Prag bei der Europameisterschaft gewann Jaschtschenko mit 2,30 Meter, Wszoła wurde mit 2,21 Meter Sechster.
Bei der Halleneuropameisterschaft 1980 in Sindelfingen gewann der junge Deutsche Dietmar Mögenburg mit 2,31 Meter vor Wszoła und dem Rumänen Adrian Proteasa mit je 2,29 Meter. Am 25. Mai 1980 sprang Wszoła beim internationalen Hochsprung-Meeting in Eberstadt mit 2,35 Meter Weltrekord vor Dietmar Mögenburg, der auf 2,29 Meter kam. Tags darauf sprang Mögenburg in Rehlingen ebenfalls 2,35 Meter. Nachdem Mögenburg und die anderen westdeutschen Springer genau wie die US-Amerikaner wegen des Olympiaboykotts bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau fehlten, galt der Weltrekordler Wszoła als Favorit. Mit 2,31 Meter gewann er aber nur die Silbermedaille hinter Gerd Wessig aus der DDR. Wessig nahm ihm mit 2,36 sogar den Weltrekord ab.
Wszoła sprang auch noch in den 1980er Jahren. Seine letzte internationale Endkampfplatzierung war Platz 11 mit 2,20 Meter bei der Halleneuropameisterschaft 1987 in Liévin. An die großen Höhen von 1980 kam er aber nicht mehr heran.
Insgesamt elf polnische Meistertitel gewann Wszoła: 1974 bis 1980, 1982, 1984, 1985 und 1988.
Literatur
- Manfred Holzhausen: Weltrekorde und Weltrekordler. Hochsprung/Weitsprung. Grevenbroich 1999
- Ekkehard zur Megede: The Modern Olympic Century 1896-1996 Track and Field Athletics. Berlin 1999, publiziert über Deutsche Gesellschaft für Leichtathletik-Dokumentation e.V.
Olympiasieger im Hochsprung1896: Ellery Clark | 1900: Irving Baxter & Raymond Ewry (aus dem Stand) | 1904: Samuel Jones & Raymond Ewry (aus dem Stand) | Zwischenspiele 1906: Cornelius Leahy & Raymond Ewry (aus dem Stand) | 1908: Harry Porter & Raymond Ewry (aus dem Stand) | 1912: Alma Richards & Platt Adams (aus dem Stand) | 1920: Richmond Landon | 1924: Harold Osborn | 1928: Robert King | 1932: Duncan McNaughton | 1936: Cornelius Johnson | 1948: John Winter | 1952: Walter Davis | 1956: Charles Dumas | 1960: Robert Schawlakadse | 1964: Waleri Brumel | 1968: Richard Fosbury | 1972: Jüri Tarmak | 1976: Jacek Wszoła | 1980: Gerd Wessig | 1984: Dietmar Mögenburg | 1988: Gennadi Awdejenko | 1992: Javier Sotomayor | 1996: Charles Austin | 2000: Sergei Kljugin | 2004: Stefan Holm | 2008: Andrei Silnow
Personendaten NAME Wszoła, Jacek KURZBESCHREIBUNG polnischer Leichtathlet GEBURTSDATUM 30. Dezember 1956 GEBURTSORT Warschau
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