ČSD-Baureihe M 120.2

ČSD-Baureihe M 120.2
ČSD-Baureihe M 120.2
Nummerierung: M 120.201-210
Anzahl: 10
Hersteller: Tatra, Kopřivnice
Baujahr(e): 1928
Achsformel: A1
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 9.300 mm
Länge: 8.500 mm
Höhe: 3.640 mm
Breite: 2.720 mm
Gesamtradstand: 4.220 mm
Dienstmasse: 7,3 t
Höchstgeschwindigkeit: 54 km/h
Installierte Leistung: 65 PS
Motorentyp: TATRA
Motorbauart: 6-Zylinder-Benzinmotor
Nenndrehzahl: 1.800/min
Leistungsübertragung: mechanisch
Bremse: Knorr-Druckluftbremse
Sitzplätze: 32
Stehplätze: 33
Klassen: 3.
Beiwagen CDv (abweichende Daten)
Anzahl: 15
Dienstmasse: 5,4 t
Sitzplätze: 28
Klassen: 3.

Die ČSD-Baureihe M 120.2 waren zweiachsige Motortriebwagen der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD für den Lokalbahnverkehr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den 1920er Jahren sah sich auch die ČSD gezwungen, der wachsenden Konkurrenz des Straßenverkehrs zeitgemäße, schnellere Fahrzeuge entgegenzusetzen. Nach dem erfolgreichen Einsatz benzol-elektrischer Triebwagen im Fernverkehr auf den Hauptbahnen, sollten nun auch auf den Lokalbahnen entsprechende Fahrzeuge zum Einsatz gelangen.

Während die Firmen ČKD und Škoda für diesen Einsatzzweck Straßenomnibusse auf Schienenfahrwerke montiert hatten, entwickelte die Firma Tatra in Kopřivnice (Nesselsdorf) erstmals Fahrzeuge einer wegweisenden Konstruktion, bei der ein leichter Benzinmotor in Fahrzeugmitte einen weitgehend symmetrisch aufgebauten Wagen antrieb. 1928 beschaffte die ČSD die ersten 10 Triebwagen dieser neuartigen Bauart.

Die Triebwagen bewährten sich, die Höchstgeschwindigkeit von 54 km/h ermöglichte auf den vorgesehenen Einsatzstrecken eine deutliche Erhöhung der Reisegeschwindigkeit.

Tatra entwickelte des Konzept der Triebwagen wenig später weiter. Als augenfälligster Unterschied wurde nun der Führerstand in einer mittig angeordneten Kanzel über dem Motor angeordnet. Diese eigenwilligen, als Turmtriebwagen bekanntgewordenen Fahrzeuge wurden dann bis Mitte der 30er Jahre in mehreren größeren Serien von den ČSD beschafft. Neben den Baureihen M 120.3, M 120.4 und M 130.2 wurde auch eine Schmalspurversion als Reihe M 11.0 in Dienst gestellt.

Fahrzeugaufbau

Als Rahmen wurden stranggepreßte Profile verwendet, die durch Querträger und Verstrebungen miteinander verbunden waren. Der eigentliche Wagenkasten war aus Holz gefertigt und mittels eiserner Anschlußwinkel mit dem Rahmen verschraubt. Außen war der Wagenkasten blechverkleidet.

Die beiden Achsen waren wälzgelagert. Weiche Blattfedern dienten zur Abfederung des Wagenkastens. Als Kupplung diente eine einfache Mittelpufferkupplung, die als Trichterkupplung ausgeführt war.

Der Fahrgastraum war in der Anordnung 3+1 bestuhlt und besaß einfache Holzlattensitze. Die beiden Führerstände waren mittels Trennwänden vom Fahrgastraum abgetrennt. Für den Fahrgastwechsel besaß der Wagen vier Einstiegstüren jeweils an den Fahrzeugenden. Zur Beheizung diente die Abwärme des Auspuffs.

Motor und Getriebe

Der wassergekühlte 6-Zylinder Tatra-Benzinmotor war unterflur eingebaut. Zur Leistungsübertragung diente ein mechanisches Wechselgetriebe, welches eine Achse über Gelenkwelle und Kegelräder antrieb. Der Fahrtrichtungswechsel wurde mittels eines verschiebbaren Kegelrades auf der Antriebsachse realisiert. Der Motor besaß eine Leistung von 65 PS bei 1800 U/min.

Der Kühler war auf dem Dach angeordnet, ein Thermostat regelte die Motorkühlwassertemperatur. Zusätzlich war am Motor noch ein Ventilator installiert, um den Motorblock zusätzlich zu kühlen. Zum Starten des Motors diente ein Anlasser des Typs Scintilla, jedoch war ein Anlassen des Motors auch mittels Handkurbel möglich.

Beiwagen

Passend zu den Triebwagen wurden 1928 auch 15 Beiwagen geliefert, welche in den äußeren Abmessungen den Triebwagen glichen. Die Beiwagen besaßen 28 Sitzplätze in der Anordnung 2+2.

Siehe auch


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