- Ärmelband
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Ein Ärmelband war eine militärische Tätigkeits- oder Tapferkeitsauszeichnung der Wehrmacht seit 1941. Die Auszeichnung wurde am linken Unterärmel getragen. Das Ärmelband geht auf den Ärmelstreifen zurück, der als Traditions- und Verbandsabzeichen bei der Wehrmacht verwendet wurde und dürfen nicht mit diesen verwechselt werden.
Im Unterschied zur Wehrmacht wird bei der Bundeswehr das Traditions- und Verbandsabzeichen als Ärmelband bezeichnet. Diese werden an beiden Unterärmeln getragen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits am 24. Januar 1901 war preußischen Verbänden die eine hannoveranische Tradition vorweisen konnten (namentlich die Infanterie-Regimenter Nr. 73 und 79 sowie das Jäger-Bataillon Nr. 10) die Erlaubnis erteilt worden ein Band mit der Inschrift „GIBRALTAR“ tragen zu dürfen.
Wehrmacht
Die erste derartige Auszeichnung wurde von Adolf Hitler am 16. Oktober 1941 mit dem 'Ärmelband Kreta nach der Luftlandeschlacht um Kreta gestiftet. In Folge wurden bis 1945 insgesamt vier Ärmelbänder gestiftet:
- Ärmelband Kreta
- Ärmelband Afrika am 15. Januar 1943
- Ärmelband Kurland am 12. März 1945
- Ärmelband Metz 1944 am 24. Oktober 1944
Ärmelbänder als Tapferkeitsauszeichnung wurden bisher nur von der Wehrmacht verliehen.
Verleihungsbestimmungen
Zunächst gab es einzelne Verleihungsbestimmungen für die drei Teilstreitkräfte, ab dem Ärmelband Afrika wurden diese aber für Luftwaffe, Heer, Marine und Waffen-SS zusammengeführt. Für die Erlangung eines der Ärmelbänder waren verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen.
- Für das Ärmelband Kreta
- Heer: Soldaten, die bis 27. Mai 1941 auf der Insel gelandet oder abgesprungen waren, sowie Soldaten, die am 19. Mai 1941 in See gegangen und am Seegefecht vor Kreta beteiligt waren.
- Marine: Alle Marineangehörigen, die bis zum 27. Mai 1941 auf dem Luft- oder Seewege Kreta erreichten, sowie die Marineangehörigen, die am 21. /22. Mai 1941 mit der ersten bzw. zweiten Trannsportstaffel an den Seegefechten bei Sparta und Milos teilnahmen. Außerdem konnten diejenigen Marineangehörigen berücksichtigt werden, die beim ersten Panzertransport vom Festland nach Kreta am 26. bis 27. Mai 1941 teilnahmen.
- Luftwaffe: Verfügungsberechtigt waren die Besatzungen der Kampfgeschwader z.b.V. (zur besonderen Verwendung), die zum Absetzen von Fallschirmjägern oder zur Landung auf Kreta eingesetzt waren, sowie die Flugzeugbesatzungen, der bis 27. Mai 1941 mit Kampfaufträgen über Kreta oder im Seegebiet um die Insel eingesetzten Aufklärungs-, Jagd-, Kampfflieger, Stuka- und Zerstörerverbände.
- Für das Ärmelband Afrika
- Einsatz für vier Monate auf afrikanischem Boden
- Verwundung bei diesem Einsatz
- Erkrankung an einer Tropenkrankheit auf afrikanischem Boden
- Nach dem Erhalt einer deutsche Tapferkeitsauszeichnung auf afrikanischem Boden
- Für das Ärmelband Kurland
- Teilnahme an mindestens drei Kurlandschlachten oder
- ununterbrochener Aufenthalt von drei Monaten im Bereich der Heeresgruppe Kurland oder
- Verwundung im Kurlandkessel
- Für das Ärmelband Metz 1944
- Ehrenvoller, mindestens siebentägiger Einsatz im Rahmen der Kampfgruppe von Siegroth
- Verwundung in der Schlacht um Metz
Außerdem konnte es als „Traditionsabzeichen“ von allen Offizieren, Beamten, Unteroffizieren und Mannschaftsdienstgraden der „Schule Vlf. Fhj. d. Inf. Metz“ erworben werden.
Waffen-SS
In der Waffen-SS wurden Ärmelbänder am linken Ärmel mit der Truppenzugehörigkeit (Division, Bataillon oder Sondereinheit) getragen. Siehe etwa SS-Standarte Kurt Eggers.
Bundeswehr
Bei der Bundeswehr wurde mit der Einführung der Ehrennamen Ärmelbänder für die Angehörigen dieser Einheiten vergeben.
- Beim Heer
- Heeresfliegertruppe
- Panzerlehrbrigade 9
- Heeresunteroffiziersschule I (heute: Lehrgruppe B, kein Ärmelband mehr)
- Bei der Luftwaffe
- Jagdbombergeschwader 31 „Boelcke“
- Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“
- Jagdgeschwader 71 „Richthofen“
- Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“
- Jagdgeschwader 74, (trug bis März 2005 den Traditionsnamen „Mölders“)
Sowie beim Wachbataillon beim BMVg.
Literatur
- Kurt-Gerhard Klietmann: Auszeichnungen des Deutschen Reiches. 1936–1945. Motorbuch, Stuttgart 1981, ISBN 3-87943-689-4.
- Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die Deutsche Wehrmacht. Uniformen und Ausrüstung 1933–1943. 3 Bände. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1992–1995.
Kategorie:- Orden und Ehrenzeichen (Wehrmacht)
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