- Benito Juárez
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Benito Juárez García (* 21. März 1806 in Guelatao; † 18. Juli 1872 in Mexiko-Stadt) war ein mexikanischer Staatsmann und Präsident Mexikos von 1861–1872. Er gilt als einer der größten Reformer Mexikos.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Benito Juárez wurde in der Ortschaft Guelatao im Bundesstaat Oaxaca als Sohn zapotekischer Eltern geboren. Nachdem er mit drei Jahren Waise geworden war, wurde er von Priestern erzogen. Bis zu seinem 15. Lebensjahr sprach er kein Spanisch. Nach seinem Studium und einer kurzen Tätigkeit als Anwalt wandte er sich der Politik zu, er wurde Parteigänger der Liberalen.
Nach der Niederlage Mexikos im Krieg gegen die USA 1848 gehörte er zu der neuen Generation von Liberalen, zu deren Führer er schließlich wurde. 1854 setzte er den im Krieg unterlegenen General Antonio López de Santa Anna ab und nahm ein radikales Programm in Angriff, das als La Reforma in die Geschichte einging. Als Justizminister erließ er Reformgesetze über die Trennung von Kirche und Staat, Zivilehe, Religionsfreiheit und Aufhebung der Klöster.
Er entwickelte sich zum Verfechter der als Agrarreform bezeichneten Abschaffung des Ejido und wurde 1858 zum Präsidenten Mexikos gewählt. Der nicht zuletzt dadurch 1858 ausgelöste Bürgerkrieg gegen die Konservativen konnte 1861 gewonnen werden.
Da das Land finanziell ausgeblutet war, wollte Juárez die Schuldenrückzahlungen an das Ausland auf zwei Jahre einstellen. Zu den Gläubigerländern zählte auch Frankreich. Das gab Napoléon III. den Vorwand, militärisch in Mexiko zu intervenieren. England und Spanien beteiligten sich zunächst, zogen sich aber bald zurück. Die Französische Intervention rollte Ende 1861 an. Am 25. Januar 1862 erließ der zunächst militärisch unterlegene Juárez ein Gesetz, das alle Helfer der Franzosen mit der Todesstrafe bedrohte.
1866 verließen die Franzosen schließlich das Land. Nach dem Sieg über die Franzosen überwachte Juárez 1867 persönlich in Santiago de Querétaro die standrechtliche Erschießung Kaiser Maximilians I., der auf Betreiben Napoleons III. 1864 Kaiser Mexikos geworden war.
Sein Reformwerk setzte Juárez bis zu seinem Tode fort, als er 1872 in seinem Amtssitz an einem Herzanfall starb.
Wirkung
Nach Benito Juárez sind zahlreiche Straßennamen und Statuen benannt. Gern zitiert wird auch sein Ausspruch „El respeto al derecho ajeno es la paz“ („Respekt vor dem Recht des Anderen bedeutet Frieden“).
Trivia
- Der Flughafen Benito Juárez International Airport in Mexiko-Stadt wurde nach ihm benannt.
- Der Paseo de la Reforma, die Prachtstraße von Mexiko-Stadt, wurde nach seinen Reformgesetzen benannt.
- Benito Juárez war mit 135cm sehr kleinwüchsig.
- Autokennzeichen im Bundesstaat Oaxaca zeigen ein Portrait von Juárez.
- Sein Urenkel Carlos Obregón Santacilia war ein bedeutender mexikanischer Architekt.
- Benito Mussolini wurde nach Benito Juárez benannt.
Juárez in Literatur und Film
- Karl May: Waldröschen III. Münchmeyer Verlag, Dresden 1882–1884. (Bearbeitung durch den Karl-May-Verlag u. d. T.: Benito Juarez. Bamberg. (Gesammelte Werke; 53)).
- Juarez, Film von William Dieterle (1939), mit Paul Muni als Benito Juarez
- Der Schatz der Azteken, Film von Robert Siodmak (1964), mit Fausto Tozzi als Benito Juarez.
- Präriejäger in Mexiko, Teil 1: Benito Juarez. TV-Film von Hans Knötzsch (1988)
- John Retcliffe: Puebla oder Die Franzosen in Mexiko 3 Bde., 1865-67 (Die Abenteuerer der Sonora, Zu den Quellen des Buenaventura, Goldfieber Retcliffe-Verlag, Radebeul 1930, bearbeitet durch Barthel-Winkler)
Weblinks
- Benito Juárez (Artikel im Mexiko-Lexikon)
- Literatur über Benito Juárez im Katalog des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin
Vorgänger Amt Nachfolger Miguel Miramón
Maximilian I.Präsidenten von Mexiko
1861–1863
1867–1872Juan Nepomuceno Almonte
Sebastián Lerdo de TejadaKategorien:- Präsident (Mexiko)
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