Zeche Wohlverwahrt

Zeche Wohlverwahrt
Zeche Wohlverwahrt
Zeche Wohlverwahrt

Zeche Wohlverwahrt
Abbau von Steinkohle
Betriebsende 1962
Nachfolgenutzung Kulturdenkmal
Geografische Lage
Koordinaten 51° 25′ 47″ N, 7° 6′ 27″ O51.4297222222227.1075Koordinaten: 51° 25′ 47″ N, 7° 6′ 27″ O
Zeche Wohlverwahrt (Regionalverband Ruhr)
Zeche Wohlverwahrt
Lage Zeche Wohlverwahrt
Standort Essden-Horst
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Wohlverwahrt war ein Steinkohlen-Bergwerk in Horst an der Ruhr, einem Stadtteil von Essen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine erste Verleihung der Rechte des Kohlenfeldes erfolgte am 6. August 1791. Nach Stollenvortrieb und Kohlenabbau ruhte der Betrieb zwischen Mai 1821 und 1. Mai 1831. Im Jahre 1842 betrug die Fördermenge der Zeche Wohlverwahrt etwa 8.000 Tonnen. Sie hatte einen tonnlägigen Schacht. 1850 wurde der Betrieb erneut eingestellt. 1857 war dann die Verleihung des Geviertfeldes Wohlverwahrt. Am 18. Januar 1858 gab es eine Konsolidierung zur Zeche Vereinigte Wohlverwart. Dazu gehörte auch die Zeche Eiberg, nach deren Stilllegung 1914 die Berechtsame wieder frei war.

Der Essener Unternehmer Wilhelm Vogelsang (1877–1939) erwarb die Zeche 1910. In diesem Jahr wurde das heute noch erhaltene lange Zechengebäude errichtet. Die Förderung 1918/1919 über den neu angelegten Schacht aufzunehmen, scheiterte zunächst am Wasserzufluss. 1920 betrug die gerade wieder aufgenommene Förderung etwa 10.000 Tonnen bei etwa 65 Beschäftigten. 1921 fielen große Teile einem Ruhrhochwasser zum Opfer, bevor am 1. März 1923 der Förderbetrieb eingestellt wurde. Nach völliger Stilllegung am 30. Juni 1925 ruhte der Betrieb bis 1937.

Nach dem Tode Wilhelm Vogelsangs 1939 wurde die Zeche von seiner Witwe Antonie Vogelsang geb. Weltmann zusammen mit dem Sohn Wilhelm Vogelsang II. (1917–1995) weitergeführt. Ein seigerer Schacht mit einer Teufe von 86 Metern und einem Durchmesser von 3,8 Metern wurde 1939 niedergebracht. 1940 belief sich die Förderung auf 41.000 Tonnen bei 164 Beschäftigten. 1942 ereignete sich ein schwerer Wassereinbruch aus alten Grubenbauen. Im Jahre 1943 erreichte man die größte Fördermenge auf Wohlverwahrt II mit knapp 70.000 Tonnen bei 243 Beschäftigten. Sie besaß fünf Sohlen. 1955 erreichte die Fördermenge nochmal einen zweiten Höchststand von knapp 65.000 Tonnen bei 237 Bergleuten.

Auf der Zeche fuhren am 20. März 1962 die letzten etwa 100 Bergleute ein, bevor wegen drohenden Wassereinbruchs drei Tage später die Förderung eingestellt wurde. Am 30. September 1962 wurde die Zeche Wohlverwahrt endgültig stillgelegt.

Zustand heute

Heute ist noch die Halle erhalten, die alle Funktionen wie Schachthalle, Förderung, Wäsche, Brikettherstellung, Schmiede und Kaue in sich vereinigt hatte. Eine private Firma, die Kanu- und Raftingtouren veranstaltet, hat heute hier ihren Sitz. Das Gebäude steht seit 1989 unter Denkmalschutz und gehört zur Themenroute 12 der Route der Industriekultur.

Siehe auch: Wasserkraftwerk Horster Mühle

Literatur

  • Günter Streich, Corneel Voigt: Zechen, Dominanten im Revier. Geschichte, Gegenwart, Zukunft. Mit den Revieren Ruhr, Saar, Ibbenbüren. 1999. Nobel-Verlag. ISBN 3-922785-58-1
  • Wilhelm und Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr
  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 1997. Bochum, 1998, 2. überarbeitete Auflage. 1159 Seiten

Weblinks

 Commons: Zeche Wohlverwahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zeche Geitling (Steele-Horst) — Zeche Geitling Andere Namen Zeche Geitling Gerichts Horst, Zeche Geitlinck Abbau von Steinkohle Betriebsbeginn 1788 Betriebsende 1940 Nachfolgenutzung Konsolidierung zur Zeche Wohlverwahrt …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Robert — Abbau von Steinkohle Förderung/Jahr ca. 3.500 bis 77.500 t Beschäftigte ca. 20 bis 370 Betriebsbeginn 1875 Betriebsende 1926 Geografisc …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Hundsnocken — Der alte Förderturm am Baldeneysee …   Deutsch Wikipedia

  • Zeche Porta — Eisenerzgrube Porta Abbau von Eisenerz Abbautechnik Untertagebau Flözname Wittekindflöz Rohstoffgehalt 25–28 % Größte Tiefe 23m NNdep1 Betreibende Gesellschaft Erz …   Deutsch Wikipedia

  • Route der Industriekultur - Geschichte und Gegenwart der Ruhr — Die Skulptur Rheinorange Aquarius Wassermuseum …   Deutsch Wikipedia

  • Route der Industriekultur – Geschichte und Gegenwart der Ruhr — Die Skulptur Rheinorange Aquarius Wassermuseum …   Deutsch Wikipedia

  • Kohlenniederlage Nachtigall — Der Eingangsbereich der Zeche Nachtigall Das Gelände der Zeche Nachtigall …   Deutsch Wikipedia

  • Haus Schede — Das Harkort sche Herrenhaus auf Gut Schede Bauernhaus auf Gut Schede Das Gut Schede im westfälischen Herdecke ist ein Adelssitz und heutiger Bauernhof, der …   Deutsch Wikipedia

  • Abtei Werden — Kloster Werden, Hauptgebäude der ehem. Abtei Das Kloster Werden war ein Benediktinerkloster in Werden an der Ruhr, heute Essen Werden. Werden war seit etwa 800 ein reichsunmittelbares Fürstentum (daher Reichsabtei oder Reichsstift Werden). Es… …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Düsseldorf-Oberbilk–Essen-Kupferdreh — Düsseldorf–Hagen Kursbuchstrecke (DB): 450.1, 450.3, 450.6, 450.7, 450.9, 450.11 Streckennummer: 2400 Streckenlänge: 80 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz  Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”