- Benevento
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Benevent Staat: Italien Region: Kampanien Provinz: Benevento (BN) Lokale Bezeichnung: Beneviento Koordinaten: 41° 8′ N, 14° 47′ O41.13111111111114.778055555556135Koordinaten: 41° 7′ 52″ N, 14° 46′ 41″ O Höhe: 135 m s.l.m. Fläche: 129 km² Einwohner: 62.035 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 481 Einw./km² Postleitzahl: 82100 Vorwahl: 0824 ISTAT-Nummer: 062008 Demonym: Beneventani Schutzpatron: San Bartolomeo Website: Benevent Benevento (lateinisch Beneventum, deutsch Benevent) ist die Hauptstadt der italienischen Provinz Benevento in der Region Kampanien mit 62.035 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010). Die Stadt ist seit 969 Sitz des Erzbistums Benevent.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Benevento liegt 239 km südöstlich von Rom, 66 km nordöstlich von Neapel und 94 km südwestlich von Foggia. Die Stadt liegt in der historischen Hügellandschaft Samnium (italienisch Sannio) am Fuße des kampanischen Apennin. Die Altstadt liegt auf dem Colle della Guardia, einer Anhöhe am Zusammenfluss der Flüsse Sabato und Calore. Die Kernstadt ist in sechs Rioni (Stadtteile) unterteilt: Centro Storico, Ferrovia, Libertà, Mellusi-Atlantici, Pacevecchia und Rufina. Dazu kommen zahlreiche ländliche Siedlungen im weitläufigen Gemeindegebiet. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 83 bis 499 m s.l.m.
Die Stadt liegt in der Erdbebenzone 1 (stark gefährdet).[2]
Die Nachbargemeinden sind Apollosa, Castelpoto, Foglianise, Fragneto Monforte, Paduli, Pesco Sannita, Pietrelcina, Ponte, San Leucio del Sannio, San Nicola Manfredi, Sant'Angelo a Cupolo und Torrecuso.
Verkehr
Benevento liegt an der strada stadale SS 7 Via Appia, die von Rom nach Brindisi an der Adriaküste führt. Sofort nach der Einnahme durch die Römer wurde die Via Appia von Capua nach Benevento verlängert und schließlich 190 v. Chr. bis Brundisium weitergebaut. Sie führte über den heutigen Ponte Leproso über den Sabato und durchzog die Stadt im Verlauf des heutigen Corso Garibaldi. Die moderne Via Appia führt als Umgehungsstraße mit getrennten Fahrspuren südlich an der Altstadt vorbei. 108 bis 110 ließ Trajan die kürzere Via Appia Traiana bauen, deren Beginn durch den Trajansbogen bezeichnet wird. Sie wird heute durch die strada stadale SS 90 bis / 90 delle Puglie nach Foggia ersetzt. Die strada stadale SS 88 dei Due Principati verbindet die Stadt mit Avellino und Salerno. Benevento ist über einen Autobahnzubringer, den Raccordo autostradale RA 9 mit der A1 Autostrada die due Mari von Neapel an die Adria verbunden.
Der Hauptbahnhof Benevento Centrala ist ein wichtiger Knotenpunkt für Bahnverbindungen Richtung Rom, Neapel, Campobasso, Salerno, Foggia und Bari. Er gehört zu den 103 Bahnhöfen, die wegen ihrer Bedeutung von einer eigenen Tochter der Ferrovie dello Stato, der CentoStazioni S. p. A., verwaltet und erhalten werden.
Name
Der ursprüngliche Name von Benevento stammte aus dem Oskischen und lautete möglicherweise Malies oder Malocis und entwickelte sich zu Maloenton weiter. Die Vorsilbe Mal- hatte dabei möglicherweise die Bedeutung Stein. Latinisiert wurde daraus Maleventum, was auf lateinisch die Bedeutung schlechtes Ereignis hat. Deshalb wurde die Stadt nach dem Sieg über Pyrrhus, bei Gründung der Kolonie 268 v. Chr. in Beneventum (gutes Ereignis) umbenannt.
Geschichte
Benevent war eine altsamnitische Stadt im Gebiet der Hirpiner. Sie wurde angeblich von Diomedes gegründet. Um 300 v. Chr. wurde sie von den Römern erobert. 275 v. Chr. fand bei Benevent die dritte Schlacht zwischen König Pyrrhus von Epirus und den Römern unter Konsul M. Curius Dentatus statt. Die Schlacht endete mit einem für die römische Expansion in Süditalien entscheidenden Sieg. Wegen der günstigen Lage der Stadt wurde sie 268 zu einer römischen Militärkolonie umgewandelt. Der Ostgotenkönig Totila zerstörte 545 die Mauern von Benevent.
Nach der Ausbreitung der Langobarden wurde Benevent Sitz langobardischer Herzöge (siehe Herzogtum Benevent), geriet aber wiederholt in Abhängigkeit von den Franken und den deutschen Kaisern. Im Zusammenhang mit der arabischen Eroberung Süditaliens 840 wurde Benevent für einige Jahre von den Muslimen besetzt und das Herzogtum in zwei, 850 in drei besondere Territorien (Benevent, Salerno und Capua), geteilt, und 1047 fiel es in die Hände normannischer Fürsten mit Ausnahme der Stadt, die Kaiser Heinrich III. 1053 Leo IX. zum Ausgleich einiger abgetretener Lehnsrechte auf Bamberg überließ.
Im 11. und 12. Jahrhundert wurden in Benevent vier Konzile abgehalten. Am 26. Februar 1266 wurde vor den Toren Benevents auf dem sog. Rosenfeld der Hohenstaufer Manfred von Karl von Anjou geschlagen, worauf sich letzterer Apuliens, Siziliens und Tusciens bemächtigte (Schlacht bei Benevent). 1418 kam Benevent an Neapel, aber Ferdinand I. gab es an Papst Alexander VI. zurück, der es seinem ältesten Sohn, Juan Borgia, als Herzogtum gab. Aber Juan wurde bald ermordet.
Als 1668 Benevent durch ein Erdbeben fast völlig zerstört worden war, ließ der damalige Erzbischof Orsini (der spätere Papst Benedikt XIII.) einen großen Teil der Stadt aus seinem Privatvermögen wieder aufbauen. Die Härte des Papstes Clemens XIII. gegen den Infanten Philipp von Parma veranlasste die Neapolitaner 1761 zur Besetzung Benevents, das aber 1774 an Clemens XIV. zurückgegeben wurde. Die Franzosen eroberten Benevent 1798 und verkauften es an Neapel. Der Kardinal Ruffo zerstreute 1799 in einer Schlacht bei Benevent die republikanischen Truppen. Im Jahre 1806 schenkte Napoleon I. Benevent als Fürstentum seinem Minister Talleyrand, der den Titel eines Fürsten von Benevent annahm. Im Jahre 1815 wurde es nach der Niederlage des von Napoleon eingesetzten und wieder zurückgekehrten Königs Joachim Murat von Neapel an den Papst zurückgegeben. Der König von Neapel behielt sich nur einige Hoheitsrechte vor, wie die Regalien des Tabak- und Salzverkaufs und des Post- und Zollwesens. Seit der Annexion Neapels 1860 gehörte Benevent zum neu entstandenen Königreich Italien.
Sehenswürdigkeiten
Benevento besitzt eines der schönsten Monumente Unteritaliens, den berühmten, 114 n. Chr. erbauten Trajansbogen, der unter dem Namen "Goldenes Tor" (porta aurea) ein Stadttor von Benevento war.
Der Kirchenkomplex Santa Sofia gehört seit Juni 2011 zu einer Gruppe von Gebäudeensembles, die unter dem Titel Die Langobarden in Italien, Orte der Macht (568 bis 774 n. Chr.) in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1861 1881 1901 1921 1936 1951 1971 1991 2001 Einwohner 19.222 21.359 24.137 26.790 37.865 47.604 59.009 62.561 61.791 Quelle: ISTAT
Politik
Fausto Pepe (PD) wurde im Mai 2011 zum zweiten Mal zum Bürgermeister gewählt. Sein Mitte-Links- Bündnis stellt auch mit 19 von 32 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.[3] Er gewann die Wahl 2006 gegen seinen Vorgänger Sandro Nicola D'Alessandro (Mitte-Rechts-Bündnis) (2001 – 2006).
Wappen
Rot-Silber geviertelter Schild mit goldenem Kopf. Darin ein schwarzer Eber mit roter Binde. Der Eber ist ein Symbol für den legendären Stadtgründer Diomedes, da dieser seine Heimatstadt Kalydon von den Verwüstungen eines Ebers befreit hat.
Partnerstädte
- Torre Annunziata am Golf von Neapel
Söhne und Töchter der Stadt
- Lucius Orbilius Pupillus (113–13 v. Chr.), Grammatiker und Lehrer
- Niccolò Franco (1505–1569), italienischer Dichter
- Carlo Zotti (* 1982), Fußballspieler
Weblinks
Commons: Benevento – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Homepage der Gemeinde
- Benevento auf www.comuni-italiani.it (italienisch)
- Ferdinand Gregorovius Wanderjahre in Italien - Benevent im Projekt Gutenberg-DE
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
- ↑ Italienischer Zivilschutz
- ↑ Information des Innenministeriums
Gemeinden in der Provinz Benevento in der Region KampanienAirola | Amorosi | Apice | Apollosa | Arpaia | Arpaise | Baselice | Benevent | Bonea | Bucciano | Buonalbergo | Calvi | Campolattaro | Campoli del Monte Taburno | Casalduni | Castelfranco in Miscano | Castelpagano | Castelpoto | Castelvenere | Castelvetere in Val Fortore | Cautano | Ceppaloni | Cerreto Sannita | Circello | Colle Sannita | Cusano Mutri | Dugenta | Durazzano | Faicchio | Foglianise | Foiano di Val Fortore | Forchia | Fragneto Monforte | Fragneto l'Abate | Frasso Telesino | Ginestra degli Schiavoni | Guardia Sanframondi | Limatola | Melizzano | Moiano | Molinara | Montefalcone di Val Fortore | Montesarchio | Morcone | Paduli | Pago Veiano | Pannarano | Paolisi | Paupisi | Pesco Sannita | Pietraroja | Pietrelcina | Ponte | Pontelandolfo | Puglianello | Reino | San Bartolomeo in Galdo | San Giorgio La Molara | San Giorgio del Sannio | San Leucio del Sannio | San Lorenzello | San Lorenzo Maggiore | San Lupo | San Marco dei Cavoti | San Martino Sannita | San Nazzaro | San Nicola Manfredi | San Salvatore Telesino | Sant’Agata de’ Goti | Sant’Angelo a Cupolo | Sant’Arcangelo Trimonte | Santa Croce del Sannio | Sassinoro | Solopaca | Telese Terme | Tocco Caudio | Torrecuso | Vitulano
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