Ziram

Ziram
Strukturformel
Struktur von Ziram
Strukturformel von Ziram (Dimer)
Allgemeines
Name Ziram
Andere Namen
  • Zinkbis(N,N-dimethyldithiocarbamat)
  • Zinkdimethyldithiocarbamat
  • ZDMC
Summenformel C6H12N2S4Zn
CAS-Nummer 137-30-4
PubChem 3485262
Kurzbeschreibung

weiß bis gelbliches, geruchloses, brennbares Pulver[1]

Eigenschaften
Molare Masse 305,83 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,66 g·cm–3[1]

Schmelzpunkt

246 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung ab 250 °C[2]

Dampfdruck

vernachlässigbar[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (65 mg·l−1 bei 25 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
06 – Giftig oder sehr giftig 08 – Gesundheitsgefährdend 05 – Ätzend 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330-302-373-335-318-317-410
EUH: keine EUH-Sätze
P: 260-​273-​280-​284-​305+351+338-​310Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [4]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 22-26-37-41-43-48/22-50/53
S: (1/2)-22-26-28-36/37/39-45-60-61
LD50

650–1400 mg·kg−1 (Ratte, peroral)[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Ziram ist die Kurzbezeichnung einer chemischen Verbindung des Zinks aus der Gruppe der Dithiocarbamate (genauer das Zinksalz von Dimethyldithiocarbamat), welche häufig als Pestizid verwendet wird. Es liegt in Form eines weiß bis gelblichen Pulvers vor, welches sich bei Einwirkung von UV-Licht oder in alkalischen Medien zersetzt.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Ziram wird durch Reaktion von Dimethylamin und Kohlenstoffdisulfid in Gegenwart einer Zinkverbindung (einer Base oder eines Amins) hergestellt.[6]

Verwendung

Ziram wird als Blattfungizid im Obst- (meist Steinobst), Wein-, Gemüse- und Zimmerpflanzenanbau (etwa gegen Schorf) sowie als Repellent gegen Wildverbiss und Vogelfraß eingesetzt. In der Schweiz bestehen Zulassungen für den Einsatz gegen die Kräuselkrankheit bei Pfirsichen und Nektarinen. Nach den österreichischen Bestimmungen kann Ziram verwendet werden, um gebeiztes Saatgut vor Vogelfraß zu schützen. In Deutschland ist Ziram derzeit nicht zugelassen. Maissaatgut, welches in Österreich mit dem Wirkstoff Ziram (Handelsprodukt KORIT) gegen Vogelfraß gebeizt wurde, ist durch den Eintrag des Wirkstoffs Ziram in der „EU-Richtlinie 91/414/EWG über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln“ in Deutschland vertriebs- und aussaatfähig.[7] Weiterhin wird es als Vulkanisationsbeschleuniger bei der Herstellung von Gummi und Kautschuk verwendet.

Sicherheitshinweise

Unter Vulkanisationsbedingungen können aus Ziram Spuren von karzinogenem N-Nitrosodimethylamin entstehen.

Toxikologie

Die WHO hat für Ziram einen ADI-Wert von 0,02 mg je kg und Tag festgelegt.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu CAS-Nr. 137-30-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 21.10.2007 (JavaScript erforderlich).
  2. IUCLID Datenblatt der EU (englisch). Abgerufen am 29. Juli 2011.
  3. a b Eintrag zu CAS-Nr. 137-30-4 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
  4. Datenblatt Ziram bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 26. April 2011.
  5. a b Datenblatt bei Extension Toxicology Network.
  6. Datenblatt von Primary Information Services (englisch).
  7. Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 16. Dezember 2008.

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