- Bergisches Straßenbahnmuseum
-
Bergische Museumsbahnen e.V. (BMB) Das Depot an der Endhaltestelle Kohlfurter BrückeSpurweite: 1000 mm (Meterspur) LegendeSolingen-Kohlfurth Kohlfurther Brücke (Wupper) heutiges Streckenende Depot/Kohlfurther Brücke Schulkohlfurt Petrikshammer Friedrichshammer Kaltenbach Greuel aktueller Endbahnhof Möschenborn Reaktivierung in Vorbereitung Das Bergische Straßenbahnmuseum (BSM) ist ein Museum in Wuppertal-Kohlfurth, das sich dem Ziel verschrieben hat, an die zahlreichen und abwechslungsreichen Straßenbahnbetriebe im Bergischen Land zu erinnern. Betreiber ist ein ehrenamtlicher Verein, namens „Bergische Museumsbahnen e.V.“, welcher aktuell einen der kleinsten Straßenbahnbetriebe der Welt unterhält.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anlass zur Einrichtung des Straßenbahnmuseums waren die immer weiter fortschreitenden Stilllegungen der Straßenbahnbetriebe im Bergischen Land. Obwohl die Straßenbahnen in und um Wuppertal zusammen das viertlängste Straßenbahnnetz Deutschlands ergaben, wurde eine Strecke nach der anderen auf den Betrieb mit Omnibussen umgestellt. Zunächst wurden die ausgedehnten Überlandstrecken zurückgebaut, schließlich wurden auch die Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal straßenbahnfrei. In Wuppertal fuhr die letzte Straßenbahn im Jahre 1987.
Deshalb regte sich der Wunsch, an die Zeit der Straßenbahn im Bergischen zu erinnern. Schon 1969 gründete sich der Verein „Bergische Museumsbahnen e. V.“, welcher 1973 ein 3,2 km langes meterspuriges Streckenstück zwischen Wuppertal-Kohlfurth und Wuppertal-Cronenberg erwarb, das bis 1969 ein Teil der Überlandlinie 5, Wuppertal–Solingen, gewesen war. Über Jahre hinweg wurde die Strecke saniert und eine Stromversorgung eingerichtet. Dann errichtete man in Kohlfurth nahe der 1893 erbauten Wupperbrücke ein Depot mit Halle, Werkstatt und einigen Abstellgleisen. 1991 erhielt der Verein die Konzession, auf dem sanierten Streckenstück einen Museumsbahnbetrieb einzurichten.
Im Jahre 1992 wurde das Museum dann durch den damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau eröffnet. Seitdem finden wieder regelmäßige Zugfahrten statt, außerdem kann das Straßenbahnmuseum auch außerhalb der Betriebstage besichtigt werden.
Museumstrecke
Die Museumsstrecke beginnt etwa 50 m östlich der Kohlfurther Brücke. Dort befindet sich das Depot mit den Ausstellungsfahrzeugen und einem Buchladen, der stilecht in einem Straßenbahnwagen untergebracht ist. Ein von der Brücke her führendes Gleis dient heute als Kehrgleis. Östlich des Depots windet sich die Strecke nach Süden, um dann nach einer 180°-Kurve dem Kaltenbachtal nach Norden zu folgen. Die derzeitige Endhaltestelle ist Greuel, eine Wiederinbetriebnahme des folgenden Stücks bis Möschenborn ist aber schon länger geplant. In Möschenborn ist als Streckenende eine doppelgleisige Endhaltestelle vorhanden. Ein Ausziehgleis liegt bis zur Kohlfurther Brücke, dort endet heute die Strecke.
Die Strecke überwindet einen Höhenunterschied von ca. 150 Metern, was bedeutet, dass eine durchschnittliche Steigung von 5 % zu bewältigen ist. Der größte Teil der Trasse durchquert ein Waldgebiet, ist also typisch für das ehemalige Überlandstraßenbahnnetz. Rein städtische Streckenabschnitte hat die Trasse dagegen überhaupt nicht aufzuweisen. Angefahren werden sieben Haltestellen.
Fahrzeuge
Folgende Fahrzeuge werden im laufenden Betrieb genutzt:
- Tw 94, Gebr. Schöndorff/SSW, Baujahr 1928, ehemaliger Einsatzort: Barmer Bergbahn
- Tw 105, Talbot, Baujahr 1927, ehemaliger Einsatzort: Wuppertal
- Tw 107, DÜWAG, Baujahr 1936, ehemaliger Einsatzort: Düsseldorf
- Tw 275, DÜWAG, Baujahr 1957, ehemaliger Einsatzort: Bochum
- Tw 337, DÜWAG, Baujahr 1957, ehemaliger Einsatzort: Hagen
Zwei weitere Trieb- und ein Beiwagen befinden sich derzeit in der Aufarbeitung und werden in den nächsten Jahren ebenfalls in den Einsatz zurückkehren:
- Tw 159, MAN, Baujahr 1925, ehemaliger Einsatzort: Wuppertal
- Tw 323, DÜWAG, Baujahr 1956, ehemaliger Einsatzort: Hagen
- Bw 131, DÜWAG, Baujahr 1956, ehemaliger Einsatzort: Hagen
Für Wartungsarbeiten an der Strecke gelangen folgende Arbeitswagen zum Einsatz:
- Schleifwagen 610 (Seidlitz & Kuschmierz, Baujahr 1950, ehemaliger Einsatzort: Bochum)
- Turmtriebwagen 628 (Eigenbau, Baujahr 1950, ehemaliger Einsatzort: Wuppertal) für den Oberleitungsbau
- Arbeitswagen 406 (Rastatt, Baujahr 1951, ehemaliger Einsatzort: Freiburg) für den Vegetationsrückschnitt
- Arbeitswagen 683 (Credé, Baujahr 1952, ehemaliger Einsatzort: Bochum) für den Gleisbau
Einige weitere Fahrzeuge sind zwar fahrbereit, jedoch abgestellt und können besichtigt werden, so z.B:
- Tw 23, Waggonfabrik Uerdingen, Baujahr 1912, ehemaliger Einsatzort: Hamborn, ab 1956 Duisburg (Spurweite 1435 mm)
- Tw 106, Westwaggon, Baujahr 1960, ehemaliger Einsatzort: Remscheid, ab 1969 Darmstadt (dort Nr. 66)
- Tw 342, DÜWAG, Baujahr 1952, ehemaliger Einsatzort: Vestische Straßenbahnen
Fahrbetrieb
Fahrbetrieb findet von April bis Oktober immer am zweiten und vierten Sonntag im Monat sowie am Pfingstsonntag und -montag statt.
Weblinks
Commons: Bergisches Straßenbahnmuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien51.1913888888897.1122222222222Koordinaten: 51° 11′ 29″ N, 7° 6′ 44″ OKategorien:- Spurweite 1000 mm
- Museum in Wuppertal
- Museumsbahn
- Straßenbahnmuseum
Wikimedia Foundation.