- Zlatko Čajkovski
-
Tschik Čajkovski Tschik Čajkovski (rechts) 1967 in Bonn mit Franz Heubl
Spielerinformationen Voller Name Zlatko Čajkovski Geburtstag 24. November 1923 Geburtsort Zagreb, Jugoslawien Sterbedatum 27. Juli 1998 Sterbeort München, Deutschland Größe 164 cm Position Mittelfeld Vereine als Aktiver Jahre Verein Spiele (Tore)1 1939–1945
1945–1955
1955–1958
1958–1960HAŠK Zagreb
FK Partizan Belgrad
1. FC Köln
Hapoel Haifa
157 (21)
53 (5)Nationalmannschaft 1942–1943
1946–1955Kroatien
Jugoslawien2 (0)
55 (7)Stationen als Trainer 1961–1963
1963–1968
1968–1969
1970
1970–1971
1971–1973
1973–1975
1976
1977–1978
1978–1980
1980
1981
1982
1983–19841. FC Köln
FC Bayern München
Hannover 96
Kickers Offenbach
NK Dinamo Zagreb
1. FC Nürnberg
1. FC Köln
Kickers Offenbach
AEK Athen
FC Zürich
FC Grenchen
Grazer AK
AEK Athen
Apollon Kalamarias1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. Zlatko Čajkovski (* 24. November 1923 in Zagreb; † 27. Juli 1998 in München), aufgrund seiner Größe von 1,64 m „Tschik“ (jug. Čik, „(Zigaretten-)Stummel“) genannt, war ein jugoslawischer Fußballspieler und -trainer.
Mit der Fußballnationalmannschaft von Jugoslawien gewann der seinerzeitige Weltklassespieler 1948 und 1952 olympische Silbermedaillen und nahm an den Weltmeisterschaften von 1950 und 1954 teil. Mit dem Belgrader FK Partizan wurde er Meister und Pokalsieger, ehe er am Ende seiner Spielerlaufbahn für den 1. FC Köln spielte. Als Trainer führte er die Domstädter 1962 zur Meisterschaft und den FC Bayern München 1965 in die Bundesliga und von dort zu nationalen Pokalsiegen sowie dem ersten Triumph in einem europäischen Wettbewerb. Mit AEK Athen gewann der spätere Wahl-Münchner weitere Titel. Sein jüngerer Bruder Željko Čajkovski zählte ebenfalls zu den bedeutenderen jugoslawischen Fußballspielern der späten 1940er und frühen 1950er Jahre und nahm an Zlatkos Seite an den Olympischen Spielen 1948 und der Weltmeisterschaft 1950 teil.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Als Spieler
In den 1940er Jahren begann er mit dem Fußball in seiner Heimatstadt beim HAŠK, dem „kroatischen-akademischen Sportklub“. Nachdem der Verein nach der Machtübernahme neben anderen Zagreber Traditionsvereinen aufgelöst wurde, schloß er sich 1945 dem Hauptstadtverein FK Partizan an. Mit den Belgradern gewann er 1947 das Double aus Meisterschaft und Pokal. 1949 folgte ein weiterer Meistertitel und in den Jahren 1952 und 1954 zwei weitere Pokalsiege. In letzterem Jahr wurde Partizan zudem Vizemeister.
Nachdem er bereits in den 1940er Jahren zwei Länderspiele für das weiland unabhängige Kroatien absolviert hatte, debütierte er im September 1946 in der Nationalmannschaft des neuformierten Jugoslawien, mit der er 1948 an den Olympischen Spielen in London teilnahm. Er stand dort, gemeinsam mit seinem Bruder Željko, der sich 1945 Dinamo Zagreb anschloss, in der Mannschaft, die im Finale den mit den Stars Gunnar Nordahl, Gunnar Gren und Nils Liedholm angetretenen Schweden mit 1:3 unterlag.
Bei der Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien war er, erneut gemeinsam mit seinem Bruder, Spieler der Mannschaft, die gegen die Schweiz und Mexiko siegte. Aufgrund einer 0:2 Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen die Gastgeber und letztendlichen Vizeweltmeister konnten sich die Jugoslawen aber nicht für die Finalgruppe qualifizieren.
Bei den Olympischen Spielen 1952 im finnischen Helsinki erreichte er mit der Nationalmannschaft wieder das Finale. An der Seite von Spielern wie Branko Zebec und Ivica Horvat unterlagen die Jugoslawen diesmal den Ungarn, die bei diesem Turnier die Geburt ihrer Goldenen Mannschaft um Ferenc Puskas zelebrierten.
Bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz setzte sich Jugoslawien in der Gruppenphase gegen Frankreich durch, scheiterte aber im Viertelfinale mit einer 0:2 Niederlage gegen den späteren Turniersieger Deutschland. Im Mai 1955 bestritt er sein letztes von insgesamt 55 Spielen für die Nationalmannschaft, in denen er 7 Treffer erzielte.
Eine besondere Ehre wurde ihm zuteil, als er im Oktober 1953 in eine Weltauswahl eingeladen wurde, die im Wembley-Stadion anlässlich des 90-jährigen Jubiläums des Englischen Fußballverbandes gegen England spielte und dort ein 4:4 erreichte.
Nachdem er die entsprechende Altersschwelle erreicht hatte, durfte Čaijkovski 1955 ins Ausland wechseln und schloss sich dem westdeutschen Oberligisten 1. FC Köln an, für den er bis 1958 in 53 Spielen fünf Tore erzielte. 1958 wechselte er nach Israel zu Hapoel Haifa, wo er 1960 seine Spielerlaufbahn beendete.
Als Trainer
Als Trainer wurde Čajkovski 1962 mit dem 1. FC Köln Deutscher Meister und 1963 Vizemeister, bevor er im selben Jahr zum damaligen Regionalligisten FC Bayern München wechselte, den er 1965 in die Bundesliga führte. Er blieb dort bis 1968 Trainer und gewann zweimal den DFB-Pokal sowie einmal den Europapokal der Pokalsieger.
1968 und 1969 war er Trainer bei Hannover 96, von Januar bis Juli 1970 bei Kickers Offenbach. Von Dezember 1971 bis 1973 trainierte er den 1. FC Nürnberg, 1973 bis 1975 wieder den 1. FC Köln, bevor er zum 1. Januar 1976 erneut zu Kickers Offenbach wechselte und dort bis Oktober 1976 blieb.
Im Sommer 1977 wechselte er nach Griechenland zu AEK Athen und verhalf der Mannschaft sogleich zum souveränen Double von Meisterschaft und Pokalsieg. Trotzdem sollte er zum Saisonende wegen Unstimmigkeiten das Team verlassen. Bei seinen späteren Stationen in der Schweiz und Österreich war er nicht mehr erfolgreich, so wurde er vom Grazer AK im Herbst 1981 bereits nach wenigen Runden wieder entlassen. Im Winter 1981-82 übernahm er erneut seine letzte Erfolgsmannschaft AEK Athen als Nachfolger des entlassenen Hans Tilkowski, doch auch hier blieb diesmal der Erfolg aus und er musste vor Saisonende gehen. Seine letzte Trainerstation absolvierte er ebenfalls in Griechenland, diesmal bei Apollon Kalamarias. Das Engagement bei dem Verein aus Thessaloniki dauerte aber nur für den Zeitraum von November 1983 bis Januar 1984, während dessen er die Mannschaft in neun Spielen betreute.
Er erreichte in der Bundesliga 109 Siege, 57 Unentschieden sowie 80 Niederlagen und holte 275 Punkte aus 256 Spielen (berechnet nach der damals geltenden Regelung mit zwei Punkten pro Sieg).
Statistik als Spieler
- Oberliga West: 53 Spiele; 5 Tore
- Westdeutscher Pokal: 3 Spiele, 1 Tor
Erfolge als Spieler
- Olympische Sommerspiele: Silbermedaille 1948, 1952
- Jugoslawischer Meister: 1947, 1949
- Jugoslawischer Pokalsieger: 1947, 1952, 1954
Erfolge als Trainer
- 1962 Deutscher Meister
- 1965 Aufstieg in die 1. Bundesliga
- 1966 DFB-Pokal-Sieger
- 1967 Gewinner Europapokal der Pokalsieger
- 1967 DFB-Pokal-Sieger
- 1978 Griechischer Meister und Pokalsieger (Double)
Trivia
Bekannt wurde Čajkovski durch seine temperamentvolle Art und sein radebrechendes Deutsch („Kleines, dickes Müller“[1]). „Bin ich nix Lehrer für Deutsch, sondern für Futball“,[1] hat er einmal gesagt, als er darauf angesprochen wurde, besser Deutsch zu lernen. Legendär auch sein Satz vor dem Rückflug nach einer 1:8-Niederlage mit dem 1. FC Köln in Dundee: „Am besten, Flugzeug stürzt ab“[2].
Er war der erste Bundesligatrainer, der sein Gehalt auf über 20.000 DM monatlich hochschraubte.
Eine kleine Nebenrolle übernahm Čajkovski in der Komödie „Wenn Ludwig ins Manöver zieht“ von 1967, wo er einen kriegsfreiwilligen Koch der königlich bayrischen Armee darstellt. Auf die Frage eines Offiziers, was er denn hier tue, da er doch kein Bayer ist, antwortet „Tschik“: „Jawoll Herr Hauptmann, i bin freiwillig dazugekommen, i bin aber voll und ganz für Bayern“, womit offensichtlich in scherzhafter Weise auf seine damalige Trainertätigkeit beim FC Bayern München angespielt werden sollte.
Weblinks
- Literatur von und über Zlatko Čajkovski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Profil beim serbischen Verband
- Čajkovski auf fussballdaten.de
- Zlatko Čajkovski in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b GESTORBEN. In: Der Spiegel. Nr. 32, 1998 (online).
- ↑ 1. FC Köln: 1960er Jahre
Kategorien:- Fußballspieler (Jugoslawien)
- Olympiateilnehmer (Jugoslawien)
- Fußballtrainer (Jugoslawien)
- Geboren 1923
- Gestorben 1998
- Mann
Wikimedia Foundation.