- Jagdbombergeschwader 31
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Jagdbombergeschwader 31 „Boelcke“
(JaboG 31 „B“)
Internes Verbandsabzeichen (Wappen)Aufstellung 20. Juni 1958 Land Deutschland Streitkräfte Bundeswehr Teilstreitkraft Luftwaffe Stärke ca. 2200 Soldaten Unterstellung 2. Luftwaffendivision Standorte Boelcke-Kaserne Kerpen
Kaserne Haus Hardt Nörvenich
Fliegerhorst NörvenichSpitzname Zirkus Boelcke Führung Kommodore Oberst Andreas Hoppe Stellvertretender
KommodoreOberstleutnant Stefan Kleinheyer Luftfahrzeuge Kampfflugzeug/
-hubschrauberEurofighter Das Jagdbombergeschwader 31 „Boelcke“ (JaboG 31) ist ein Traditionsgeschwader der Bundeswehr und gehört zu den ältesten fliegenden Einsatzverbänden der Luftwaffe.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Geschwader wurde bereits 1957 auf dem Fliegerhorst Büchel aufgestellt, da in dieser Zeit der Fliegerhorst Nörvenich umgebaut wurde. Die am 1. Oktober 1957 aufgestellte 1. Staffel ist die älteste Jagdbomber- und Kampfstaffel der deutschen Luftwaffe. Im Januar 1958 begann der Umzug von Büchel nach Nörvenich und das Geschwader wurde offiziell am 20. Juni 1958 auf dem Fliegerhorst Nörvenich in Dienst gestellt. Das Jagdbombergeschwader ist seit dem 20. April 1961 nach dem Jagdflieger des Ersten Weltkriegs Oswald Boelcke (1891-1916) benannt.
Als erster Verband der Luftwaffe wurde das Jagdbombergeschwader 31 am 19. Januar 1959 der NATO unterstellt. Aktuell (2011) ist der Verband nicht mehr der NATO unterstellt, da die Zielstruktur noch nicht erreicht ist.
Das Geschwader erhielt als Erstausstattung die Republik F-84F Thunderstreak, die 1961 durch den Lockheed F-104G Starfighter ersetzt wurde. Das JaboG 31 „Boelcke“ war das erste Geschwader der Luftwaffe, das am 20. Juni 1962 mit dem Starfighter einsatzbereit war.
Auf den Starfighter folgte der Panavia Tornado IDS. Abermals wurde das JaboG 31 als erstes Geschwader mit einem in der Luftwaffe neu eingeführten Flugzeug ausgerüstet.
Das JaboG 31 „Boelcke“ wurde als erstes Jagdbombergeschwader der Luftwaffe in Deutschland mit dem Eurofighter ausgerüstet.[1] Die ersten vier Flugzeuge dieses Typs landeten am 16. Dezember 2009 in Nörvenich. Am 25. Juni 2010 verließ der letzte Tornado offiziell den Fliegerhorst Nörvenich[2]. Die weitere Aufrüstung mit dem Eurofighter wird länger dauern als geplant, da es Lieferengpässe beim Hersteller gibt.[3] In Nörvenich sollen insgesamt 35 Maschinen stationiert werden. 2011 waren bereits acht Eurofighter vor Ort.
Am 27. April 2006 wurde der Grundstein für den Neubau des 10,5 Mio. Euro teuren Simulatorgebäudes gelegt. Das Richtfest wurde schon am 25. Oktober 2006 gefeiert.
Unfälle
Seit der Indienststellung des Geschwaders sind 33 Piloten des Geschwaders tödlich verunglückt. Allein bei Abstürzen mit dem Starfighter verloren 18 Soldaten ihr Leben. Tragisch endete die Vorübung für die feierliche Indienststellung des JaboG 31 mit der F-104. Bedingt durch räumliche Desorientierung des Leaders stürzte am 19. Juni 1962 eine Vierer-Formation des Geschwaders bei Frechen ab. Alle vier Piloten kamen ums Leben.[4]
Der Auftrag
Lage Fliegerhorst Nörvenich
Koordinaten: N50° 49′ 52″ E6° 39′ 29″Der Auftrag des Jagdbombergeschwaders 31 umfasst unter anderem Abriegelung aus der Luft (Air Interdiction), Bekämpfung von feindlichen Luftstreitkräften am Boden (Offensive Counter Air) und Luftnahunterstützung (Close Air Support).
Kommodore
Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung 20 Oberst Andreas Hoppe 8. Juli 2010 19 Oberst Ingo Gerhartz 20. Dezember 2007 8. Juli 2010 18 Oberst Michael Kuhn 30. September 2005 20. Dezember 2007 17 Oberst Peter Stammnitz 31. März 2003 30. September 2005 16 Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff 25. Juli 2001 31. März 2003 15 Oberst Werner Nemetschek 3. Mai 1999 25. Juli 2001 14 Oberst Gerd Ruge 29. März 1996 3. Mai 1999 13 Oberst Ulrich Schröder 30. August 1994 29. März 1996 12 Oberst Horst Martin 2. Oktober 1992 30. August 1994 11 Oberst Dieter Reiners 29. September 1988 2. Oktober 1992 10 Oberst Joachim Hoppe 15. Juli 1988 12. September 1988 9 Oberst Jörg Böttcher 17. September 1984 14. Juli 1988 8 Oberst Gert Overhoff 25. März 1980 17. September 1984 7 Oberst Theodor Herbert 24. September 1976 25. März 1980 6 Oberst Albert Weber 19. September 1972 24. September 1976 5 Oberst Hans-Joachim Steindorf 11. September 1968 19. September 1972 4 Oberst Paul Monreal 28. November 1966 1. September 1968 3 Oberst Friedrich Obleser 17. Dezember 1963 28. November 1966 2 Oberst Wilhelm Meyn 17. Dezember 1962 17. Dezember 1963 1 Oberstleutnant Gerhard Barkhorn 1. September 1957 16. Dezember 1962 Genutzte Flugzeugmuster
- Republic F-84F „Thunderstreak“
- Lockheed T-33 „T-Bird“
- Piaggio P.149D
- F-104G Starfighter
- Dornier Do 27
- Dornier Do-28D
- Panavia Tornado IDS
- Eurofighter
Trivia
Das Jagdbombergeschwader 31 ist auch bekannt unter seinem Beinamen "Zirkus Boelcke". Oswald Boelcke nutzte zirkusähnliche Zelte für die Unterbringung an der Front. Heute ist es eher die liebevolle Beschreibung für den rheinischen Frohsinn und der damit verbundenen Lockerheit innerhalb des Geschwaders. Nach einer Kollision erreichte Hauptmann Heltzel 1965 mit dem Starfighter die höchste Landegeschwindigkeit, die je gemessen wurde. Mit 435 km/h gelang ihm der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.
Einzelnachweise
- ↑ Artikel zur Einführung des Eurofighter beim JaboG 31 auf Luftwaffe.de
- ↑ http://www.az-web.de/lokales/dueren-detail-az/1329930?_wo=Lokales:Dueren&_link=&skip=&_g=Bombergeschwader-Boelcke-Wehmuetiges-Ende-einer-27-jaehrigen-Aera.html
- ↑ Zeitungsartikel zur Ankunft der ersten Eurofighter
- ↑ Chronik des Jagdbombergeschwaders 31 Boelcke
Weblinks
Literatur
- Die Verbände der Bundesluftwaffe, Bernd u. Frank Vetter, Motorbuch Verlag, ISBN 3-613-01727-X
AG 51 | FlBschft BMVg | JaboG 31 | JaboG 32 | JaboG 33 | JG 71 | JG 73 | JG 74 | LTG 61 | LTG 62 | LTG 63 | HSG 64
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