ČSD-Baureihe M 11.0

ČSD-Baureihe M 11.0
ČSD-Baureihe M 11.0
M 11 Zeichnung.jpg
Nummerierung: M 11.001–009
Anzahl: 9
Hersteller: Tatra Kopřivnice
Baujahr(e): 1928–1932
Ausmusterung: 1954
Achsformel: 1A
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge: 7.440 mm
Höhe: 3.550 mm
Breite: 2.440 mm
Gesamtradstand: 4.000 mm
Dienstmasse: 7,25 t
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Installierte Leistung: 65 kW
Raddurchmesser: 620 mm
Motorentyp: 1× Tatra 10
Motorbauart: 6-Zylinder-Otto-Motor
Nenndrehzahl: 1.800/min
Leistungsübertragung: mechanisch
Sitzplätze: 38
Klassen: 3.

Als ČSD-Baureihe M 11.0 wurden schmalspurige Motortriebwagen der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD bezeichnet, welche wegen ihres markanten Dachführerstandes als Turmtriebwagen („Věžák“) bekannt geworden sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den 1920er Jahren sah sich auch die ČSD gezwungen, der wachsenden Konkurrenz des Straßenverkehrs zeitgemäße, schnellere Fahrzeuge entgegenzusetzen. Nach dem erfolgreichen Einsatz benzol-elektrischer Triebwagen im Fernverkehr auf den Hauptbahnen, sollten nun auch auf den Lokalbahnen entsprechende Fahrzeuge zum Einsatz gelangen.

Ende der 1920er Jahre entwickelte die Firma Tatra in Kopřivnice (Nesselsdorf) erstmals Fahrzeuge einer wegweisenden Konstruktion, bei der ein leichter Benzinmotor in Fahrzeugmitte einen weitgehend symmetrisch aufgebauten Wagen antrieb. Neben den normalspurigen Triebwagen wurde auch eine Version für die Schmalspurbahnen der ČSD vorgesehen.

Im Dezember 1928 lieferte Tatra die ersten zwei Schmalspurtriebwagen an die ČSD aus, denen bis 1932 noch sieben weitere folgten. Fabrikneu gelangten die M 11.001 und 002 zur Schmalspurbahn Röwersdorf–Hotzenplotz, die M 11.003, 004, 005 und 009 zur Borzsatalbahn und die M 11.006 bis 008 zu den südböhmischen Schmalspurbahnen um Jindřichův Hradec (→Schmalspurbahn Jindřichův Hradec–Obrataň, Schmalspurbahn Jindřichův Hradec–Nová Bystřice).

Um eine Zugbildung zu ermöglichen, fertigte Tatra zu den Triebwagen auch fünf passende Beiwagen. Drei Wagen der Bauart CDv/u boten neben 24 Sitzplätzen dritter Klasse auch ein kleines Dienstabteil. Zwei Wagen Cv/u waren reine Sitzwagen mit 28 Sitzplätzen.

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 gelangten die M 11.001, 002 und 006 gemeinsam mit ihren Einsatzstrecken in den Bestand der Deutschen Reichsbahn. Sie erhielten dort die neuen Betriebsnummern VT 136 001 bis 003. Die DR setzte den VT 136 003 später auch auf den Waldviertler Schmalspurbahnen in Österreich ein. Diese drei Fahrzeuge fielen am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 den Kampfhandlungen um Hotzenplotz zum Opfer.

Die vier auf der Borzsatalbahn eingesetzte Fahrzeuge kamen während des Zweiten Weltkriegs zur Ungarischen Staatsbahn MÁV. Ein Triebwagen (M 11.009) verblieb nach dem Krieg bei einer Waldbahn in Rumänien. Noch 1983 befand sich das Fahrzeug im Eigentum des rumänischen Forstbetriebes CFF in Sighetu Marmației.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die wenigen verbliebenen Triebwagen bei der Schmalspurbahn Třemešná–Osoblaha konzentriert. Mit der Indienststellung der neuen Schmalspurdiesellokomotiven T 47.0 wurden diese dort bis 1954 ausgemustert. Von der Reihe M 11.0 blieb kein Fahrzeug museal erhalten.

Technische Merkmale

Die M 11.0 entsprachen in ihrer Konstruktion den gleichzeitig entwickelten normalspurigen M 120.3. Wegen des geringeren Umgrenzungsprofils der Schmalspurbahnen wurden die Fahrzeuge jedoch kürzer und schmäler ausgeführt.

Als Antrieb war ein Sechszylinder-Ottomotor von Tatra eingebaut, welcher seine Leistung über ein mechanisches Getriebe an eine Achse abgab. Der Triebfahrzeugführer hatte seinen Platz in einer Kanzel in Fahrzeugmitte. Die Triebwagen besaßen einfache Mittelpufferkupplungen, um auch Beiwagen befördern zu können. Als Bremsausrüstung war eine Knorr-Druckluftbremse eingebaut.

Siehe auch

Weblinks


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