- Eberstadt (Württemberg)
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Wappen Deutschlandkarte 49.1833333333339.3166666666667195Koordinaten: 49° 11′ N, 9° 19′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Heilbronn Gemeindeverwal-
tungsverband:„Raum Weinsberg“ Höhe: 195 m ü. NN Fläche: 12,5 km² Einwohner: 3.161 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 253 Einwohner je km² Postleitzahl: 74246 Vorwahl: 07134 Kfz-Kennzeichen: HN Gemeindeschlüssel: 08 1 25 021 Gemeindegliederung: 5 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 39
74246 EberstadtWebpräsenz: Bürgermeister: Timo Frey Lage der Gemeinde Eberstadt im Landkreis Heilbronn Eberstadt ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Eberstadt liegt im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge[2] im Eberbachtal, einem Seitental des Sulmtales im Osten des Landkreises Heilbronn.
Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Eberstadts sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen): Weinsberg, Erlenbach, Neckarsulm, Neuenstadt am Kocher, Langenbrettach und Bretzfeld (Hohenlohekreis). Bis auf Bretzfeld gehören alle zum Landkreis Heilbronn. Zusammen mit Ellhofen, Lehrensteinsfeld und Weinsberg bildet Eberstadt den Gemeindeverwaltungsverband „Raum Weinsberg“ mit Sitz in Weinsberg.
Gemeindegliederung
Eberstadt besteht aus den Ortsteilen Eberstadt und Hölzern. Zu Eberstadt selbst gehören noch die Weiler Buchhorn, Klingenhof und Lennach. Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte auf Markung Eberstadt sind Eberfirst und Pfitzhof.[3]
Die Gemeinde Eberstadt hat (2007) rund 3.200 Einwohner, von denen etwa 2.600 im Ortsteil Eberstadt, 320 in Hölzern, 210 in Lennach und Buchhorn zusammen und 70 in Klingenhof leben.[4]
Geschichte
Archäologische Funde weisen auf eine Besiedlung des Eberbachtals in der Jungsteinzeit und zur Zeit der Römer hin. Die Siedlung Eberstadt wurde als Besitz des Chorfrauenstiftes Oberstenfeld erstmals in einer Urkunde des Papstes Innozenz IV. aus dem Jahr 1247 erwähnt; der Ortsteil Hölzern dagegen schon um 1100. Der Ortsteil Lennach wurde erstmals 1282 erwähnt, noch jünger ist das 1402 erstmals erwähnt Buchhorn.
Eberstadt wurde 1412 und 1450 von seinen bisherigen Besitzern, den Herren von Weinsberg, in zwei Hälften an Kurpfalz verkauft und gelangte 1504 zusammen mit Weinsberg an Württemberg. Im Dreißigjährigen Krieg sank die Bevölkerung Eberstadts von 1629 bis 1651 auf ein Drittel, von vorher 620 auf nunmehr nur noch 210 Einwohner. Von den Folgen dieses Krieges erholte sich der Ort während des 18. Jahrhunderts nur langsam. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges hatte Eberstadt wieder 760 Einwohner. Nach Auflösung des Oberamtes Weinsberg, dem Eberstadt seit dessen Gründung 1755 angehört hatte, wurde der Ort 1926 dem Oberamt und späteren Landkreis Heilbronn zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte sich allmählich auch Gewerbe an; die Landwirtschaft bleibt aber bis heute wichtig.
Religionen
In Eberstadt gibt es eine Evangelische Kirchengemeinde. Für die katholischen Christen der Gemeinde ist die Katholische Kirchengemeinde Weinsberg zuständig. Zusammen mit den Katholiken aus Hölzern und Gellmersbach verfügen sie mit der 1970 in Eberstadt erbauten Kirche Maria, Königin des Friedens über ein eigenes Kirchengebäude.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1971 wurde die Gemeinde Hölzern nach Eberstadt eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
- 1629: 620
- 1651: 210
- 1914: 760
- 1939: 963
- 1961: 1391
- 1970: 1991
- 1980: 2337
- 1990: 2796
- 2000: 3098
- 2005: 3202
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat Eberstadts hat 14 Sitze. Bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab sich folgendes Ergebnis:
- CDU/Freie 34,2 % (− 2,3) – 5 Sitze (=)
- Bürgerliche Wählervereinigung 26,5 % (− 7,6) – 4 Sitze (− 1)
- Grüne Bürgerliste 21,3 % (+ 6,2) – 3 Sitze (+ 1)
- SPD und Unabhängige 18,0 % (+ 3,7) – 2 Sitze (=)
Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für acht Jahre direkt gewählt. Seit 2002 amtiert Timo Frey, sein Vorgänger Gerhard Schumann war von 1966 bis 2002 im Amt.
Wappen und Flagge
Die Blasonierung des Eberstädter Wappens lautet: In geteiltem Schild oben in Schwarz ein wachsender goldener Eber, unten in Gold eine liegende schwarze Hirschstange. Die Flagge der Gemeinde ist Gelb-Schwarz.
Das Wappen ist erstmals 1628 nachgewiesen, in Stein gehauen an der Ostseite des Eberstädter Kirchturms. Der Eber symbolisiert als redende Wappenfigur den Ortsnamen, die Hirschstange die Zugehörigkeit zu Württemberg. Es setzte sich gegen andere Varianten durch, die nur einen halben (Ortsbrunnen von 1784, Ortsfahnen 18./19. Jahrhundert, Gemeindesiegel von 1903) oder ganzen Eber (Jagd-Fähnchen Anfang 19. Jahrhundert) ohne die Hirschstange zeigten. Die Farben des Wappens wurden 1938 von der württembergischen Archivdirektion festgelegt. Wappen und Flagge wurden der Gemeinde am 25. März 1963 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen.[5]
Partnergemeinde
Italienische Partnergemeinde Eberstadts ist seit 1984 Montescudaio in der Toskana.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Eberstadt liegt an der Württemberger Weinstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Bauwerke
Eberstadt
Besonders sehenswert ist die evangelische Ulrichskirche (bis 1964 als Lukaskirche bezeichnet), die auf das 15. Jahrhundert zurückgeht und gemeinsam mit dem Rathaus ein reizvolles Ensemble in der Ortsmitte darstellt, zu dem sich im näheren Umfeld noch das barocke Pfarrhaus von 1773 und die Alte Schule von 1880 gesellen.
Der Ort ist reich an historischen Fachwerkbauten aus dem 17. Jahrhundert, darunter ein ehemals dem Kloster Lichtenstern gehörendes Gebäude in der Klostergasse, das auf 1617 datiert. Im Ort befinden sich außerdem ein Barockbrunnen von 1784 mit reich verziertem metallenem Brunnenkasten sowie der neuzeitliche Eberbrunnen vor der Alten Kelter, die zum Supermarkt umgebaut wurde.
Etwas außerhalb des Ortskerns finden sich die Riekersche Mühle von 1791 sowie das Schafhaus, ein zeitweilig auch als Farrenstall verwendeter Fachwerkbau von 1804.
Buchhorn
Der Straßenweiler Buchhorn weist ein historisches Gebäudeensemble in der Dorfmitte auf, darüber hinaus ein Backhaus von 1888 an der stattlichen Dorflinde mit 1992 renoviertem Eichbrunnen.
Lennach
In Lennach befinden sich das Alte Rathaus, eine alte Kelter, ein historischer Brunnen sowie ein Backhaus.
Naturschutzgebiet
Das Naturschutzgebiet Wildenberg (Nr. 1.187) wurde am 16. Oktober 1992 auf dem Westteil des Wildenberges zwischen Weinsberg-Grantschen und Eberstadt, direkt südlich der A 81, eingerichtet. Der Anteil Eberstadts ist 47,8 ha groß, der Anteil Weinsbergs 1,6 ha. Das Schutzgebiet besitzt durch mehrere geologische Aufschlüsse besondere geologische Bedeutung als Einblick in die Entstehungsgeschichte des Schilfsandsteins. Das ganze Naturschutzgebiet und ein kleines anschließendes Gebiet, insgesamt 57,5 ha, wurde zudem schon am 2. September 1991 als Schonwald (Nr. 301) ausgewiesen mit dem Ziel, die naturnahe Laubholzbestockung zu erhalten und pflegen.
Regelmäßige Veranstaltungen
Seit 1979 findet in jedem Sommer das international bekannte Eberstädter Hochsprung-Meeting statt. Außerdem findet jährlich (jeweils in der ersten Septemberwoche) der Eberstädter Markt statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Größter Arbeitgeber Eberstadts mit (Stand 2008) rund 110 Beschäftigten ist die Hirschmann Laborgeräte GmbH & Co. KG, die seit über 40 Jahren in der Gemeinde ansässig ist und Laborgläser, Messgeräte und Laborbedarf vertreibt.
Für Eberstadt wichtig war auch die Westiform visuelle Kommunikation GmbH, ehemals Hoerner GmbH & Co. KG. Das 1932 gegründete Unternehmen, das 1979 noch rund 550 Mitarbeiter beschäftigte, war im Herbst 2002 nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten vom Schweizer Wettbewerber Westiform AG übernommen worden, der ihm im Oktober 2004 auch seinen Namen gab. Rund 60 Mitarbeiter (Stand 2009) stellten am Standort Eberstadt Lichtwerbung (Leuchtschriften, Groß- und Einzelanlagen, Sonderleuchtröhren etc.) her, die Eberstädter Niederlassung Westiforms war damit immer noch der zweitgrößte Arbeitgeber der Gemeinde. 2010 stellte Westiform jedoch die Produktion am Standort Eberstadt ein, und Ende 2011 zog das Unternehmen mit den noch verbliebenen 35 Mitarbeitern, die sich mit Verkauf und Service beschäftigen, nach Schwabbach, einem Ortsteil der Eberstädter Nachbargemeinde Bretzfeld.[6]
Verkehr
Eberstadt liegt in der Nähe des Autobahnkreuzes Weinsberg. Die Ausfahrt Weinsberg/Ellhofen an der A 81 ist etwa 6 km, die Ausfahrt Bretzfeld an der A 6 etwa 7 km entfernt. Der nächste Bahnhof ist in Weinsberg an der Hohenlohebahn.
Ver- und Entsorgung
Der Landkreis Heilbronn betreibt in Eberstadt eine seiner zwei Mülldeponien, die für die östliche Hälfte des Landkreises zuständig war. Die Deponie befindet sich am Ende eines kleinen nördlichen Seitentales des Eberbachtales. Für den westlichen Landkreis war die Deponie in Schwaigern-Stetten zuständig. Seit 1. Juni 2005 wird kein neuer Abfall mehr deponiert, an der Deponie ist stattdessen eine Sammelstelle für Haushalts- und Kleingewerbemüll eingerichtet. Der Müll wird dann zur weiteren Behandlung nach Heilbronn gebracht.
Weinbau
Die meisten Eberstädter Weingärtner sind in der 1923 gegründeten Weingärtnergenossenschaft Eberstadt eG zusammengeschlossen. Außerdem gibt es noch zwei selbstvermarktende Weinbaubetriebe. Die Lagen im Ort gehören teils zur Großlage Staufenberg und teils zur Großlage Salzberg, beide im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg.
Medien
Über das Geschehen in Eberstadt berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe für das Weinsberger Tal (WT). Das amtliche Mitteilungsblatt Eberstädter Nachrichten erscheint seit 9. Januar 1960 wöchentlich.
Bildung
Eberstadt verfügt über eine Grundschule und zwei Kindergärten.
Ehrenbürger
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
- ↑ Quelle für den Abschnitt Gemeindegliederung: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 146–147
- ↑ Quelle: [1], [2], [3] Porträts der Teilorte auf eberstadt.de, abgerufen am 24. Dezember 2007
- ↑ Quellen für den Abschnitt Wappen und Flagge:
Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 57
Eberhard Gönner: Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). S. 72 - ↑ Quellen für den Abschnitt Ansässige Unternehmen:
* Alexander Rülke: Das Tor nach Hohenlohe. In: Heilbronner Stimme. 10. Juni 2008 (bei stimme.de, abgerufen am 14. Februar 2010).
* Lokalseite der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm zur metallzeitung 5/2009 (abgerufen am 2. Mai 2010)
* Julie Dutkowski: Westiform verlässt Hoerner-Areal. In: Heilbronner Stimme. 20. Oktober 2011 (bei stimme.de, abgerufen am 2011). - ↑ Julie Dutkowski: Ehemaliger Bürgermeister wird heute 70. In: Heilbronner Stimme. Ausgabe WT. 31. März 2001, S. 28.
- ↑ Sabine Friedrich: Schumann wird heute 65. In: Heilbronner Stimme. 31. März 2006 (bei stimme.de, abgerufen am 31. März 2011).
Literatur
- Heinz Dörnen: Eberstadt. Eine Chronik der Gemeinde. Gemeinde Eberstadt, Eberstadt 1985
Weblinks
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