Aufklärungsgeschwader 51

Aufklärungsgeschwader 51
Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“
(AG 51 „I“)
Wappen des Aufklärungsgeschwaders 51
Internes Verbandsabzeichen (Wappen)
Aufstellung 1. Januar 1994
Land Flag of Germany.svg Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Bundeswehr Logo Luftwaffe with lettering.svg Luftwaffe
Stärke ca. 1500 Soldaten
Unterstellung Wappen Kdo 4 LwDiv.jpg 4. Luftwaffendivision
Standort Kai-Uwe-von-Hassel-Kaserne Kropp
Fliegerhorst Schleswig-Jagel
Führung
Kommodore Oberst Hans-Jürgen Knittlmeier
Stellvertretender
Kommodore
Oberstleutnant Josef Ehrenreich
Luftfahrzeuge
Aufklärungsflugzeug Tornado RECCE, IAI Heron

Das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ (AG 51 „I“) ist ein Aufklärungsgeschwader der Bundeswehr. Es ist das jüngste Geschwader der Luftwaffe und das einzige mit der Fähigkeit zur bemannten und unbemannten taktischen Luftaufklärung innerhalb der Bundeswehr. Es ist in der Kai-Uwe-von-Hassel-Kaserne und dem Fliegerhorst Schleswig-Jagel in Schleswig-Holstein beheimatet. Das Geschwader ist ausgerüstet mit 46 Flugzeugen vom Typ Panavia Tornado RECCE, analogen und digitalen optischen Aufklärungsbehältern, mobilen Auswerteanlagen und Unbemannten Luftfahrzeugen (UAV).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wappen des ehemaligen AG 51
Wappen des ehemaligen AG 52
Fliegerhorst Schleswig-Jagel (Deutschland)
Fliegerhorst Schleswig-Jagel
Fliegerhorst Schleswig-Jagel
Lage Fliegerhorst Schleswig-Jagel
Koordinaten: 54° 27′ 33″ E9° 30′ 59″

Nachdem die beiden mit RF-4E Phantom II ausgerüsteten Aufklärungsgeschwader 51 in Bremgarten und 52 in Leck aufgrund von Truppenreduzierungen nach dem Ende des Kalten Kriegs aufgelöst wurden, hatte die Luftwaffe keinerlei Möglichkeiten zur abbildenden Luftaufklärung mehr. Ab Juli 1992 wurde auf dem Marinefliegerhorst Schleswig-Jagel die Aufstellung eines Aufklärungsgeschwaders, unter anderem mit Personal und Material des Marinefliegergeschwaders 1, begonnen. Von Januar bis März 1993 führte die 1. Staffel Flugbetrieb mit Marine-Tornados unter der Bezeichnung „Luftwaffen-Tornado-Geschwader-Jagel“ durch.

Den Namen Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ erhielt der Verband im April 1993. Die Bezeichnung des Geschwaders und der Traditionsname Max Immelmann wurde vom aufgelösten Aufklärungsgeschwader 51 übernommen, der Panther als Geschwaderwappen vom ehemaligen Aufklärungsgeschwader 52.

Die offizielle Indienststellung des neuen AG 51 erfolgte durch den damaligen Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Jörg Kuebart im Januar 1994. Im Juli 1995 wurden sechs Recce-Tornados als Teil des Einsatzgeschwader 1 nach Piacenza in Italien verlegt, um an Einsätzen über dem ehemaligen Jugoslawien teilzunehmen. Nach Beteiligung an UNPROFOR, IFOR, SFOR, der Operation Allied Force und KFOR wurden die letzten Kräfte 2001 aus Italien abgezogen.

Nach Auflösung des Marinefliegergeschwader 2 hat das Aufklärungsgeschwader am 1. Januar 2005 dessen Auftrag zur Seekriegsführung aus der Luft übernommen.

Zwischen April 2007 und November 2010 waren permanent jeweils sechs Tornados im afghanischen Mazar-e Sharif beim dortigen Einsatzgeschwader der Bundeswehr stationiert, die in dieser Zeit knapp 5000 Flüge durchführten. Sowohl die Besatzungen als auch die Luftfahrzeuge wurden regelmäßig ausgetauscht, wobei die Einsatzdauer der Crews in der Regel sechs Wochen betrug. Das Stadtmuseum Schleswig zeigte im Jahre 2011 eine Fotoausstellung zum Einsatz in Afghanistan mit dem Titel Adleraugen über Afghanistan.[1]

Am 3. März 2010 wurde die 2. Staffel des Aufklärungsgeschwaders als Staffel für Unbemannte Aufklärungssysteme formell in Dienst gestellt. Bereits im gleichen Monat soll die Drohne IAI Heron durch diese Einheit im Rahmen der ISAF in Afghanistan eingesetzt werden.[2]

Gliederung

Eine RF-104G des alten AG 51 mit einer RF-101C der USAF
Panavia Tornado IDS des AG51, Tarnschema NORM 95

Das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ gliedert sich in zwei Gruppen, die Fliegende Gruppe und die Technische Gruppe.

Geschwaderstab

Der Geschwaderstab (auch Stab AG 51 "I") unterstützt den Kommodore und legt die zur Umsetzung des Auftrages erforderlichen Maßnahmen fest. Seine Sachgebiete unterteilen sich in: S1 - Personalwesen, S2 - Militärische Sicherheit und militärisches Nachrichtenwesen, S3 - Einsatz, Organisation und Ausbildung, S4 - Logistik, S6 - IT und Kommunikation. Außerdem sind dem Geschwaderstab noch folgende Sachbereiche zugeordnet: Flugsicherheit, Standardisierungsgruppe, Fliegerarzt, Controlling und Weiterentwicklung von Taktik, Technik und Verfahren (TTVG).

Fliegende Gruppe

Die Fliegende Gruppe unterteilt sich in eine 1. Staffel mit sogenannten Recce-Tornados und eine 2. Staffel mit Unbemannten Luftfahrzeugen (UAV), die Flugbetriebsstaffel und die Luftbildstaffel. Zum Einsatz kommt ab dem Jahr 2010 das unbemannte Luftaufklärungssystem für mittlere Höhen IAI Heron, welches vom israelischen Hersteller IAI angemietet ist. Ab 2011 wird das UAV Eurohawk als Aufklärungsmittel für große Höhen in Dienst gestellt.

Bei Planung, Steuerung und Überwachung des Flugbetriebs arbeitet der Stab mit den Sachgebieten S1 bis S3 dem Kommandeur Fliegende Gruppe zu.

Technische Gruppe

Die Technische Gruppe stellt die zum Flugbetrieb erforderlichen Flugzeuge durch Instandsetzung und Instandhaltung bereit. Auch die Versorgung des Geschwaders mit Ersatzteilen, Betriebsstoffen, Munition, Verpflegung und Bekleidung gehört zu den Aufgaben der Technischen Gruppe. Für die Wahrnehmung dieser logistischen Unterstützung sind ein Stab und die Instandsetzungsstaffel, die Wartungs- und Waffenstaffel, die Elektronikstaffel und die Nachschub- und Transportstaffel zuständig.

Einsätze

Von Juli 1995 bis Juni 2001 waren Kräfte des AG 51 im Rahmen UNPROFOR, IFOR, SFOR, der Operation Allied Force und KFOR an Einsätzen über dem ehemaligen Jugoslawien beteiligt.

Im Rahmen der Unterstützung der ISAF befinden sich Teile des Aufklärungsgeschwaders seit 2007 in Mazar-e-Sharif in Afghanistan.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Aufklärung aus der Luft gegriffen in FAZ vom 11. März 2011, Seite 33
  2. Ein neues Zeitalter beginnt. Homepage der Deutschen Luftwaffe, 3. März 2010, abgerufen am 3. März 2010.
  3. Geschichte des AG 51 auf der Homepage der Luftwaffe; eingesehen am 29. Juni 2009


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