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Kirchenfeld
Quartier von BernKoordinaten (600901 / 198991)46.942017.45046531Koordinaten: 46° 56′ 31″ N, 7° 27′ 2″ O; CH1903: (600901 / 198991) Höhe 531 m Fläche 1.3 km² Einwohner 3368 (2004) Bevölkerungsdichte 2591 Einwohner/km² BFS-Nr. 351018 Postleitzahl 3005 Stadtteil Kirchenfeld-Schosshalde Das Kirchenfeld ist ein Quartier in Bern. Es liegt im Südosten der Stadt und gehört zum Stadtteil IV.
Das brachliegende Kirchenfeld im Süden Berns ging 1856 an die Berner Burgergemeinde über. Erste Schritte zu einer Überbauung des Terrains als Korrektiv für die städtebauliche Verlagerung nach dem Bahnhof wurden bald getätigt. Der Bankier Friedrich Schmid, einer der Fürsprecher einer Erschliessung des Kirchenfeldgebiets, schrieb 1864: «[Das Kirchenfeld ist] eine baumleere Fläche, auf welcher ein Einzelner nichts zuwege bringt; es ist eine Fläche, welche, durch eine Brücke mit der Stadt verbunden, Leben und Bewegung in dieselbe führt; die leere Fläche, welche gehörig verwandelt, den schönsten Vordergrund zu unserer herrlichen Alpensicht bildet. An das Kirchenfeld schliesst sich das Dählhölzlein an, ein liebliches Wäldchen, das mit zu erhaltender Bewilligung der Behörde durch geringe Correction der Wege zum angenehmsten Park für das neue Quartier geschaffen werden kann.»
Erst im Jahre 1879 erklärte sich eine englische Baufirma bereit, den Bau einer Brücke zu übernehmen, die das Kirchenfeld mit der Berner Innenstadt verbinden würde. Das Terrain des Kirchenfelds wurde also für die Summe von 425'000 Franken an die «Berne Land Company» abgetreten, unter der Bedingung, dass diese die Brücke in 21 Monaten baute sowie in einigen Jahren das dazugehörende Strassennetz von etwa 5 km Länge herstellte. Ferner musste sie sich verpflichten, das nötige Land für öffentliche Bauten abzutreten. Am 24. September 1883 wurde die Kirchenfeldbrücke feierlich eingeweiht.
Bereits 1870 wurde vom zuständigen Komitee das Ziel formuliert, ein Viertel für eine "habliche" Bevölkerung zu schaffen. Der erwähnte Bankier Schmid forderte ein Quartier für eine «vermögliche Bevölkerung, deren täglicher Wirkungskreis in der Stadt liegt, die aber für sich und ihre Familien gerne im Sommer das Landleben genießen möchte.» Diese Linie wurde zur offiziellen: 1881 verkündete das Kirchenfeld-Komitee, es sei durch «den hohen Preis des Terrains dafür gesorgt, dass kein Proletarierquartier auf dem Kirchenfeld entstehe.»
Diese restriktive Zielsetzung und die gesetzliche Weisung, dass im neuen Viertel keine Fabriken entstehen dürfen, sorgte dafür, dass das Kirchenfeld zu einem kleinen städtebaulichen Meisterwerk wurde und sich zu einem Distrikt für eher wohlhabende Schichten entwickelte. Noch heute beherbergt es viele Repräsentationsgebäude (Botschaften, Villen) und die meisten einschlägigen Museen der Stadt Bern (Historisches Museum, Naturhistorisches Museum, Alpines Museum, Kunsthalle …).
Des Weiteren befinden sich im Kirchenfeldquartier eine Primarschule, das Gymnasium Kirchenfeld, das Schweizerische Bundesarchiv, die Schweizerische Nationalbibliothek, der Tierpark Dählhölzli mit angrenzendem Waldgebiet und die Eidgenössische Münzprägestätte.
Siehe auch
- Henry Berthold von Fischer (1861–1949), Architekt im Kirchenfeldquartier
- Horace Edouard Davinet, erstes Überbauungskonzept 1859
- St. Ursula's Church, anglikanisches Kirchengebäude am Jubiläumsplatz
- Welttelegrafen-Denkmal, Denkmal am Helvetiaplatz
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